Zinsen
Edmond de Rothschild: Die Zinswende in den USA steht vor der Tür
Wenn die Fed im Dezember die Zinsen nicht anhebt, droht sie das Vertrauen der Märkte zu verlieren. Das muss Fed-Chefin Janet Yellen unbedingt vermeiden. Wie Anleger sich auf die neue Marktsituation vorbereiten, erklärt Guillaume Rigeade, Fondsmanager des Edmond de Rothschild Bond Allocation Rentenfonds, im Interview.
Die Präsidentschafts-Wahl in den USA lässt die Inflationserwartung steigen. Einer Erhöhung der Zinsen auf dem kommenden Meeting der Fed am 14. Dezember steht aktuell nichts im Wege. „Der starke US-Dollar führt von sich aus zu einer gewissen Eindämmung der Geldpolitik, aber das wird nicht ausreichen“, sagt Guillaume Rigeade, Fondsmanager des Edmond de Rothschild Bond Allocation Fonds, im Interview mit FondsDISCOUNT.de. „Die Fed riskiert, weiter hinter die Zinskurve zu fallen. Sie muss also die Geldpolitik eindämmen, nicht nur im Dezember, sondern auch mit zwei weiteren Zinsanhebungen in 2017.“
Der entscheidende Faktor dafür sei die Inflation. In den USA liegt diese bei etwa drei Prozent im Sektor der US-Dienstleistungen, offenbar hoch genug, um die Zinsschraube ein kleines Stückchen weiter nach oben zu drehen. Die steigende Inflation in den USA hat aber auch unerwünschte Nebeneffekte auf dem Kreditmarkt. Die Kurse der US-Staatsanleihen sind nach der Wahl Trumps eingebrochen.
„Inflationäre Tendenzen führen immer zu einer starken Reaktion bei Staatsanleihen“, so Rigeade. „Die Zinsen der US-Treasuries sind um etwa 60 Basispunkte gestiegen, davon hängen allein 50 Basispunkte direkt mit der Inflation zusammen.“
Doch diese Entwicklung war abzusehen. Der Fondsmanager hat das Risiko im Vorfeld mit Inflationsindexierten Anleihen abgesichert. Solche Anleihen gewinnen überdurchschnittlich stark an Wert, wenn die Inflationserwartungen steigen. „Vor der Wahl waren die Kurse dieser Instrumente noch sehr gering, weil auch die Inflationserwartungen sehr gering waren. Mit der Wahl Trumps bewegten sich die Inflationsindexierten-Anleihen dann und wir konnten sehr von dieser Bewegung profitieren“, sagt Rigeade.
Auch langfristig überzeugt der Fonds. Trotz Brexit und Trump-Wahl liegt der Edmond de Rothschild Bond Allocation Fonds (ISIN: FR0010156596) im Jahr 2016 bei plus sechs Prozent. Investoren erhalten den Fonds über FondsDISCOUNT.de ohne Ausgabeaufschlag.
Das vollständige Interview lesen Sie auf FondsDISCOUNT.de: Edmond de Rothschild-Interview – Die globale Anleihen-Strategie nach der Zinswende
Den Ausverkauf der US-Staatsanleihen nach der US-Wahl bekamen Renten-ETFs besonders deutlich zu spüren. Fondsmanager aktiver Rentenfonds konnten im Vergleichszeitraum eine deutlich bessere Performance erzielen. Einer Analyse von Morningstar zufolge haben neun von zehn der größten aktiven Rentenfonds in den USA den Index nach der Wahl Donald Trumps geschlagen.
Das ETF-Risiko wird angesichts der Zuflüsse in das Rentensegment im vergangenen Jahr deutlich: Nur 15 Milliarden US-Dollar wurden in aktive Rentenfonds angelegt, 135 Milliarden US-Dollar flossen in Renten-ETFs. Bei Turbulenzen an den Börsen und steigenden Zinsen laufen die passiven Produkte Gefahr, mit dem Referenz-Index in den Keller zu rutschen.
„Es gibt keine andere Assetklasse, in der aktives Management so wichtig ist, wie bei festverzinslichen Wertpapieren“, so Rigeade abschließend.
Zur vollständigen Analyse geht es hier:
US-Dollar auf Höhenflug – Renten-ETFs können nicht mit aktiven Rentenfonds mithalten