EZB - Geldpolitik
EZB-Sitzung: Die wahrscheinlich letzte Verlängerung des Kaufprogramms
Der Deka-EZB-Kompass hat im November stärker als erwartet auf 29,8 Punkte zugelegt. Dazu beigetragen haben sowohl bessere Konjunkturdaten und eine expandierende Kreditvergabe als auch gestiegene Inflations- und Kostenindikatoren, kommentieren die Analysten der DekaBank. Das seien jedoch noch keine überzeugenden Evidenzen dafür, dass eine breit basierte Beschleunigung des Preisauftriebs bevorstehen würde, heißt es weiter.
Auch die Europäische Zentralbank (EZB) bemängelt, dass die Kerninflation noch keine eindeutige Bewegung nach oben vollzogen habe und unterstreicht zugleich die Notwendigkeit eines weiterhin wachstumsfreundlichen finanziellen Umfelds. In diesem Sinne steht zu erwarten, dass die Notenbank ihre Wertpapierkäufe zunächst für sechs weitere Monate in unveränderter Höhe fortsetzen wird. Nach Meinung der Deka-Experten könnte sie jedoch zusammen mit dieser Ankündigung auch ihre Absicht andeuten, die monatlichen Volumina ab Herbst nächsten Jahres schrittweise zu reduzieren.
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Von Bedeutung ist auch die Art der Implementierung zukünftiger Wertpapierkäufe: Änderungen an den Regeln des Programms dürften, über eine Aufhebung der Renditeuntergrenze und eine Anhebung der ISIN- und Gläubiger-Beschränkungen hinausgehen, so die Deka-Analysten. Auch kleinere Abweichungen vom Eigenkapitalschlüssel und temporäre Unterschreitungen des monatlichen Volumens von 80 Mrd. Euro stehen zur Diskussion.