Deutsche Bank, Commerzbank, Daimler – die Aufholjagd geht weiter

Gute Vorgaben von den Börsen in Übersee und die Aussicht auf eine Verlängerung der umfangreichen Anleihekäufe durch die EZB lassen am deutschen Aktienmarkt wieder Kauflaune aufkommen. Der DAX sollte per Tagesschluss den Sprung über die Barriere bei rund 10.800 Punkten schaffen, dies wäre vor allem aus charttechnischer Sicht ein wichtiger Erfolg und dürfte weitere Anleger anlocken.

Verlierer holen auf

Aber selbst wenn die Bullen nun die Oberhand behalten, zeigt ein Blick auf die Performance der Einzelwerte ein sehr heterogenes Bild. Rund ein Drittel der DAX-Aktien steht prozentual zweistellig im Verlust, fünf Blue Chips büßten seit Jahresbeginn sogar um mehr als 20 Prozent ein. Vor allem die Finanzwerte holen aber seit dem US-Wahlergebnis kräftig auf. Aktien der Deutschen Bank verloren seit Jahresbeginn zwar rund 27 Prozent, in den vergangenen vier Wochen kletterte der Kurs aber um etwa 35 Prozent. Auch Commerzbank und Allianz waren zuletzt gefragt. Die steigenden Zinsen und die Aussicht auf höhere Margen sorgen für neuen Schwung.

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Auch viele Zykliker und damit Aktien von Unternehmen aus den stark konjunkturabhängigen Sektoren glänzen mit einer steigenden relativen Stärke. ThyssenKrupp ist im Performance-Ranking der vergangenen vier Wochen sowie seit Anfang 2016 unter den ersten fünf Plätzen zu finden. Technisch lauert bei rund 22,50 Euro ein wichtiger Widerstand. Fundamental hat die Aktie noch Luft: Das 2017er-KGV von 15 liegt deutlich unter dem Zehn-Jahres-Durchschnitt von 20.

BMW liegt in Führung

Einen Blick wert sind zudem die Papiere der Autohersteller. Mit einem 2017er-KGV von 5,6 erscheint die VW-Aktie derzeit sehr günstig, Daimler und BMW locken ebenfalls mit einem attraktiven Faktor von acht. Die drei Papiere weisen zudem einen deutlichen Abschlag im Vergleich zum langfristigen KGV-Durchschnitt auf. BMW ist bei Investoren derzeit besonders beliebt, der Kurs legte seit Anfang November rund zehn Prozent zu. Daimler könnte allerdings heute nachlegen: In den USA wurde eine Sammelklage gegen Mercedes abgewiesen.

Am Mittwoch Abend starten wir um 18.00 Uhr in die Finanzmarktrunde -  Hier gehts zur Anmeldung – Hier der Ausblick mit “Auf Achse”- Erinnerung

Fantasie keimt auch bei der Telekom auf. Die Aktie wird derzeit mit einem Abschlag von rund 25 Prozent auf den langfristigen KGV-Durchschnitt gehandelt. Zudem verdichten sich die Hinweise, dass Softbank wieder an einer Fusion zwischen seiner US-Mobilfunksparte und der Telekom-Tochter T-Mobile US arbeitet.

Unsere Chartanalyse:

Statistisch gesehen legt der Markt im Dezember in vier von fünf Fällen zu. Sollte der Deutsche Aktienindex sich oberhalb von 10.800 behaupten, könnte es auch dieses Jahr noch dazu kommen.

Seit August erfolgten wiederholt Verkäufe, sobald der DAX sich der 10.800er-Marke näherte. Erst vor wenigen Tagen zeigte der Index zudem Schwäche, als er zurück unter 10.450/10.500 Punkte fiel. Dort liegt die Mitte der seit fast vier Monaten anhaltenden Seitwärtsbewegung, deren Untergrenze bei 10.200 Punkten die derzeit wichtigste Unterstützung darstellt.

Doch nun scheint sich das Blatt überraschend zu wenden, ein Ausbruch über 10.800 Zähler zeichnet sich ab. Entscheidend sind aber nicht die ersten Notierungen über dieser charttechnischen Barriere, sondern der Tagesschlusskurs. Kann sich der Markt nahe vom Tageshoch bis zum Handelsende behaupten und liegen diese Kurse deutlich über der 10.800er-Marke, wäre ein Kaufsignal erzeugt. Auf längere Sicht ließe sich daraus sogar Potenzial bis an den oberen Rand des Aufwärtstrends bei rund 11.350 ableiten.

Diese Chartanalyse stellen wir Ihnen gemeinsam mit Index-Radar zur Verfügung. Wenn Sie uns oder ihn unterstützen möchten, würden wir uns freuen, wenn Sie sich den Premium-Bereich von Index-Radar einmal ansehen. Hier geht`s dorthin…