Apotheker machen gegen internationale Versandhändler mobil
BERLIN (dpa-AFX) - Mit einer massiven Unterschriften-Kampagne will der Apothekerverband ABDA gegen angebliche Vergünstigungen für internationale Versandhändler mobilmachen. "Aktuelle Entscheidungen der EU machen es ausländischen Konzernen noch einfacher, sich an unserem Gesundheitssystem zu bereichern", heißt es in einem Unterschriftenaufruf, der in den kommenden Tagen an die mehr als 20 000 Apotheken verschickt werden soll.
In dem der Nachrichtenagentur dpa vorliegenden Aufruf wird weiter beklagt: "Internationale Versandhändler wollen die Rosinen aus unserem System picken, ohne einen wesentlichen Beitrag für Sie, die Patienten, zu leisten. Dies gefährdet Ihre Apotheke vor Ort." Als Konsequenz drohe die Einstellung der Nacht- und Feiertagsdienste in Notfällen.
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Im Text über den Unterschriftenlisten, die noch vor Weihnachten in allen Apotheken ausliegen sollen, wird nicht auf den Auslöser der Kampagne in den Apotheken eingegangen. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) vom Oktober schränkt nämlich die Preisbindung für rezeptpflichtige Medikamente den freien Warenverkehr ein und verstößt damit gegen EU-Recht. Nach dem Urteil können künftig Versandapotheken im EU-Ausland zum Ärger der hiesigen Apotheken die deutsche Preisbindung unterlaufen./rm/DP/stk