Cost-Average-Effekt – das Mysterium
Für langfristig orientierte Anleger bietet eine vorübergehende Börsenflaute, wie es sie 2016 häufiger gab, durchaus auch Chancen. Das gilt beispielsweise für diejenigen, die ihr Vermögen über einen Wertpapiersparplan aufbauen. Der Grund heißt im Fachjargon „Cost-Average-Effekt“, auch Durchschnittskosteneffekt genannt. Wer regelmäßig die gleiche Summe in Aktien oder Fonds anlegt, kauft im Durchschnitt zu einem günstigen Kurs. Das funktioniert so: Bei hohen Fonds- und ETF-Kursen erhält der Anleger für seinen Einsatz relativ wenige Anteile. In schwachen Börsenzeiten dagegen bekommt er für dieselbe Sparrate mehr Wertpapiere. Wenn die Kurse dann später wieder anziehen, sorgen die niedrigeren Durchschnittskosten beim Kauf für eine überdurchschnittliche Vermögenssteigerung.
Was ist eigentlich…
…ein Cost-Average-Effekt?
Diese Strategie ist langfristig und vor allem in volatilen, also schwankenden Märkten den zwei Alternativen – regelmäßiger Kauf einer festen Anzahl von Wertpapieren und Einmalanlage – überlegen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Sparplaninhaber warten können, bis sie ihre angesammelten Anteile in einem positiven Börsenumfeld verkaufen. Ein Beispiel:
Monat | Kurs in Euro | Regelmäßige Anlage eines Betrags in Euro | Anteile | Regelmäßiger Kauf von zwei Fondsanteilen in Euro | Anteile | Einmalanlage in Euro | Anteile |
Januar | 80 | 100 | 1,25 | 160 | 2 | 1200 | 15 |
Februar | 70 | 100 | 1,429 | 140 | 2 | ||
März | 65 | 100 | 1,538 | 130 | 2 | ||
April | 60 | 100 | 1,667 | 120 | 2 | ||
Mai | 45 | 100 | 2,222 | 90 | 2 | ||
Juni | 35 | 100 | 2,857 | 70 | 2 | ||
Juli | 20 | 100 | 5 | 40 | 2 | ||
August | 35 | 100 | 2,857 | 70 | 2 | ||
September | 45 | 100 | 2,222 | 90 | 2 | ||
Oktober | 40 | 100 | 2,5 | 80 | 2 | ||
November | 45 | 100 | 2,222 | 90 | 2 | ||
Dezember | 60 | 100 | 1,667 | 120 | 2 | ||
Investierte Summe | 1200 | 1200 | 1200 | ||||
Anteile | 27,43 | 24 | 15 | ||||
x 60 Euro = Gesamtwert | 1645,8 | 1440 | 900 |
Gleicher Einsatz – höchst unterschiedliches Ergebnis. Trotz zwischenzeitlich fallender Kurse hat der Anleger mit regelmäßigen Sparraten bei 1.200 Euro Einsatz am Ende des Jahres ein Vermögen von 1.645 Euro. Die Wertsteigerung liegt bei rund 37 Prozent.
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Der regelmäßige Käufer von zwei Fondsanteilen hat eine Summe von 1.440 Euro angespart und ein Plus von 20 Prozent erzielt. Der Einmalanleger, der im Januar zum Höchstkurs von 80 Euro eingestiegen ist, muss sich bei 1.200 Euro Einsatz am Jahresende mit 900 Euro begnügen.