Pfund/Dollar – Blasen die Briten den Brexit ab?
2016 war ein turbulentes Jahr am Währungsmarkt und mit kräftigen Ausschlägen geht es auch 2017 weiter – nicht zuletzt nach der jüngsten Rede von Donald Trump. So legte der Dollar gegenüber dem Yen deutlich den Rückwärtsgang ein. Die Volatilität könnte auch im Rest der Jahres hoch bleiben – gute Zeiten für Trader. Nachdem wir im 1. Teil die Perspektiven des Euro analysiert hatten, und uns im 2. Teil mit dem Yen beschäftigt haben, schauen wir uns die Perspektiven des britischen Pfunds näher an.
Auf neue Rekordtiefs gegenüber dem Dollar ist das britische Pfund abgerutscht: Investoren befürchten, dass die britische Ministerpräsidentin bei ihre Rede am Dienstag, 17. Januar den Weg zu
einem „hard brexit“ aufzeigen wird, wenn sie bis Ende März den Austritt Großbritanniens aus der EU nach Artikel 50 beantragen wird. Britannien wolle die
Kontrolle über die Landesgrenzen, die Einwanderung und die Gesetzgebung zurückgewinnen und dazu notfalls auf den freien Zugang zum Binnenmarkt in Kontinentaleuropa verzichten, deutete May zuletzt
an.
Investoren befürchten, dass sich bei einem “hard brexit” die Perspektiven für die englische Wirtschaft deutlich eintrüben, weshalb die Notenbank ihr Programm zum Kauf von Staatsanleihen um 60 Mrd. Pfund (74,4 Mrd. Dollar) aufgestockt hat. Zudem will Notenbankchef Mark Carney für 10 Mrd. Pfund Unternehmensanleihen kaufen und den Banken zusätzlich 100 Mrd. Pfund zur Verfügung stellen, um die Kreditvergabe an britische Unternehmen anzukurbeln.
Wenn Sie davon ausgehen, dass es nach der Talfahrt des Pfund zu einer Erholung kommen könnte, ist der Knock-Out-Bull mit der WKN CE3B7S (Hebel 7) das richtige Investment. Falls Sie hingegen erwarten, dass sich der Abwärtstrends des Pfunds beschleunigt, greifen Sie zu dem Knock-Out-Bear mit der WKN DL5UJE (Hebel 7).
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Premierministerin Theresa May will bis Ende März 2017 das Austrittsgesuch stellen. Bis Oktober 2018 sollen die Verhandlungen mit der Europäischen Kommission abgeschlossen werden. Je nach der Nachrichtenlage aus Brüssel, gibt es Ausschläge beim Pfund. Fordern die Kontinentaleuropäer einen „harten Austritt“, demnach Britannien nur einen stark erschwerten Zugang zum europäischen Binnenmarkt hätte, gibt das Pfund deutlich nach.
Entgegen den Beteuerungen vieler Politiker könnte es möglicherweise aber gar keinen „harten Austritt“ geben, dazu ist Britannien viel zu wichtig für den Export Kontinentaleuropas. Immerhin exportiert Kontinentaleuropa Monat für Monat Waren im doppelt so hohen Wert nach Britannien wie nach China. Daher können es sich die europäischen Politiker kaum erlauben, hart gegen Britannien vorzugehen, weil die Briten zurückschlagen würden und sich die Exportchancen für die Volkswirtschaften des Kontinents deutlich eintrüben würden. Vor dem Hintergrund könnte es vielmehr zu einem „weichen Brexit“ kommen. Das würde für eine kräftige Erholung des Pfund gegenüber dem Dollar sprechen.