Ausblick 2017
Schwellenmärkte lassen Industrieländer dank Fundamentaldaten hinter sich
Wachstumsausblick begünstigt Schwellenmärkte
Die besseren Fundamentaldaten der Schwellenmärkte (Emerging Markets, EM) kommen zusammen mit einer Stabilisierung der Rohstoffpreise in einem Anstieg des EM-Wirtschaftswachstums im letzten Jahr zum Ausdruck. Zwar konnten die Exporte nicht an Fahrt aufnehmen. Dies wurde aber von der internen Nachfrage ausgeglichen, was sich an einer Verbesserung der Einkaufsmanagerindizes (Purchasing Managers Indices, PMIs) der EM zeigt. Darüber hinaus weisen EM in der Regel stärkere Leistungsbilanzen und eine geringere Fremdverschuldung auf. Dadurch sind sie weniger anfällig für externe Schocks in der Weltwirtschaft als in der Vergangenheit. Der Composite Leading Indicator der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der frühzeitig Hinweise für Wendepunkte in Konjunkturzyklen liefert, signalisiert deutlich eine Trendwende in China, Brasilien, Russland und Indien. Die Differenz zwischen dem Wachstum in den Schwellen- und den Industrieländern hat sich zugunsten der EM geweitet. Zudem wirkt sich der niedrige Verschuldungsgrad der EM (durchschnittlich 45% des BIP im Vergleich zu 85% in den Industrieländern) positiv auf deren langfristiges Wachstum aus.
Bewertungen stützen EM-Anleihen
Die Renditedifferenz zwischen EM-Lokalanleihen und ihren europäischen Pendants bewegt sich auf einem Mehrjahreshoch (über 5%). Wir sind weiter davon überzeugt, dass Schwellenländer eine höhere Bonität aufweisen als allgemein angenommen, wodurch sich weiteres Aufwärtspotenzial bei den Kursen ergibt. Unseres Erachtens stellt ein etwaiger technischer Ausverkauf eine gute Gelegenheit dar, sich bei EM-Anleihen zu engagieren.
Zudem sind wir der Ansicht, dass die Stabilisierung der Rohstoffpreise und der globale Wachstumsanstieg den EM-Währungen und dadurch EM-Lokalwährungsanleihen zugutekommen dürften. Letztere machen 85% der gesamten EM-Anleihen aus. Lateinamerikanische Währungen und solche großer rohstoffexportierender Länder (Brasilien, Südafrika und Russland) haben dieses Jahr besser abgeschnitten als asiatische Währungen, bleiben aber auf inflationsbereinigter Basis weiter unterbewertet und weisen daher Aufwärtspotenzial auf.
Substanzgelegenheiten bei EM-Aktien
An den Aktienmärkten ist 2016 eine Tendenz hin zu den Schwellenmärkten erkennbar. Verantwortlich dafür sind das Zusammenwirken der Stabilisierung des US-Dollar und der Rohstoffpreise. Trotz der bisher verzeichneten Rally weist die Bewertungslücke zwischen Aktien aus den Schwellen- und Industrieländern laut der CAPE-Ratio (Cyclically Adjusted Price to Earnings Ratio) einen Abschlag von 33% auf den langfristigen Durchschnitt auf.