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AiCuris gibt die Veröffentlichung der Ergebnisse einer klinischen Phase-2-Studie mit dem Anti-Herpes-Simplex-Virus-Wirkstoffkandidaten Pritelivir in dem Fachjournal JAMA bekannt (deutsch)
AiCuris gibt die Veröffentlichung der Ergebnisse einer klinischen Phase-2-Studie mit dem Anti-Herpes-Simplex-Virus-Wirkstoffkandidaten Pritelivir in dem Fachjournal JAMA bekannt
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Studienergebnisse
AiCuris gibt die Veröffentlichung der Ergebnisse einer klinischen
Phase-2-Studie mit dem Anti-Herpes-Simplex-Virus-Wirkstoffkandidaten
Pritelivir in dem Fachjournal JAMA bekannt
17.01.2017 / 09:30
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AiCuris gibt die Veröffentlichung der Ergebnisse einer klinischen Phase-2-
Studie mit dem Anti-Herpes-Simplex-Virus-Wirkstoffkandidaten Pritelivir in
dem Fachjournal JAMA bekannt
Studienergebnisse deuten auf eine stark verbesserte Unterdrückung der
Freisetzung von Herpes Simplex Viren (HSV) durch Pritelivir im Vergleich zu
Valaciclovir bei Patienten mit rezidivierendem Genitalherpes hin
Wuppertal, 17. Januar 2017 - Die AiCuris Anti-infective Cures GmbH, ein
führendes Unternehmen in der Erforschung und Entwicklung von Medikamenten
gegen Infektionskrankheiten, gab heute die Veröffentlichung der Ergebnisse
einer klinischen Phase-2-Studie bekannt, die die Sicherheit und die
Wirksamkeit von Pritelivir, einem antiviralen Wirkstoffkandidaten zur
Behandlung und Unterdrückung von HSV-Infektionen, im Vergleich zu
Valaciclovir bewertet. Die Ergebnisse, die in einem Artikel mit dem Titel
'Effect of Pritelivir Compared With Valacyclovir on Genital HSV-2 Shedding
in Patients With Frequent Recurrences' in der aktuellen Ausgabe von JAMA
(Journal of the American Medical Association) veröffentlicht wurden, zeigen
deutlich, dass Pritelivir in der Unterdrückung der Freisetzung von Viren
wirksamer ist im Vergleich zu der derzeitigen Standardtherapie bei
Genitalherpes, dem Nukleosid-Analogon Valaciclovir und damit den primären
Endpunkt der Studie erreicht hat.
In der doppelt-verblindeten, randomisierten Studie im Crossover Design
erhielten 91 Teilnehmer mit rezidivierendem Genitalherpes (aber ohne
aktiven Ausbruch) randomisiert über 28 Tage entweder oral eine tägliche
Dosis von 100 mg Pritelivir (n=46) gefolgt von einer 28-tägigen
Auswaschphase bevor sie für weitere 28 Tage 500 mg Valaciclovir einnahmen
oder sie starteten den Behandlungszyklus mit Valaciclovir (n=45). Über den
gesamten Behandlungszeitraum nahmen die Teilnehmer viermal pro Tag einen
Genitalabstrich für einen PCR (Polymerase Chain Reaction)-basierten Test
auf HSV. Der primäre Endpunkt der Studie war die Freisetzung von genitalen
Herpes simplex-Viren pro Teilnehmer, definiert als die Anzahl HSV-positiver
Abstriche relativ zu der Gesamtzahl an Abstrichen pro Teilnehmer unter
Pritelivir Behandlung im Vergleich zu Valaciclovir. Die sekundären
Endpunkte beinhalteten klinische Behandlungsergebnisse wie Anzahl der Tage
mit genitalen Läsionen und die Häufigkeit des Auftretens von Schmerzen.
Von den 91 randomisierten Patienten beendeten 56[1] beide
Behandlungsphasen. Die Analyse einer Gesamtzahl von fast 15.000
Genitalabstrichen zeigte, dass Pritelivir mit einer HSV-Freisetzungsrate
von 2,4% im Vergleich zu Valaciclovir mit 5,3% den primären Endpunkt mit
einem p-Wert von 0,012 erreicht hat. Darüber hinaus zeigte Pritelivir
überlegene klinische Charakteristika wie einen Anteil von nur 1,9% an
Tagen, an denen genitale Läsionen auftraten (3,9% unter Valaciclovir) und
von 4% an Tagen, an denen die Teilnehmer unter Schmerzen litten (6,7% unter
Valaciclovir). Es wurden während beider Behandlungen keine Unterschiede
hinsichtlich therapiebedingter Nebenwirkungen festgestellt.
"Wir freuen uns sehr über die Veröffentlichung unserer vielversprechenden
Ergebnisse in dieser renommierten Fachzeitschrift, die die überlegene
Wirksamkeit von Pritelivir im Vergleich zum Nukleosid-Analogon Valaciclovir
zeigt.", bemerkte Dr. Holger Zimmermann, CEO von AiCuris. "Die Daten deuten
darauf hin, dass Pritelivir das Potenzial besitzt, sich als ernstzunehmende
Alternative zur gegenwärtigen Standardtherapie zu etablieren. Wir freuen
uns jetzt darauf, die nächste klinische Entwicklungsstufe zu beginnen und
planen, die Wirksamkeit und Sicherheit von Pritelivir in der Behandlung von
schwer erkrankten immungeschwächten Patienten mit Aciclovir-resistenten
HSV-Infektionen zu bewerten. Der Start dieser Studie wird voraussichtlich
in Kürze bekannt gegeben."
"Wir freuen uns ganz besonders über die Ergebnisse dieser Studie, da sie
unsere Strategie, einen gegenüber den herkömmlichen Polymerasen und
Nukleosid-Analoga differenzierten Ansatz zur Behandlung von HSV-Infektionen
zu wählen, unterstützen. Potenzielle andere Schwachstellen des Virus mit
einer neuen Wirkstoffklasse zu adressieren bietet die Möglichkeit, die
Wirksamkeit signifikant zu erhöhen. Dieser neue Ansatz hat bereits sehr
aktive Wirkstoffe zur Behandlung von Cytomegalovirus-Infektionen
hervorgebracht", sagte Prof. H. Ruebsamen-Schaeff, Gründungs-CEO von
AiCuris und Seniorautorin der Publikation.
Pritelivir ist ein neuartiger Helikase-Primase-Inhibitor mit einem neuen
Wirkmechanismus (nicht-nukleosidisch), der sich zur Behandlung von
Infektionen mit Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) und Typ 2 (HSV-2) in der
klinischen Entwicklung befindet. Eine erfolgreich abgeschlossene klinische
Phase-2-Studie mit oral verabreichtem Pritelivir an 156 Teilnehmern mit
genitalen HSV-2-Infektionen zeigte eine verringerte Freisetzung von Viren
sowie eine Abnahme genitaler Läsionen. Der in der Fachzeitschrift JAMA
veröffentlichte Artikel berichtet über die Ergebnisse einer zweiten
Phase-2-Studie zum Vergleich der Wirksamkeit von Pritelivir und
Valaciclovir in der Unterdrückung von HSV-2 Infektionen.
Über Pritelivir
Pritelivir ist ein innovativer, hochwirksamer und spezifischer Hemmstoff
des Herpes-simplex-Virus (HSV). Als Wirkstoff einer neuen chemischen Klasse
(Thiazolylamide) ist Pritelivir aktiv gegen beide Typen von Herpes-simplex-
Viren (HSV-1 und HSV-2), die Genital- oder Lippenherpes auslösen.
Pritelivir ist auch wirksam gegen Viren, die gegen die handelsüblichen
Medikamente resistent geworden sind. Pritelivir entfaltet seine Wirksamkeit
über einen Mechanismus, der sich von anderen antiviralen Wirkstoffen, die
zurzeit für die Behandlung von HSV-Infektionen angewendet werden (das
Nukleosid-Analogon Aciclovir und dessen Prodrug Valaciclovir sowie
Famciclovir, das Prodrug von Penciclovir), unterscheidet. Während
Nukleosid-Analoga die fortlaufende Verlängerung des DNA-Strangs durch die
Inaktivierung der viralen DNA-Polymerase stoppen, verhindert Pritelivir
durch die Blockierung des Helikase-Primase-Komplexes die de-novo-Synthese
viraler DNA. Darüber hinaus muss Pritelivir nicht erst in HSV-infizierten
Zellen durch die virale Thymidinkinase aktiviert werden und schützt damit
auch nicht-infizierte Zellen.
Derzeit führt das Unternehmen zwei klinische Entwicklungsprogramme mit
Pritelivir durch. Das am weitesten fortgeschrittene Programm Pritelivir
(oral) zeigte in einer klinischen Phase-2-Studie an Patienten mit genitalen
HSV-2-Infektionen Überlegenheit im Vergleich zur Standardbehandlung mit
Valaciclovir. Pritelivir (topisch), das für die Behandlung von
rezidivierendem Herpes labialis (Lippenherpes) entwickelt wird (vor allem
HSV-1), ist gerade in die Phase 2 der klinischen Entwicklung eingetreten,
nachdem der Wirkstoff in der Phase 1 erfolgreiche Ergebnisse gezeigt hat.
Über HSV
Herpes-simplex-Viren (HSV) sind in der Bevölkerung weit verbreitet
(Seroprävalenz von bis zu 100%, je nach geographischer Region und
Bevölkerungsgruppe). Es werden zwei Herpes-simplex-Virustypen
unterschieden: Typ 1 (HSV-1) und Typ 2 (HSV-2). Infektionen führen zu einer
lebenslangen Persistenz des Virus mit wiederkehrenden und zum Teil
schmerzhaften Ausbrüchen. Während HSV-1 vor allem Läsionen im Mundbereich
(Lippenbläschen) verursacht, manifestiert sich HSV-2 in der Genitalregion
und wird meist sexuell übertragen. Bei immungeschwächten Patienten kann
eine HSV-Infektion zu ernsten Komplikationen führen, aber selbst bei sonst
gesunden Menschen können das negative Stigma von Genitalherpes und die
sichtbaren Läsionen im Gesicht zu psychischen Belastungen führen.
Laut WHO lebten im Jahr 2012 weltweit schätzungsweise 417 Millionen
Menschen im Alter von 15-49 Jahren oder 11% der Bevölkerung mit
Genitalherpes, hervorgerufen durch eine HSV-2 Infektion. Die geschätzte
Verbreitung der HSV-2-Infektion war am höchsten in Afrika (31,5%), gefolgt
von Amerika (14,4%). Es konnte auch gezeigt werden, dass sie mit dem Alter
zunimmt, obwohl die höchste Anzahl der Neuinfizierten unter den
Jugendlichen zu finden waren.
Über AiCuris Anti-infective Cures GmbH
AiCuris wurde 2006 als Spin-Off von Bayer gegründet und konzentriert sich
auf die Erforschung und Entwicklung von Wirkstoffen gegen
Infektionskrankheiten. Hauptinvestoren des Unternehmens sind die Dres.
Strüngmann. Das Unternehmen entwickelt Medikamente gegen Viren wie das
humane Cytomegalovirus (HCMV), das Herpes-simplex-Virus (HSV), das
Hepatitis-B-Virus (HBV) und Adenovirus. Im Bereich Bakterien konzentriert
AiCuris sich auf die Erforschung innovativer Behandlungsmöglichkeiten gegen
lebensbedrohliche, (multi-)resistente Krankenhauserreger. Im Jahr 2012
unterzeichnete AiCuris eine Lizenzvereinbarung mit MSD, eine der größten
Vereinbarungen dieser Art in der europäischen Biotech-Industrie. Die
Vereinbarung umfasst die Entwicklung und Vermarktung neuartiger Wirkstoffe
gegen HCMV. Letermovir, der am weitesten fortgeschrittene Kandidat dieser
Vereinbarung, hat den primären Endpunkt in einer zulassungsrelevanten
klinischen Phase-3-Studie mit Patienten, die sich einer
Knochenmarktransplantation unterziehen, erreicht.
Kontakte:
^
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°
[1] Die reduzierte Anzahl an Patienten geht auf die Einstellung der Studie
nach Verhängung eines "Clinical Holds" durch die amerikanische Food and
Drug Administration (FDA) zurück, basierend auf Befunden in einer parallel
laufenden präklinischen Studie. Im Jahr 2016 hat die FDA den "Clinical
Hold" jedoch für die Behandlung bestimmter Patientengruppen wieder
aufgehoben.
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536841 17.01.2017