checkAd

     793  0 Kommentare Deutsche Bank – Trump-Euphorie verflogen

    Frankfurt_BörseIm vergangenen Jahr gab es etliche Überraschungen, vor allem den überraschenden Ausgang des Brexit-Referendums und den Sieg von Donald Trump, die für deutliche Kursausschläge an den Börsen gesorgt haben. Vieles spricht dafür, dass die Volatilität im Jahr 2017 deutlich zunehmen dürfte. Mit verschiedenen Investments können Anleger hiervon profitieren. Achtung: Um 18.00 Uhr besprechen Daniel und Egmond die Aussichten der Märkte nach der Trump-Vereidigung.

    Zunehmende Nervosität bei Investoren vor dem Amtsantritt von Donald Trump: Nachdem seit seinem Wahlsieg am 8. November geradezu Trump-Euphorie geherrscht hat, weil der 45. US-Präsident mit einem erwartet massiven Konjunkturprogramm die US-Wirtschaft kräftig ankurbeln und die Inflation anheizen soll, beginnen nun Investoren allmählich zu zweifeln, ob Trump die enorm hohen Erwartungen erfüllen kann. Den Investoren dämmert es allmählich, dass Trump nicht nur einen Handelskrieg mit China beginnen könnte, sondern auch Einfuhrzölle von zehn Prozent auf sämtliche Güter aus dem Ausland einführen könnte.

    Neue Index-Produkte in unserer Übersicht:

    DAX-Capped Bonus:

    Barriere 8.800 PB8C7G
    Barriere 9.200 DL9ZAH
    Barriere 10.200 HU8F3B
    Barriere 9.800 CY0D8A
    Barriere 9.600 VN56MB

    Konjunktur_Hafen_IsraelDa Länder, wie China, auf derartige Maßnahmen scharf reagieren dürften, würde das das Wachstum der Weltwirtschaft deutlich dämpfen und damit auch die Perspektiven für die Exportabhängigen US-Unternehmen. Immerhin haben die Unternehmen aus dem S&P500 im Jahr 2015 fast 45 Prozent ihrer Umsätze im Ausland erzielt. Damit wächst die Sorge der Investoren, dass die US-Wirtschaft im Jahr 2017 deutlich langsamer wachsen könnte als erwartet, zumal sie von den zwischenzeitlich deutlich gestiegenen Zinsen und dem starken Dollar Gegenwind von gleich zwei Seiten hat. So belasten die höheren Zinsen gerade den wichtigen Hypothekenmarkt, während ein steigender Dollar US-Produkte im Ausland teurer macht.

    Lesen Sie auch: Spannung vor US-Bilanzsaison 

    US-Wirtschaft verkraftet keine stark steigenden Zinsen

    Während Trumps Politik auf absehbare Zeit der wichtigste Einflussfaktor für die Börse sein könnte, dürften auch Maßnahmen der US-Notenbank von sehr großer Bedeutung sein. Fed-Chefin Janet Yellen hat angekündigt, dass sie die Zinsen im laufenden Jahr drei Mal anheben wolle. Kann es dazu kommen? Zwar dürfte sich die Inflation in den nächsten Monaten weiter beschleunigen. Das liegt aber vor allem am stark gestiegenen Ölpreis. Mit der Entwicklung am Zinsmarkt steht und fällt auch die Rally der Deutschen Bank. Seit die 10-Jährigen Zinsen in den USA ihre Rally beendet haben, konnte die Aktie ähnlich wie die US-Konkurrenz von Goldman Sachs keine neuen Kursgewinne mehr verzeichnen.

    Spannende Analysen zu Rohstoffen, Indizes und diversen Einzelwerten finden Sie auch täglich in den Dailys der HSBC.

    symbol_sonne_bangkokWenn der Ölpreis in den nächsten Quartalen aber trotz der Förderkürzung der OPEC nicht kräftig steigen sollte, könnten die Inflationsraten ab Mitte 2017 wieder allmählich zurückgehen, womit der Druck auf Yellen abnehmen würde, die Zinsen zu erhöhen. Der Markt preist ohnehin die erste Erhöhung erst für die Sitzung am 14. Juni ein. Vielmehr sollte Yellen darüber nachdenken, ob die US-Wirtschaft einen starken und nachhaltigen Zinsanstieg verkraften kann. Immerhin sind die Schulden des privaten Sektors, also von privaten Haushalten und Unternehmen außerhalb des Finanzsektors, zuletzt auf den Rekord von 47 Billionen Dollar – das sind herbe 250 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung – gestiegen. Die Schulden des privaten Sektors wachsen dabei um rund 2,3 Billionen Dollar jährlich.

    Ausführliche Erklärungen zu allen gängigen Anlageprodukten finden Sie in den Handbüchern der BNP Paribas – Aufwändig produziert und obendrein noch kostenlos!

    Ein Zinsanstieg von lediglich 100 Basispunkten (ein Prozentpunkt) erhöht die Zinsbelastungen des privaten Sektors um 470 Mrd. Dollar jährlich – das sind 2,5 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. Wenngleich es eine ganze Weile dauert bis die Zinsbelastungen in voller Höhe durchschlagen, weil viele Kredite, wie für Immobilien und Autos, eine lange Laufzeit haben, trüben sich bei steigenden Zinsen die Perspektiven für die US-Wirtschaft deutlich ein. Genau dieses Szenario spiegelt die jüngste Entwicklung am Anleihemarkt wider: nachdem die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen wegen der Trump-Euphorie bis Mitte Dezember auf 2,6 Prozent nach oben geschossen waren, sind sie zuletzt trotz einer Serie guter US-Konjunkturdaten wieder deutlich gesunken.




    Daniel Saurenz
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
    Mehr anzeigen
    Verfasst von Daniel Saurenz
    Deutsche Bank – Trump-Euphorie verflogen Im vergangenen Jahr gab es etliche Überraschungen, vor allem den überraschenden Ausgang des Brexit-Referendums und den Sieg von Donald Trump, die für deutliche Kursausschläge an den Börsen gesorgt haben. Vieles spricht dafür, dass die …