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    Börsen-Zeitung  775  0 Kommentare Protektionismus first, Kommentar zu Donald Trump von Angela Wefers

    Frankfurt (ots) - Amerikas neuer Präsident, Donald Trump, macht
    Ernst mit seiner Wahlkampfansage. Mit dem Rückzug aus dem
    Pazifik-Freihandelsabkommen TPP startet er im Sinne seiner Leitidee
    "America first". Alle diejenigen, die darauf gebaut haben, dass Trump
    nach der Vereidigung im Amt vom Wahlkampfmodus in einen besonneneren
    Präsidialmodus umschaltet, sind spätestens jetzt desillusioniert. Dem
    freien Welthandel droht nun ernsthaft "Protektionismus first", denn
    Trump hat auch Schutzzölle für die deutsche Automobilindustrie in
    Aussicht gestellt. Die deutsche Exportwirtschaft wäre davon
    empfindlich getroffen. Die USA sind der größte Handelspartner mit
    knapp einem Zehntel der deutschen Ausfuhren. Bei Pharmaerzeugnissen
    und Automobilen liegt der Anteil noch deutlich höher. Das würde
    schmerzen.

    Aber auch die USA sind keine Insel in der Welt. Protektionistische
    Maßnahmen gegenüber anderen Regionen oder die Aufkündigung
    internationaler Handelsabkommen fordern Gegenreaktionen heraus. China
    steht bereit, um im asiatisch-pazifischen Raum mit dem "Regional
    Comprehensive Economic Partnership (RCEP)" ein eigenes Handelsbündnis
    zu formen. Die USA blieben außen vor. Der Abschluss bilateraler
    Handelsabkommen, wie Trump sie sich anstelle von multilateralen
    Bündnissen vorstellt, ist mühsam und dauert lang - sicher zu lang für
    manches US-Unternehmen.

    Bleibt die Wareneinfuhr aus Billiglohnländern in den USA aus,
    spüren dies mit höheren Preisen vor allem diejenigen Wähler im
    Portemonnaie, die Trump mit "America first" umgarnt hat. Geschwächt
    würde auch das Land finanziell, wenn es sich abschottet: Die
    Verbindlichkeiten der USA im Ausland übersteigen die Forderungen um 7
    Bill. Dollar. Dies liegt an hohen Nettokapitalzuflüssen, die dem
    Wirtschaftsforschungsinstitut IW Köln zufolge zum großen Teil aus
    Direktinvestitionen stammen - Letztere zu drei Fünfteln aus Europa.
    Ein investitionsfeindliches Klima in den USA vertreibt schnell
    ausländisches Geld an bessere Plätze in der Welt.

    Europa kann sich nur behaupten, wenn es auf eigenen Füßen steht.
    Seine Probleme muss es selbst lösen. Die Bankbilanzen sind europaweit
    zu sanieren. Griechenland benötigt Reformen, damit die Wirtschaft
    wächst. In der europäischen Finanzpolitik gilt es, die Regularien zur
    Schuldeneindämmung einzuhalten. Dies ist umso wichtiger, als die
    Ausgaben für Sicherheit steigen werden, wenn die USA sich als
    Schutzmacht international zurückziehen.

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