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    taz  514  0 Kommentare taz-Kommentar von Ingo Arzt zu Trumps Handelspolitik/ Freihandel, der geliebte Feind

    Berlin (ots) - Die USA steigen aus dem Transpazifischen
    Freihandelsabkommen TPP aus. So verkündet es Donald Trump. Was daran
    schlimm ist? Aus ökonomischer Sicht zunächst nichts.

    So lange Donald Trump nicht den Zollberserker spielt und einen
    Wirtschaftskrieg mit China beginnt, handeln US-Unternehmen wie
    vorher.

    Für alle Kritiker von Freihandelsverträgen klingt das trotzdem
    nach einer guten Nachricht. Kein TPP, wahrscheinlich auch kein TTIP,
    das in der Linken in Deutschland so verhasste Abkommen zwischen der
    EU und den USA. Und trotzdem wird das alles die Welt nicht besser
    machen.

    Denn die bekannten, großen Probleme der Weltwirtschaft sind die
    Lieferketten der Großkonzerne. Wer billig produzieren will, der tut
    das in einem Land ohne Arbeitnehmerrechte und Umweltstandards.

    Und doch hat sich in den letzten Jahren einiges getan, und zwar
    auf drei Ebenen: Das eine sind nationale Gesetze. In den USA
    beispielsweise müssen Unternehmen seit 2010 offenlegen, ob sie
    Rohstoffe aus Kriegsgebieten verarbeiten und machen sich
    möglicherweise strafbar. Die EU hat mittlerweile ähnliche Regeln. Das
    Zweite ist die Zivilgesellschaft. Lebensmittelkonzerne wissen
    mittlerweile, dass Bilder von Lohnsklaven in ihren Zulieferketten
    ziemlich schnell zu Umsatzeinbußen führen. Das Dritte sind die Regeln
    des Welthandels selbst. Die werden entweder über Freihandelsabkommen
    oder über die Welthandelsorganisation definiert. Allzu oft setzen
    sich da Unternehmen durch, denen es beispielsweise wichtiger ist,
    ihre weltweiten Patente auf Medikamente durchzusetzen, als
    Menschenleben zu retten.

    Trotzdem sind das die einzigen globalen Strukturen, in denen sich
    überhaupt Regeln für einen gerechteren Handel formulieren lassen.
    Einfach nur über ein Ende von Handelsabkommen zu jubeln ist auch
    keine Lösung.

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