"Trump&Dump"
Diese smarte Software platziert Wetten nur auf Basis von Trumps Tweets
Donald Trump ist nicht nur Präsident der USA sondern auch unangefochtener Twitter-König. Als solcher schafft er es, die Märkte mit nicht mehr als 140 Zeichen ins totale Chaos zu stürzen. Ein Prinzip, womit sich dank künstlicher Intelligenz auch Geld verdienen lässt.
Und wenn er nicht gestorben ist, dann twittert er noch heute. Womöglich könnte das irgendwann einmal in den Geschichtsbüchern über den 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika geschrieben stehen, denn Donald Trump nutzt den Kurznachrichtendienst wie kein Zweiter.
Die Signalwirkung, die er mit seinen Tweets erzeugt, ist mittlerweile weltweit berühmt und berüchtigt. So konnte Trump mit seinen Droh-Botschaften die Aktien gleich mehrerer Unternehmen, darunter Boeing, Lockheed-Martin und diverser Autohersteller zu Fall bringen. Demgegenüber stiegen die Kurse jener Firmen, die von seinen Versprechungen voraussichtlich profitieren werden. Beim deutschen Baustoffkonzern HeidelbergCement etwa ging es um mehr als vier Prozent nach oben, nachdem Trump per Twitter verlauten ließ: „Wir werden die Mauer bauen.“
Findige Programmierer der US-Technologie- und Marketingfirma T3 haben das Prinzip nun erkannt und nutzbar gemacht. Ganze fünf Tage brauchten sie, um eine einfache Software zu entwicklen, deren Name eigentlich schon alles über die Funktionsweise verrät: Bei Trump&Dump (Trump&Wegwerfen) werden die Tweets des Präsidenten nach börsenerelevanten Informationen, wie zum Beispiel Firmennamen gefiltert und der dahinterliegende Kontext analysiert. Ist dieser eher negativ zu verstehen, wird das betroffene Papier in Sekundenschnelle von der Software geshortet, also auf einen fallenden Kurs gesetzt. Umgekehrt werden jene Titel gekauft, über die sich Trump positiv äußerte. Bei jedem Vorgang wir der T3-Kunde über eine Alarmmeldung informiert.
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Der "WirtschaftsWoche" zufolge habe sich dank der Software bereits mit dem Trump-Tweet vom 5. Januar 2017 eine gute Anlagechance ergeben. An diesem Tag ließ sich der Präsident über den Bau einer neuen Autofabrik in Mexiko durch Toyota aus und riss den Kurs somit um über drei Prozent nach unten (mehr dazu hier). Nach eigenen Angaben erzielte Trump&Dump bislang zwei große Gewinne und einem kleinen Verlust, die konkreten Zahlen wurden jedoch nicht genannt. Gegenüber "Bloomberg" erklärte der Entwickler, die gesamten Erlöse einem amerikanischen Tierschutzverein zukommen lassen zu wollen. Die erste Spende soll sogar schon erfolgt sein.