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     586  0 Kommentare Gabriel betont Gemeinsamkeit mit Kanada - 'Wir knien nicht'

    HAMBURG (dpa-AFX) - Außenminister Sigmar Gabriel und Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (beide SPD) haben beim traditionellen Matthiae-Mahl in der Hansestadt die Freundschaft zu Kanada betont. Gabriel würdigte die Verhandlungsbereitschaft der kanadischen Regierung beim Freihandelsabkommen Ceta. "Eure Geduld hat es möglich gemacht, dass wir ein gutes Abkommen verhandeln konnten", sagte der Außenminister an die Adresse des kanadischen Premierministers Justin Trudeau, der als Ehrengast an dem traditionellen Festmahl teilnahm.

    In Anspielung auf ein Gemälde im Großen Festsaal des Rathauses, das den Stolz der Hanseaten darstellt, sagte Gabriel: "Das verbindet uns mit Kanada: Wir knien nicht vor anderen Mächten der Welt, aber wir reichen ihnen immer wieder die Hand zu Partnerschaft und Freundschaft." Kanada sei ein Land, "mit dem wir alle Werte teilen".

    Scholz betonte die Wertegemeinschaft mit Blick auf das Flüchtlingsproblem. "Für viele Männer und Frauen auf der ganzen Welt sind Kanada und Deutschland heute Länder der Hoffnung." Nach Deutschland seien innerhalb eines Jahres 900 000 Flüchtlinge gekommen. Auf den plötzlichen Zuzug so vieler Menschen sei Europa nicht vorbereitet gewesen. "Die Angst vor Kontrollverlust - bei der Migration wie durch globalisierte Märkte - hat das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Institutionen erschüttert", sagte Scholz. Es sei gut, dass Europa jetzt ein gemeinsames Grenzregime aufbaue.

    Deutschland sei ein Vorreiter bei der Migration und Integration. "Aber die Unterschiede zu Kanada sind groß." Deutschland schaue sich genau an, wie das nordamerikanische Land es schaffe, bei der Integration so erfolgreich zu sein. "Aber wir sehen auch mit Interesse, wie klar und verbindlich in Kanada die Anforderungen und Regeln sind, an die sich alle halten müssen", so Scholz weiter.

    Der Bürgermeister bekannte sich zum Freihandelsabkommen Ceta mit Kanada und nannte das Land ein Vorbild für die liberalen und sozialen Kräfte auf der ganzen Welt. Für den US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump hatte Scholz einen Seitenhieb parat, ohne ihn namentlich zu erwähnen: "Einmal im Jahr erinnert uns die Tradition des Gastmahls daran, dass vernünftige internationale Politik nicht darin besteht, die eigene Nation "first" zu setzen, sondern auch Freundschaftspflege ist." Gabriel ergänzte: Es sei nicht die Zeit, Mauern zu bauen, sondern Mauern abzubauen.

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    An dem Matthiae-Mahl im Hamburger Rathaus nahmen 400 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur teil. Das Festessen wurde erstmals im Jahre 1356 veranstaltet. Nach einer mehr als 200-jährigen Unterbrechung wurde die Tradition in den 1950er Jahren unter Hamburgs Bürgermeister Kurt Sieveking (CDU) wieder aufgenommen./egi/bsp/DP/he





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