Deutschland – 30 Milliarden für die Sparer
Sie sind für viele Anleger das Sahnehäubchen beim Investieren, besonders in einem Niedrigzinsumfeld wie derzeit – Dividenden. 2017 dürften die Dax-Unternehmen den Rekord von rund 30 Milliarden Euro an die Aktionäre ausschütten. Feingold Research prüft, welche DAX-Unternehmen am attraktivsten für Dividendensparer sind.
Beginnen wir mit einem kuriosen Rohrkrepierer. Die Deutsche Bank hat im Aktienkurs seit Oktober um 100 Prozent zugelegt, ist damit der absolute Star im DAX. In Sachen Dividende verkündete Vorstandschef Cryan Anfang Februar jedoch trocken Brot. Die Dividende bleibt bis auf Weiteres aus und wurde in den Vorjahren großzügig in Form von Boni an die Investmentbanker in London „ausgeschüttet“ – ein aktiver Abgrenzungsposten der für Aktionäre ungewünschten Art.
Im aktuellen Umfeld bieten sich für Anleger Bonuspapiere und Discounter an. Zum Beispiel auf Siemens mit der WKN PR1BVM und CX6ANG. Mehr gibt es in unserer ISIN-Liste.
Am Montag haben wir unser Webinar-Programm mit den Makro-Trading-Highlights der Woche gestartet – Hier gehts zur Aufzeichnung. Unser vollständiges Wochen-Programm, sowie die Aufzeichnungen der letzten Woche finden Sie hier: Martin Luther – der erste schwarzer Schwan
Positivbeispiele zahlreich vorhanden
Doch die Deutsche Bank ist nur eines von wenigen Unternehmen, das seinen Aktionären nichts beschert. Eröffnet wurde die Saison Ende Januar ganz gemächlich von ThyssenKrupp, ehe Siemens und die ehemalige Tochter Infineon folgten. Das Trio bildet die Frühstarter im DAX, weil ihr Geschäftsjahr bereits im September endet. Vorstand und Aufsichtsrat des Stahlkonzerns ThyssenKrupp haben den Aktionären eine stabile Dividende von 0,15 Euro je Aktie vorgeschlagen. Den ThyssenKrupp-Konkurrenten ArcelorMittal haben wir uns in der letzten Woche angeschaut: ArcelorMittal profitiert vom Stahl-Boom
Das spiegele die ,nach einem schwierigen Jahresauftakt deutliche, Ergebnisverbesserung im zweiten Halbjahr des Fiskaljahres und die Aussicht wider, dass 2017 der Aufwärtstrend anhalten werde. Mit einer Dividendenrendite von 0,6 Prozent belegt ThyssenKrupp dennoch nur den vorletzten Rang im Dax.
Berechnung der Dividendenrendite ganz einfach
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Die Rendite wird errechnet, indem man die Dividende durch den Aktienkurs dividiert. Hingegen möchte Siemens die Investoren an der starken Geschäftsentwicklung teilhaben lassen und erhöht die
Ausschüttung leicht von 3,50 Euro auf 3,60 Euro.
“Das abgelaufene Geschäftsjahr war eines der stärksten in der Geschichte unseres Hauses, ohne Berücksichtigung von Beteiligungsverkäufen sogar das beste“, sagte Vorstandschef Joe Kaeser.
Damit liegt die Rendite mit 3,1 Prozent etwas über dem Schnitt der DAX-Unternehmen. Sie ist sogar etwas gesunken, da der Aktienkurs von Siemens jüngst die 100 Euro-Marke überschritten hat und auch auf diesem Niveau „zu den häufig gefragten Aktien“ bei Onlinebrokern wie Degiro oder der Comdirect gehört.
Infineon legt drauf
Die ehemalige Siemens-Tochter Infineon erhöht die Ausschüttung deutlich von 0,20 auf 0,22 Euro. Die Analysten der Commerzbank sind zuversichtlich, dass die Dax-Unternehmen insgesamt die Investoren an den erfreulichen Ergebnissen des Jahres 2016 teilhaben lassen werden und Anlegern eine Rekordausschüttung von insgesamt 30,7 Mrd. Euro zukommen lassen werden. Übrigens bietet die Commerzbank auch einen Whatsapp-Service an. So erhalten Sie alle wichtigen News zu den Märkten täglich auf ihr Smartphone.
2,7 Prozent auf den DAX gemessen
Gemessen am Börsenwert der Dax-Unternehmen läge die Dividendenrendite damit bei 2,7 Prozent. Angesichts von Zinsen für zehnjährige Bundesanleihen von mickrigen 0,4 Prozent kann sich die Dividendenrendite mehr als sehen lassen. Dabei würden laut Commerzbank 21 der 30 DAX-Unternehmen die Dividende erhöhen, während E.ON die einzige Firma sein könnte, die die Ausschüttung kürzen könnte.