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    WAZ  893  0 Kommentare Plausible Nullrunde, dieses eine Mal noch - Kommentar von Stefan Schulte zur Dividendenstreichung bei RWE

    Essen (ots) - RWE-Chef Schmitz ist eine rheinische Frohnatur und
    versucht als solche seit Monaten, seine Aktionäre bei Laune zu
    halten. Bei den nicht ganz so fröhlich gestimmten Kommunen im
    Ruhrgebiet fiel das schon seinem Vorgänger Terium stets besonders
    schwer. Jeder Aktionär hätte gerne jedes Jahr eine Dividende. Doch in
    den hoch verschuldeten Revier-Kommunen ist die jahrzehntelang
    verlässlich geflossene Ausschüttung als fester Haushaltsposten
    unentbehrlich geworden. Das aber kann man nicht RWE, sondern muss es
    den Kommunen vorwerfen. Die Politik kann schlecht die Bürger vor den
    Risiken der Finanzmärkte warnen und diese gleichzeitig in den eigenen
    Haushaltsplanungen ignorieren.

    Verständlich ist die Enttäuschung in den Rathäusern dennoch, hatte
    schließlich Schmitz selbst zuletzt die Rückkehr zur Dividende
    versprochen. Dass er damit erst nächstes Jahr beginnen will, ist für
    die Kommunen bitter, aber aus Unternehmenssicht absolut plausibel.
    RWE hat zuletzt vieles richtig gemacht. Der Börsengang der grünen
    Tochter Innogy war ein Erfolg und hat auch den Mutterkonzern
    gestärkt. Die Finanzbasis des von vielen Beobachtern längst
    abgeschriebenen Stromriesen ist derzeit besser als bei der
    Konkurrenz. Wann, wenn nicht jetzt sollte er in der Lage sein, einen
    Teil seiner Altlasten zu entsorgen? Die Zeiten werden für die Essener
    sicher nicht leichter, auf den letzten großen deutschen
    Braunkohle-Konzern warten schon nach der Bundestagswahl neue
    existenzielle Debatten.

    Um das Vertrauen seiner Aktionäre zurückzugewinnen, muss dies aber
    die absehbar letzte Nullrunde gewesen sein. Wenn die Tochter Innogy
    üppig ausschüttet, kann die Mutter RWE als Mehrheitsaktionärin ihre
    eigenen Besitzer nicht länger vertrösten. Sonst könnten sie bald in
    Scharen davonlaufen und den Dax-Konzern zum Übernahmekandidaten
    degradieren. Vor allem, wenn das Bollwerk der Kommunen weiter
    aufbricht.

    OTS: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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