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     910  0 Kommentare DAX könnte bald 25 Prozent und mehr abrutschen- Deutscher Leitindex tanzt Mambo No.5

    Schaut man sich die Prognosen der meisten Analysten an, so scheint klar zu sein, dass neue Höchststände im DAX so gut wie vorprogrammiert sind. Die "Fachpresse" zeichnet ein ähnlich konstruktives Bild. Unserer Meinung nach ist die Börse aber keine Einbahnstraße. Es gibt durchaus schwergewichtige Ereignisse, welche den DAX auf Talfahrt schicken können.

    Alle Jahre wieder prognostizieren Analysten und sogenannte Experten die Entwicklung des Aktienmarkts bis zum nächsten Jahresende. Für 2017 überwiegt deutlich ein positiver Ausblick, frei nach dem Motto " the sky is the limit". Doch Anleger sollten auch die Gefahren im Auge behalten.

    Zum einen steht 2017 in Europa das Superwahljahr an. Am 15. März gehen die Niederländer an die Urne, am 23. April schreiten die Franzosen zur Tat und stimmen im ersten Wahlgang ab. Die Stichwahl findet dann am 07. Mai statt. Sollten sich die europakritischen Parteien in Person von Geert Wilders und Marine Le Pen durchsetzen, sieht es für die Europäische Union zappenduster aus. "Frankreich zuerst" ist die klare Botschaft im Wahlprogramm von Rechtspopolistin Marine Le Pen.Auch an anderen Stellen ähnelt ihr Programm dem von US-Präsident Donald Trump. Wird Le Pen im Mai zur Präsidentin gewählt, will sie über einen EU-Austritt abstimmen und Frankreich aus der Kommandostruktur der Nato austreten lassen. Nicht zu vergessen ist auch Italien, wo Neuwahlen auf der Agenda stehen. Der Italo-Komiker lässt schon mal grüßen. Zu guter Letzt findet dann die Bundestagswahl am 24. September statt. Diese Unsicherheiten dürften je nach Ausgang dafür sorgen, dass es an den Finanzmärkten kurzfristige, aber heftige Turbulenzen geben wird. Vertrauen Sie besser nicht darauf, dass die Märkte, wie gen Ende 2016 mit Trump und der Italienwahl, in blinder Euphorie schwelgen.

    Eine weitere, fast schon vergessene und von den Mainstreammedien kaum beachtete Gefahr sind die maroden europäischen Banken. Vor allem die italienischen Banken gleichen eher dem Vesuv, eine erneute Finanzkrise könnte jederzeit ausbrechen. Die Geldhäuser leiden unter Bergen an faulen Krediten, die sich wegen der Wirtschaftsschwäche Italiens aufgetürmt haben. Während die Unicredit sich immerhin noch frisches Kapital bei den Investoren am Finanzmarkt beschaffen konnte, kann die Traditionsbank Monte dei Paschi nur mit Staatshilfe überleben. Die Regierung hat dazu ein 20 Milliarden Euro schweres Hilfspaket für die Branche geschnürt.

    In Deutschland scheinen die Akteure die Deutsche Bank (DB) nur einseitig zu beleuchten. Die DB, das Kürzel könnte auch für Derivate-Bombe stehen, hat neben zahlreichen Gerichtsverfahren auch exorbitant hohe außerbilanzielle Verpflichtungen an der Backe. Was passiert wohl, wenn gezündelt wird.

    Zudem nimmt der Wirtschaftskrieg zwischen Europa und den Vereinigten Staaten immer stärker Kontur an. Die deutschen Unternehmen stehen anscheinend verstärkt im Visier, Beispiele sind VW und Deutsche Bank. Donald Trump hat in Amerika einen Wandel der Handelspolitik eingeläutet. Handelsbarrieren, Abwertungswettlauf und die Kündigung von Freihandelsabkommen sind geschäftsschädigend. So droht Trump auch Unternehmen mit hohen Importzöllen auf Produkte, die außerhalb der Vereinigten Staaten produziert werden. Bei einer Implementierung solcher protektionistischen Maßnahmen wird das deutsche Zugpferd sofort Bremsspuren vermelden und die Kurse trudeln im Auge des Sturms gen Süden.

    Es sprechen viele Gründe dafür, dass der deutsche Aktienmarkt 2017 einen Jive, à la Mambo No.5, auf das Börsenparkett legt. Plötzliche Richtungswechsel und temperamentvolle Ausbrüche dürfen den Investor nicht erneut überraschen. Anleger sind gut beraten, auch mal ein Lied auszusetzen. Kurzfristig kann es Performance kosten, aber dafür sollten deutliche Rücksetzer beim DAX zum Wiederaufstocken genutzt werden. Der geübte Tänzer weiß schließlich, dass der Jive einen positiven Grundton hat. So sollte es dem Dax auch gelingen, sich anschließend wieder zu fangen.

     

     

     

     

     




    Guido vom Schemm
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    Guido vom Schemm ist geschäftsführender Gesellschafter der GVS Financial Solutions GmbH. Der studierte Betriebswirt blickt auf eine langjährige Berufserfahrung (seit 2000) in der Finanzindustrie zurück. Unter anderem als Aktienanalyst bei der Cominvest / Cominvest Asia und als Vorstandassistent sowie mehrere Jahre als leitender Direktor einer großen Wertpapierspezialisteneinheit der Commerzbank AG. Weitere Informationen unter www.gvs-fs.de
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    Verfasst von Guido vom Schemm
    DAX könnte bald 25 Prozent und mehr abrutschen- Deutscher Leitindex tanzt Mambo No.5 Schaut man sich die Prognosen der meisten Analysten an, so scheint klar zu sein, dass neue Höchststände im DAX so gut wie vorprogrammiert sind. Die "Fachpresse" zeichnet ein ähnlich konstruktives Bild. Unserer Meinung nach ist die Börse aber …