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     985  0 Kommentare „Wir haben eine Reihe von Möglichkeiten“

    Nach dem Kauf der BHF-Bank und des Frankfurt-Trust durch den französischen Bankier Philippe Oddo stellt sich die Frage, wie die Fondsgesellschaft weitermacht. FundResearch spricht mit Karl Stäcker, Sprecher der Geschäftsführung bei Frankfurt-Trust.

    FundResearch: Wie arbeiten Sie denn künftig mit den Kollegen von Oddo Meriten zusammen? 

    Stäcker: Wir tauschen uns aus, um genau zu verstehen, wie die jeweils andere Seite arbeitet. Der einfachste Schritt dabei ist sicherlich herauszufinden, welche komplementären Produkte es gibt und diese den Vertriebskollegen als Alternativen an die Hand zu geben. Aber man kann sich auch anderes vorstellen: Zum Beispiel eine engere Zusammenarbeit im Fondsmanagement, bei der die spezifischen Stärken der einzelnen Häuser zum Tragen kommen. Wir haben das ja z.B. beim BHF Total Return FT mit dem BHF Trust, der erfolgreichen Vermögensverwaltung der BHF-Bank, schon dergestalt, dass wir das Rentenmanagement etwa von Multi-Asset-Produkten übernehmen und die Kollegen vom BHF Trust die Allokation und die Selektion auf der Aktienseite verantworten. 

    FundResearch: In der Geschäftsführung von Frankfurt-Trust gab es kürzlich Veränderungen. Können Sie nochmals sagen, wer künftig was macht? 

    Stäcker: Mein neuer Kollege in der Geschäftsführung, Wolfgang Marx, betreut künftig als COO (Chief Operating Officer) die Bereiche Finance und Operations. Ich bin zuständig für das Portfoliomanagement sowie die Partnerfonds. Und Sebastian Hofmann-Werther kümmert sich um alles, was Vertrieb, Marketing und Produktmanagement betrifft. 

    FundResearch: Christoph Kind, bislang Fondsmanager des FT AccuZins verlässt Sie? 

    Stäcker: Das stimmt. Sein Nachfolger als verantwortlicher Fondsmanager des FT AccuZins ist Dr. Ralf Ahrens, der das gesamte Rentenfondsmanagement leitet und übrigens auch im Global Investment Committee der Oddo-BHF-Bank vertreten ist.  

    FundResearch: Wie werden Sie das Partnergeschäft forcieren? 

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    Stäcker: Wir sehen dies zum einen als Geschäft mit klassischen Vermögensverwaltern, die keine eigene KVG haben und einen Partner suchen, der die Fonds für sie administriert. Zum anderen adressieren wir hier Family-Offices, also sehr hoch vermögende Kunden. Das typische Master-KVG-Geschäft machen wir nicht. In den vergangenen Jahren war unser Partnergeschäft ein stabiles, jedoch kein stark wachsendes Geschäft, da der Markt der klassischen Partnerfonds weitgehend verteilt ist. Aber: Mit unserem speziellen Ansatz sehen wir uns hier in einer Nische – und können unseren Kunden einige Vorteile bieten. So werden wir in diesem Jahr zwar einen größeren  Kunden verlieren; wir haben aber auch mit der Fürstlich Castell’schen Bank und einem Family Office bereits zwei große Neukunden gewinnen können. Das Partnergeschäft funktioniert also, und wir sehen uns hier gut aufgestellt. 

    FundResearch: Auf welche Assetklassen legt Frankfurt-Trust 2017 denn besondere Schwerpunkte? 

    Stäcker: Im aktuellen Nullzinsumfeld müssen wir zu unseren Zinsprodukten vernünftige Alternativen im Programm haben. Als solche ist unser neues, marktneutrales Aktien-Alpha-Konzept zu sehen: Hier  selektieren wir auf quantitativer Basis Aktien, die wir für aussichtsreich erachten, hedgen den breiten Markt dagegen und schaffen es so, Alpha zu generieren. Das Schöne dabei ist, dass dieses Konzept zu den gängigen Assetklassen sehr gering korreliert. Wir bieten diese Anlagestrategie  vor allem als ergänzenden Baustein für bestehende Portfolios an, weil es deren Eigenschaften sehr positiv beeinflusst (FT Alpha Europe Market Neutral). Auf der Aktienseite haben wir seit Jahren erfolgreiche Produkte wie den FT UnternehmerWerte oder den quantitativ gemanagten FT EuropaDynamik, die auch in diesem Jahr attraktiv sein sollten. Und natürlich bleiben auch die gemeinsam mit dem BHF Trust aufgelegten vermögensverwaltenden Fonds im Blickpunkt. Außerdem bieten wir mit dem FT Total Return Renten eine sinnvolle Geldmarkt-Alternative, um – etwa für unsere institutionellen Klienten – zu vermeiden, dass die 40 Basispunkte Negativzins der EZB zu Buche schlagen. 

    FundResearch: Schaffen Sie es, gleichzeitig in der Breite präsent zu sein und als Boutique Spezialitäten zu pflegen? 

    Stäcker: Wir sind keine reine Boutique und achten darauf, so aufgestellt zu sein, dass wir beim nächsten großen Sturm an den Kapitalmärkten nicht einfach weggefegt werden. Das ist für ein kleineres Haus unserer Ansicht nach ohne Alternative. Aber wir fokussieren uns: Etwa auf der Aktienseite mehr und mehr auf quantitative Produkte. Oder auf der Rentenseite auf bestimmte Regionen, wie Euroland. Bei den vermögensverwaltenden Produkten haben wir mit den BHF-Trust-Kollegen sehr gute Spezialisten, hier  kümmern wir uns vor allem um die erfolgreiche Vermarktung der Fonds. So sind wir in Summe zwar spezialisiert, aber mit unterschiedlichen Strategien dennoch diversifiziert aufgestellt. 

    (DIF)



    Verfasst von Euro Advisor Services
    „Wir haben eine Reihe von Möglichkeiten“ Nach dem Kauf der BHF-Bank und des Frankfurt-Trust durch den französischen Bankier Philippe Oddo stellt sich die Frage, wie die Fondsgesellschaft weitermacht. FundResearch spricht mit Karl Stäcker, Sprecher der Geschäftsführung bei Frankfurt-Trust.

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