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     2700  0 Kommentare SEC verweigert Bitcoin-Fonds die Zulassung

    Am späten Freitag hat die US-Börsenaufsicht SEC dem "Winklevoss Bitcoin Trust" die Zulassung verweigert: Die Märkte, auf denen die Crypto-Währung gehandelt wird, seien unzureichend reguliert und Investoren daher nicht hinreichend geschützt; die für den Fonds nötigen Ausnahmen seien nicht konform mit den Regeln der Börse.

     

    Am späten Freitag entschied die US-Börsenaufsicht SEC, dem "Winklevoss Bitcoin Trust", einem ETF der Winkelvoss-Brüder, die Zulassung zu verweigern: Die Märkte, auf denen die Crypto-Währung Bitcoin gehandelt wird, seien unzureichend reguliert und Investoren daher nicht hinreichend geschützt; die für den Fonds nötigen Ausnahmen seien nicht konform mit den Regeln der Börse.

     „Die SEC ist der Torwächter für Anlagen, die noch nicht ordentlich am Markt getestet wurden und die eine Gefahr für Investoren darstellen können“, erklärt Mark T. Williams gegenüber Bloomberg. Williams lehrt Risk-Management an der Boston University. „Es ist beruhigend, dass die SEC ihren Job ordentlich erledigt hat, um die Märkte zu schützen”, begrüßt der Dozent die Absage.

    Die Entscheidung ist ein Rückschlag für Tyler und Cameron Winklevoss, die seit vier Jahren an dem Investment-Vehikel arbeiten. Die Zwillinge hatten 2003 das soziale Netzwerk ConnectU gegründet, das als Vorgänger von Facebook gilt. In einem Rechtsstreit mit Marc Zuckerberg erstritten sie über 65 Millionen US-Dollar. Im Jahr 2013 stiegen die Brüder mit elf Millionen US-Dollar in Bitcoin ein – zu Kursen um 100 US-Dollar. Diese Investition hat sich mittlerweile verzehnfacht.

    „Wir haben diese Reise vor vier Jahren begonnen und sind entschlossen, sie zu Ende zu bringen”, erklärte Tyler Winklevoss am Wochenende der New York Times. „Wir sind jedoch mit der SEC einer Meinung, dass Regulierung und Aufsicht unabdingbar sind für das Wohlergehen der Märkte und die Sicherheit der Investoren.“

    Der Bitcoin-Kurs kannte seit Monaten nur eine Richtung: Nach oben. Seit März 2016 hat sich der Wert einer Einheit mehr als verdreifacht und erreichte am Freitag 1.227 Euro. Als dann um 22:00 Uhr MEZ die Absage der SEC öffentlich wurde, rauschte der Kurs in kürzester Zeit um 20 Prozent in den Keller. Über das Wochenende hat sich die Währung jedoch wieder stabilisiert und notierte am Montag Morgen bereits wieder um 1.150 Euro.

     

    Die Nicht-Regulierbarkeit von Bitcoin ist allerdings systembedingt – und wird sich auch nicht ändern lassen. Ähnlich wie Gold werden Bitcoins ausgegraben bzw. durch das sog. Mining errechnet. Die Gesamtmenge der Währungseinheiten ist auf 21 Millionen begrenzt und lässt sich nicht mehr erweitern. Aktuell sind rund 16,2 Millionen Bitcoins errechnet, wobei der Aufwand mit jeder weiteren errechneten Einheit zunimmt.

     

    Am Handel teilnehmen kann jeder Computerbesitzer mit einer Verbindung zum Internet. Zwar werden Bitcoin von einigen großen Market Makern gehandelt, doch ist der Austausch zwischen einzelnen Teilnehmern jederzeit, direkt, in Echtzeit und ohne Nebenkosten möglich, indem Bitcoin einfach von einem digitalen Schließfach, dem sog. “Wallet” in ein anderes übertragen werden. Die Übertragung wird sofort in der “Blockchain”, dem digitalen Journal des Bitcoin-Systems, registriert und dezentral (peer-to-peer) gespeichert. Einmal getätigte Transaktionen können weder widerrufen noch gefälscht werden. Allerdings können Bitcoin bzw. ganze Wallets gestohlen werden – oder verloren gehen.


    Momentan hat die Absage der SEC einem breiteren Publikum die Investitionen in die Crypto-Währung verwehrt – und damit möglicherweise eine dramatische Überhitzung des Bitcoin-Marktes einschließlich eines möglichen Crashs verhindert. Auf mittlere Sicht wird das Thema jedoch weiter von sich reden machen; derzeit befinden sich noch zwei weitere Bitcoin-ETFs in Prüfung: Der Bitcoin Investment Trust und SolidX Bitcoin Trust haben im Januar 2017 bzw. im Sommer 2016 die Zulassung beantragt. Der negative Entscheid der  SEC könnte auch für diese beiden Investments das Aus bedeuten.

     

    (TG)




    Verfasst von Thomas Gräf
    SEC verweigert Bitcoin-Fonds die Zulassung Am späten Freitag hat die US-Börsenaufsicht SEC dem "Winklevoss Bitcoin Trust" die Zulassung verweigert: Die Märkte, auf denen die Crypto-Währung gehandelt wird, seien unzureichend reguliert und Investoren daher nicht hinreichend geschützt; die für den Fonds nötigen Ausnahmen seien nicht konform mit den Regeln der Börse.

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