Aktien Frankfurt Ausblick
Dax bleibt vor Fed-Entscheid in Sichtweite der 12 000
FRANKFURT (dpa-AFX) - Angesichts der bevorstehenden US-Notenbank-Sitzung zum Leitzinsentscheid und den Wahlen in den Niederlanden dürften die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch zunächst weiter Vorsicht walten lassen.
Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsbeginn ein hauchdünnes Plus von 0,03 Prozent auf 11 992 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wurde mit plus 0,10 Prozent erwartet.
ZINSANHEBUNG DURCH FED GILT ALS AUSGEMACHT
Die US-Notenbank wird um 19 Uhr mitteleuropäischer Zeit ihre Entscheidung bekanntgeben. Dass die dritte Zinserhöhung nach der Finanzkrise kommt, gilt angesichts der guten Entwicklung der US-Wirtschaft praktisch als sicher. Erwartet wird eine Anhebung um mindestens 0,25 Prozentpunkte. Interessant wird aber vor allem die anschließende Pressekonferenz mit Fed-Chefin Janet Yellen werden. "Im Fokus stehen mögliche Hinweise auf ein grundsätzlich höheres Zinserhöhungstempo", sagte ein Börsianer. Die Fed hatte erst im Dezember die Zügel weiter angezogen.
Vor diesem Hintergrund dürften im Tagesverlauf auch einige Konjunkturdaten aus den USA wie etwa die Verbraucherpreise und die Einzelhandelsumsätze begutachtet werden. Laut Dirk Gojny von der National-Bank dürften die anstehenden US-Daten der Fed zusätzliche Gründe liefern, einen restriktiveren Kurs einzuschlagen.
Auch in den Niederlanden werden die ersten Prognosen zum Ausgang der Parlamentswahl erst für den Abend nach der Schließung der Wahllokale ab 21 Uhr erwartet. Vor den Wahlen in Frankreich und auch Deutschland schaut Europa vor allem auf das Abschneiden der Partei des Rechtspopulisten Geert Wilders. Es wird befürchtet, dass ein Erfolg für seine Partei anderen anti-europäischen Bewegungen und Parteien in der EU Auftrieb geben könnte.
EON STELLT BESSERUNG IN AUSSICHT - AKTIE ZIEHT AN
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Auf Unternehmensseite haben die Investoren auch zur Wochenmitte einen großen Zahlenreigen zu verdauen. Vor allem die Zahlen des Versorgers Eon dürften große Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der Konzern präsentierte mit 16 Milliarden Euro den höchsten Verlust in der Firmengeschichte und kürzt für 2016 seine Dividende. 2017 soll die Ausschüttung aber wieder steigen und auch der bereinigte Überschuss soll wieder anziehen. Ein Börsianer sagte am Morgen, während das 2016er-Ergebnis besser als befürchtet ausgefallen sei, sei der Ausblick durchwachsen. Die Anleger reagierten aber erleichtert: Vorbörslich stieg die Eon-Aktie auf der Handelsplattform Tradegate um 1 Prozent gegenüber dem Xetra-Schluss.
Auch der weltgrößte Rückversicherer Munich Re legte seine Zahlen für 2016 vor und stellte die Anleger dabei für das laufende Jahr auf einen weiteren Gewinnrückgang ein. Allerdings könnte ein neues Aktienrückkaufprogramm den Investoren den Dämpfer etwas versüßen. Die Aktien notierten vorbörslich etwas schwächer.
Aus den hinteren Börsenreihen stehen ebenfalls einige Unternehmen mit Zahlen im Blick, darunter der Autovermieter Sixt . Daneben belastete vorbörslich eine Anteilsplatzierung durch den Großaktionär Wacker Chemie den Kurs des Halbleiter-Unternehmens Siltronic - die Papiere rutschten um mehr als viereinhalb Prozent ab und landeten damit am TecDax-Ende./tav/stb