Aktien Europa
Leichte Verluste nach G20-Treffen - Sorge um den Freihandel
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Montag der guten Vorwoche Tribut gezollt. Die wichtigsten Aktienindizes gaben leicht nach. Die Investoren rund um den Globus reagierten besorgt auf den Ausgang des G20-Treffens vom Wochenende, schrieb Marktanalyst Milan Cutkovic vom Handelshaus AxiTrader.
In der Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer war der Handelskonflikt mit den USA offen ausgebrochen. Die neue Regierung in Washington verhinderte nach heftigem Widerstand ein klares gemeinsames Bekenntnis zu freiem Handel und gegen Marktabschottung.
Der EuroStoxx 50 verlor 0,35 Prozent auf 3436,41 Punkte. Auch in Frankreich ging es etwas bergab: Der Pariser CAC-40 verlor 0,38 Prozent auf 5010,32 Punkte.
Beim Londoner FTSE 100 stand ein Minus von 0,18 Prozent auf 7411,43 Punkte. Am Freitag hatte er noch einen Rekordstand geschafft.
Grundsätzlich aber bleibt Cutkovic zufolge das Umfeld für die Börsen weiterhin gut. Die amerikanische Notenbank habe keine Eile mit der nächsten Zinserhöhung. Zudem werde die Europäische Zentralbank noch eine Zeit lang an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten. Dies werde eine stärkere Euro-Rally verhindern. Eine relativ schwache Gemeinschaftswährung kann den Export in Länder außerhalb der Euro-Zone erleichtern.
Mit Blick auf einzelne Branchen bildeten die Öl- und Gaswerte mit minus 1,13 Prozent das Schlusslicht. Die Ölpreise waren zu Wochenbeginn gesunken. Weitere Hinweise auf ein hohes US-Angebot drückten auf die Notierungen, hieß es aus dem Handel. Am Freitag hatte der Ölausrüster Baker Hughes berichtet, dass die Zahl der Bohrlöcher vergangene Woche um 14 auf 631 gestiegen sei. Die Papiere der als relativ konjunkuturresistent geltenden Immobilienunternehmen hingegen gehörten mit einem Plus von 0,10 Prozent zu den größten Gewinnern.
Aus Unternehmenssicht stand Vodafone im Fokus. Der britische Telekomkonzern schließt seine indische Tochter wie erwartet mit dem Mobilfunkrivalen Idea Cellular zusammen. Marktanalyst Neil Wilson vom Handelshaus ETX Capital sprach von einem vernünftigen Schritt. Schließlich wollten sich die Briten nicht allein auf einen langen und bitteren Preiskampf einlassen. Die Vodofone-Aktien stemmten sich mit einem moderaten Plus gegen das eher trübe Marktumfeld./la/fbr