Pulmocide
Mini-Biotech-Firma bekommt 30 Millionen für Kampf gegen tödliche Lungenkrankheiten
Sie kommen vom sechsgrößten Pharmakonzern der Welt, nun haben sich die zehn ehemaligen GlaxoSmithKline-Mitarbeiter einer gemeinsamen Sache verschrieben. Für ihren Kampf gegen zwei tödliche Lungen-Infektionserreger erhielten die unter dem Namen "Pulmocide" firmierenden Forscher umgerechnet jüngst 30 Millionen Dollar.
Es war nicht ihre erste Finanzierungsrunde. Bereits im Jahr 2013 konnte die britische Biotech-Firma Pulmocide 17 Millionen Dollar einsammeln, nun gab es nochmal 30 Millionen obendrauf. Das aus zehn Mitarbeitern bestehende Forscherteam befindet sich derzeit in einer Frühphase zur Entwicklung zweier inhalatorischer Medikamente gegen tödliche Lungenerkrankungen.
Zum einen geht es um die Bekämpfung des sogenannten respiratorischen Synzytal-Virus', welches gerade bei Säuglingen sehr gefährlich werden kann. Da die Bronchien noch nicht ausgeprägt genug sind, kann es bei einer Infektion zu einer Entzündung der Atemwege kommen. Weltweit sterben schätzungsweise rund 600.000 Menschen pro Jahr an den Folgen dieser Krankheit, die grundsätzlich so gut wie jedes Kind bis zum Ende des zweiten Lebensjahres einmal erwischt. In den meisten Fällen ist ein Krankenhausaufenthalt mit permanenter Überwachung vonnöten.
Daneben arbeitet Pulmocide noch an der Entwicklung einer experimentellen Behandlung gegen Aspergillose. Hierbei handelt es sich um eine Pilzinfektion, die hauptsächlich bei Patienten mit einer zugrundeliegenden respiratorischen Erkrankung aber auch bei Lungentransplantationspatienten auftritt. Mit Tabletten sei diese Infektion "unglaublich schwer" zu behandeln, sagte Pulmocide-Chef Garth Rapeport dem "Telegraph". "Unser Ansatz ist es, das Medikament direkt mittels Inhalation an die infizierte Stelle zu befördern."
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Für die Geldgeber scheint diese Herangehensweise offensichtlich sinnvoll. Zu den Investoren zählen die Risikokapitalgesellschaften SV Life Scienes, J&J DC, Touchstone Innovations, F-Prime von Fidelity, SR One von GlaxoSmithKline und Longwood.