IG Metall
Arbeitszeitgrenzen bei digitalem Wandel gleich lassen
FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - In der Diskussion um Arbeitszeitreformen will die IG Metall die bisherigen gesetzlichen Eckpunkte beibehalten. "Die gesetzlichen Grenzen für die Höchstarbeitszeit von acht Stunden am Tag und 40 Stunden in der Woche sowie eine Ruhezeit von elf Stunden markieren ein Regelungsdreieck, das auch in der digitalen Arbeitswelt erhalten bleiben muss", erklärte Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban am Mittwoch in Frankfurt. Dauerhafte Abweichungen gefährdeten die Gesundheit der Beschäftigten.
Die Gewerkschaft reagiert auf eine Umfrage des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, die eine hohe Bereitschaft (77 Prozent) der Beschäftigten zeigt, an einzelnen Tagen länger als zehn Stunden zu arbeiten, wenn dies später wieder ausgeglichen wird. Die zehn Stunden sind derzeit die Tages-Obergrenze für Ausnahmefälle. 52 Prozent der Befragten konnten sich auch vorstellen, die ununterbrochene Ruhezeit zwischen zwei Arbeitseinsätzen von elf Stunden zu kürzen.
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Der Arbeitgeberverband wolle mit der Umfrage das Bild der heilen Arbeitswelt zeichnen, in der die Wünsche der Beschäftigten nicht zu kurz kämen, kritisierte Urban. Das gehe an der Realität vorbei. Für immer mehr Beschäftigte gehörten überlange Arbeitszeiten, ständige Erreichbarkeit und Arbeiten rund um die Uhr zum Alltag. Auch habe die Schichtarbeit in den vergangenen Jahren ein neues Hoch erreicht./ceb/DP/tos