Grüner Fisher
Realität schlägt Marktstimmung
Gefühlte Unsicherheit ist hoch
Wir befinden uns seit mittlerweile acht Jahren in einem intakten
globalen Bullenmarkt - für viele Anleger fühlt es sich allerdings nicht so an. Immer wieder sorgen Kursschwankungen dafür, dass der Wohlfühlfaktor gering bleibt und nachhaltiger Optimismus nur
spärlich gesät ist. Die gefühlte Volatilität ist sehr hoch, auch wenn die tatsächlichen Schwankungsbreiten eher moderat sind. Crash-Ängste dominieren das Anlegerverhalten.
Ebenso ist die gefühlte Inflation erheblich, obwohl die Inflation gerade erst ihr Comeback gefeiert hat und sich im historischen Kontext noch deutlich unter ihrem Schnitt bewegt. Zudem ist die
gefühlte Zinsbelastung bei der Staatsverschuldung hoch, auch wenn Staaten ihre Refinanzierungskosten durch das Niedrigzinsniveau noch über Jahre hinweg drücken können. Das alles setzt sich zu einem
„gefühlten“ Gesamtbild zusammen, das wenig optimistisch in die Zukunft blicken lässt. Zurecht?
Realität besser als die Stimmung
Wer sich bei seiner Anlagestrategie von dieser gefühlten Unsicherheit leiten lässt, hat wohl definitiv eine geringe Motivation, nachhaltige Aktieninvestments zu tätigen. Dabei war es gerade am
Aktienmarkt immer schon ein positives Zeichen, wenn die Realität besser war als die Stimmung. Die Realität heißt: Robuste Wirtschaftsdaten auf globaler Ebene, politische Störfeuer mit kurzer
Halbwertszeit ohne durchschlagende Negativeffekte für die Märkte und eine skeptische Marktstimmung, weit weg von der gefährlichen Euphorie. Positive Nachrichten werden zur Kenntnis genommen und die
negativen Komponenten in den Vordergrund gestellt. Bis sich dieses Verhältnis umdreht und trotz fundamentaler Überbewertung offensive Parolen ausgegeben werden, haben Aktienmärkte noch jede Menge
Spielraum.
Mehr Aktionäre braucht das Land!
Wie kann dieser Effekt nachhaltig erzielt werden? Diese Frage ist schwer zu beantworten, gerade weil in den Köpfen deutscher Anleger Aktien nur eine untergeordnete Rolle spielen. Von Kindesbeinen
an wird die Sparmentalität antrainiert, das unternehmerische Denken wird zu keinem Zeitpunkt gefördert. Wie wäre es mit einem „Weltaktientag“ für Heranwachsende, die in puncto langfristigem
Vermögensaufbau geschult werden sollen? Im Gegenzug ließe sich der Weltspartag streichen, bei dem Banken suggerieren, dass es die beste und sicherste Art der Vermögensverwendung sei, ihnen das Geld
zu leihen und im Gegenzug vom angebotenen Zins abhängig zu sein.
Je früher man als Anleger mit Aktien in Berührung kommt, desto besser. Wer steckt hinter den Apps, die den Alltag erleichtern? Wer stellt die Produkte her, die im Einkaufswagen im Supermarkt
landen? Aktien greifbar machen - das wäre ein erster Schritt für einen nachhaltigen Stimmungswandel. Dies würde der vorherrschenden (und grundfalschen) Meinung entgegenstehen, dass Aktienmärkte
eine Spielwiese für Reiche sind, die sich durch den Einsatz überlegener technischer Mittel eine goldene Nase verdienen und auf Kleinanleger warten, die es zu schröpfen gilt. Aktienmärkte
verschaffen Anlegern die einmalige Möglichkeit, sich an den größten und besten Unternehmen der Welt zu beteiligen!
Fazit
Inflation, Volatilität, Zinsbelastung - die gefühlte Unsicherheit ist hoch. Nachhaltig erfolgreiche Aktieninvestitionen erfordern allerdings emotionsloses Handeln und eine rationale Einschätzung
der Realität. Falsche Ängste ausblenden und sich gegen das Imageproblem der globalen Aktienmärkte stellen - eine erfolgsversprechende Marschroute, für 2017 und darüber hinaus.
Die Kapitalmarktprognose für 2017 von Grüner Fisher Investments ist fertiggestellt. Sie können sich diese detaillierte Studie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern.