Stada-Übernahme
Arzneimittelhersteller setzt Bietern Frist bis Freitag
Nun aber mal Butter bei die Fische! In der leisen Hoffnung auf eine geringfügige Erhöhung der bisherigen Gebote hat der Arzneimittelhersteller Stada seinen Kaufinteressenten laut Insiderinformationen eine Frist bis Freitag gesetzt. Damit ließe sich vielleicht auch Aufsichtsratschef Carl-Ferdinand Oetker umstimmen, der die Übernahme bisher eher kritisch sieht.
Bislang wurden von den Finanzkonsortien Advent und Permira sowie Bain Capital und Cinven jeweils 58 Euro je Stada-Aktie in Aussicht gestellt, "etwas mehr" sei einem Insider zufolge aber "immer drin". Wie "Reuters" zu berichten weiß, habe der Arzneimittelhersteller daher entschieden, die Interessenten aus ihrer Reserve zu locken und sie aufgefordert, bis Freitagabend verbindliche Angebote vorzulegen.
Eine Vorentscheidung rund um die Übernahme könnte somit noch vor Ostern fallen, laut einem Stada-Sprecher laufe der Prozess "nach Plan". Auch wenn dem Insider zufolge "Niemand etwas Verrücktes" machen wird, ist die Hoffnung dennoch groß, mit einer möglichen Erhöhung der Gebote eine komplette Einigung des Managements über den Verkauf erzielen zu können. Bislang steht nämlich Aufsichtsratschef Carl-Ferdinand Oetker der Übernahme besonders kritisch gegenüber, er brauche daher eine "gesichtswahrende Erhöhung", wie die mit dem Prozess vertraute Person erklärte.
Um für höhere Gebote zu werben, hatte Stada neben der gesetzten Frist auch die Erwartungen für die nächsten Jahre kräftig nach oben geschraubt. Ob diese Maßnahmen etwas gebracht haben, sei trotzdem dahingestellt. Bleibt es bei den 58 Euro, dann würde sich der Wert des Unternehmens einschließlich Schulden auf gerade mal 4,7 Milliarden Euro belaufen. Vorstand und Aufsichtsrat würden den Aktionären die Annahme unter diesen Umständen kaum empfehlen.
Die Aussicht auf einen Verkauf hat der MDax-Aktie seit knapp einem Jahr ordentlich Auftrieb gegeben. Lag das Papier Anfang 2016 noch bei rund 30 Euro, notiert es heute bei über 57 Euro.
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