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    WOCHENAUSBLICK  1145  1 Kommentar Dax mit weiterem Rückschlagsrisiko in der Karwoche

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem US-Raketenangriff auf einen Militärflughafen in Syrien steht die verkürzte Karwoche am deutsche Aktienmarkt vor allem unter dem Eindruck geopolitischer Risiken. Für den Dax , der sich in der Vorwoche bis auf 15 Punkte seiner zwei Jahre alten Rekordmarke von 12 390 Punkten genähert hatte, wird Fachleuten zufolge die Luft ohnehin dünner. Neben der unsicheren weltpolitischen Lage und drohender Handelskonflikte mit den USA könnten auch klare Signale einer strafferen US-Geldpolitik die Anleger von neuen Engagements fernhalten.

    "An den Finanzmärkten ziehen kurz vor Ostern Wolken auf", sagte Börsianer Daniel Saurenz von Feingold Research: Zwar sei die Zeit vor den Feiertagen traditionell eher gut, so dass der Dax einen zweiten Versuch auf sein Rekordhoch starten könnte. Doch was danach komme, sei zunehmend politisch beeinflusst. Ein mögliches Einschreiten der USA beim Krieg in Syrien und eine Konfrontation mit Russland könnte die Börsen wieder sehr politisch machen. "Angesichts der Fallhöhe, die Dax und Dow Jones aufgebaut haben, steigen die Risiken am Markt", so Saurenz.

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    SENTIX: DAX KÖNNTE UM BIS ZU 10 PROZENT KORRIGIEREN

    Auch Marktkenner Ulf Krauss von der Helaba sieht die fragile geopolitische Lage mit dem US-Raketenangriff auf das syrische Militär noch unübersichtlicher werden: "Die zeitweise gute Stimmung zwischen Russland und der neuen US-Administration hat sich eingetrübt." Zudem sei unklar, ob es gelinge, das nuklear aufstrebende Nordkorea unter Kontrolle zu bringen. "An den Aktienmärkten sind die politischen Unsicherheiten bislang weitgehend ignoriert worden - dies könnte sich nun ändern", so Krauss. Auch das Risiko eines Handelskrieges zwischen den USA und China sei trotz der aktuellen Entspannungsphase wohl noch lange nicht gebannt.

    Patrick Hussy, Geschäftsführer des Forschungsunternehmens Sentix, sieht nach dem jüngsten Höhenflug des Dax die Gefahr einer kurzfristigen Korrektur um 5 bis 10 Prozent. "Das Vertrauen in Aktien schwindet", stellte Hussy fest und verwies darauf, dass US-Präsident Donald Trump aktuell bei vielen Anlegern als Treiber von Konjunkturerwartungen und Aktienkursen erst einmal an Wirkung verloren habe.

    MERCK FINCK: EUROPA-BÖRSEN BLEIBEN ATTRAKTIVER ALS WALL STREET

    Auch die Analysten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) sehen ein zunehmendes Rückschlagrisiko. Zwar seien die Fundamentaldaten weiterhin positiv: "So steht die Dividendensaison bevor und auch die Unternehmensgewinne entwickelten sich zuletzt besser als erwartet." Allerdings deuteten quantitative Analysen darauf hin, dass die Hausse in einer reifen Phase angelangt sei und die Börsen bereits viel Positives eingepreist hätten, schrieben die LBBW-Experten.

    Aus Sicht von Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers, tut die Verschnaufpause zwischen 12 000 und 12 400 Punkten dem Dax gut. "Europas Börsen bleiben attraktiver als die Wall Street", ist sich Greil sicher.

    WELTWEITE INFLATIONSDATEN IM FOKUS - WENIG UNTERNEHMENSZAHLEN

    Konjunkturell steht die Karwoche im Zeichen neuer Inflationsdaten. Am Dienstag werden die Verbraucherpreise für Großbritannien, am Mittwoch für China, am Donnerstag für Deutschland und am Freitag für die USA veröffentlicht. Hinzu kommen eine Reihe von Produzenten-Preisdaten. Zudem stehen am Dienstag in Deutschland die ZEW-Konjunkturerwartungen und in Euroland die Industrieproduktion auf der Agenda. Hinzu kommen am Donnerstag in den USA das Michigan-Verbrauchervertrauen und am Freitag die Einzelhandelsumsätze.

    Aus Unternehmenssicht stehen bereits einige Zahlen zum ersten Quartal vor der Tür, kaum dass die Jahresabschlüsse für 2016 veröffentlicht sind. "Positive globale Wirtschaftsdaten, anhaltendes Wachstum der M1-Geldmenge, anziehende Geschäfte in China und ein im Vergleich zum Vorjahresquartal niedrigerer Euro-Dollar-Kurs sollten dafür sorgen, dass die Berichtssaison positiv verläuft", glaubt Aktienmarktexperte Markus Wallner von der Commerzbank. Dies dürfte sich Wallner zufolge positiv auf die Gewinnerwartungen der Analysten bei vielen Dax- und MDax-Unternehmen auswirken.

    In Deutschland geht es erst nach Ostern mit den Quartalszahlen los, aus der Eurozone berichten aber bereits der französische Luxusgüterkonzern LVMH (Montag), der schweizerische Duftstoffhersteller Givaudan (Dienstag) und der französische Handelsriese Carrefour über ihre Umsatzentwicklung im ersten Jahresviertel. In den USA veröffentlichen am Freitag die Großbanken JPMorgan , Citigroup und Wells Fargo ihre Quartalsberichte./edh/ag/he

    --- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---





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