Aktien verspielen ihre Führung - Seite 2
Zykliker meiden
Da sich die Perspektiven für die US-Wirtschaft und damit für die Weltwirtschaft insgesamt eintrüben, schichten Investoren am Aktienmarkt Geld aus Zyklikern, also konjunkturabhängigen Sektoren, in defensive Sektoren, wie Versorger, Telekom, oder Konsumgüter um. Unter Druck waren daher zuletzt vor allem die Aktien der US-Banken, wie JP Morgan oder Goldman Sachs. Sie leiden darunter, wenn die Zinsstrukturkurve flacher wird als vorher, wenn also der Zinsaufschlag für langlaufende US-Anleihen gegenüber kurzlaufenden Anleihen kleiner wird.
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Denn damit engen sich die Zinsmarge und damit der Zinsüberschuss der Banken ein. Zudem wächst die Gefahr, dass es zu einem deutlichen Kursrückschlag am Aktienmarkt kommen könnte, wodurch das
Investmentbanking der Institute unter Druck kommen könnte, also das Handelsgeschäft, das Geschäft mit Börsengängen und Kapitalerhöhungen, oder Fusionen und Übernahmen.
Gleichzeitig schichten Investoren Geld aus den bislang
favorisierten „Value“-Aktien in „Growth“-Aktien um. Erstere sind Papiere mit niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), oder Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) und einer hohen Dividendenrendite.
Stattdessen sind nun „Growth“-Aktien gefragt, die mit starkem Wachstum überzeugen, wie Technologiewerte. Im Gegensatz zu den Vormonaten beginnen Investoren zudem darauf zu setzen, dass die
US-Zinsen in den nächsten Monaten trotz der Zinserhöhungsserie der Fed nicht etwa steigen, sondern weiter sinken könnten.
Der Blick über den Tellerrand – Weitere interessante Beiträge finden Sie auch auf dem Blog der Citi…
Wie könnte es am Aktienmarkt weitergehen?
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Bei anhaltender Unsicherheit über Trumps Politik könnte der S&P 500 kurzfristig unter Druck bleiben. In dem Umfeld könnte der Dax überproportional nachgeben, weil in dem Index der Anteil der Zykliker viel höher ist, als in vielen anderen Indizes der Welt. Möglicherweise beruhigt sich die Lage beim S&P500 aber deutlich schneller als viele Investoren derzeit erwarten. Denn bei einem sinkenden Dollar verbessern sich die Perspektiven für die US-Exportwirtschaft und damit die Wirtschaft insgesamt, weil US-Produkte im Ausland billiger werden, während ausländische Produkte in den USA teuer werden.