DAX
Positiver Start zu erwarten - Seite 3
In der vergangenen Handelswoche war die Angst vor einem weiteren Atomtest Nodkoreas groß. Eine "mächtige Armada" sollte sich auf dem Weg zur koreanischen Halbinsel befinden oder schon dort sein. Dadurch wurden die Befürchtungen eines Showdowns geschürt. Es kam aber alles anders. Verbal wurde weiter aufgerüstet, der amerikanische Flottenverband allerdings, der geschickt werden sollte, befand sich auf dem Weg nach Australien. Dies wurde am Dienstag richtiggestellt. Nun sollen die Schiffe bald ihr Zielgebiet erreichen. Dennoch ist die Gefahr einer Auseinandersetzung noch nicht endgültig gebannt – allerdings auch nicht als realistisch anzusehen.
In der neuen Handelswoche wird es einige wichtige Termine geben, die potenziell Einfluss auf die Notierungen haben könnten. Zunächst sind das die Ergebnisse der französischen Präsidentschaftswahlen. Zum Erstellungszeitpunkt dieser Analyse am Sonntagabend sieht es nach einer Stichwahl zwischen Emmanuel Macron und Marine LePen in der Stichwahl aus, was die Märkte neutral bis positiv beantworten sollten.
Lesen Sie auch
Unabhängig davon ist das nächste kursbeeinflussende Event aus den USA auch nicht weit weg – die Bewegungen könnten damit nur von kurzer Dauer sein. Mitte der Woche will die US-Administration bekannt geben, was sie sich konkret unter den angekündigten "phänomenalen" Änderungen zur Steuerpolitik vorstellt. Wir erwarten, dass es ein groben Plan geben könnte, wer wie profitiert. Wir erwarten allerdings nicht, dass die Gegenfinanzierung transparent gemacht wird – und genau das ist der Kernpunkt der Initiative. Ein Großteil dieser Erwartungen an die Steuerpolitik ist bereits in den Notierungen eingepreist worden, insbesondere bei den US-Indizes. Die Rallye der letzten Monate basiert primär darauf. Denkbar ist, dass es im Rahmen der neuen Ankündigung durchaus zu Volatilität kommen könnte. Wichtig sind darüber hinaus ist auch die Bekanntgabe des US-Bruttoinlandsproduktes für das erste Quartal 2017. Personen, die mit der Materie vertraut sind, erwarten ein eher schwächeres Wachstum. Dass es am Donnerstag zu wesentlichen Änderungen beim Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) kommt, nehmen wir nicht an. In den Vorwochen haben verschiedene EZB-Mitglieder darauf verwiesen, dass es keine Anlässe gibt, von der bisherigen Strategie abzuweichen. Die Inflation in der Eurozone ist mit einer kleineren Ausnahme auch nicht signifikant gestiegen. Der Ölpreis hat in den letzten Tagen deutlich nachgegeben. Somit sind die inflationären Tendenzen kurzfristig überschaubar.