Kohlefaserspezialist SGL verringert Verlust deutlich
WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Trennung von dem verlustreichen Graphitelektrodengeschäft bringt den Kohlefaserspezialisten SGL Carbon wieder auf Kurs. "Unsere Neuausrichtung beginnt sich auszuzahlen", sagte SGL-Vorstandschef Jürgen Köhler anlässlich der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal 2017 am Donnerstag in Wiesbaden. Unter dem Strich verringerte das Unternehmen seinen Konzernverlust nach eigenen Angaben auf 0,3 Millionen Euro nach einem Minus von 26,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Der Umsatz in den nicht zum Verkauf stehenden Geschäftsbereichen stieg um 15,4 Prozent auf 216,3 Millionen Euro. Dazu habe insbesondere das gute Geschäft mit Anodenmaterial für Lithium-Ionen-Batterien und mit Carbonfasern beigetragen.
SGL hatte im vergangenen Oktober eine Vereinbarung mit dem japanischen Chemiekonzern Showa Denko unterzeichnet, der das Graphitelektroden-Geschäft für 350 Millionen Euro bis Mitte des Jahres übernehmen will. Davon sollen nach Abzug von Schulden mindestens 200 Millionen Euro auf dem Konto von SGL landen. Die Elektroden werden vor allem in Elektro-Hochöfen zum Einschmelzen von Stahlschrott verwendet. Wegen Überkapazitäten sind die Preise unter Druck.
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Das verbleibende Geschäft mit Kathoden, Hochofensteinen und Kohlenstoffelektroden will das Unternehmen in diesem Jahr separat verkaufen. Der Bereich wurde bei der Quartalsbilanz operativ nicht mehr berücksichtigt./per/DP/fbr