Aktien Europa
Leicht im Minus - Rohstoffwerte im Blickfeld
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen sind im frühen Montagshandel leicht ins Minus gerutscht. Mangels richtungsweisender Vorgaben aus Übersee ging es zu Beginn der neuen Handelswoche auch hierzulande zögerlich zu. Börsianer verwiesen auf eine eher negative Tendenz an den US-Börsen und eine insgesamt gemischte Entwicklung in Asien. Neue Impulse könnten am Nachmittag kommen, wenn in den USA frische Wirtschaftsdaten veröffentlicht werden.
Nach zunächst leicht freundlichem Start gab der EuroStoxx 50 bis zum Vormittag um 0,15 Prozent auf 3631,89 Punkte nach. Die wichtigsten Länderbörsen fanden derweil keine gemeinsame Richtung: Während der CAC-40-Index in Paris um 0,14 Prozent auf 5397,78 Punkte fiel, ging es für den Londoner FTSE 100 knapp um 0,13 Prozent auf 7445,44 Punkte nach oben.
Stützend wirkten sich in London die dort stark vertretenen Minenwerte aus. Antofagasta etwa rückten an der Spitze des "Footsie" um 2 Prozent vor und profitierten so von anziehenden Rohstoffpreisen. Der Teilindex der Minenwerte legte gleichauf mit dem Ölsektor mehr als 1 Prozent zu. Aus dem Ölsektor gehörten die Total-Aktien mit 0,77 Prozent Plus zu den größten Gewinnern im EuroStoxx. Der Ölpreis profitierte zu Wochenbeginn davon, dass sich Saudi-Arabien und Russland auf eine Verlängerung der Förderbremse bis März 2018 geeinigt haben.
Da die Berichtssaison nun weitgehend vorüber ist, war die Nachrichtenlage zu Wochenbeginn bei den Einzelwerten erst einmal deutlich ruhiger. Vorne im EuroStoxx lagen auch zahlreiche Finanzwerte - angeführt von der Banco Santander und der Deutschen Bank mit Aufschlägen von 0,75 und 1,25 Prozent. Mit Philips , Air Liquide , BASF und Fresenius wurden einige EuroStoxx-Werte ex Dividende gehandelt - sie lagen somit nur optisch am Indexende.
Mit Tui gab es aber immerhin noch einen Nachzügler der Berichtssaison: Die Papiere des Reisekonzerns gingen an der Londoner Börse mit 4,5 Prozent auf Talfahrt, weil der späte Ostertermin und Turbulenzen bei der Fluglinie Tuifly das Winterhalbjahr getrübt haben. In der gewöhnlich schwachen Wintersaison bis Ende März war der Umsatz im fortgeführten Geschäft zwar leicht gestiegen, der bereinigte operative Verlust jedoch um vier Prozent höher ausgefallen als ein Jahr zuvor.
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In der europaweit eher zweiten Börsenreihe sorgte ein Übernahmeangebot unter Mautstraßenbetreibern für etwas Aufsehen. Das italienische Unternehmen Atlantia biete etwas mehr als 16 Milliarden Euro für den spanischen Konkurrenten Abertis, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Geboten werden demnach 16,50 Euro je Abertis-Aktie, die am Montag aber um ein halbes Prozent fielen und mit 16,36 Euro knapp unter der Offerte gehandelt wurden. Spekulationen über den Schritt hatten sie in den vergangenen Wochen aber auch schon deutlich angetrieben. Durch eine Kombination beider Unternehmen würde der weltweit größte private Betreiber von Mautstraßen entstehen. Den Atlantia-Papieren verhalf dies um 2,5 Prozent nach oben./tih/fbr