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    Großeinkäufer und Schnäppchenjäger  464  0 Kommentare  Die Transfer-Bilanz der Liga

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Transferfenster ist oft nicht nur für Trainer, Manager und Kaderplaner die interessanteste Saisonphase. Wenn mit großen Summen jongliert wird und etablierte Spieler gerüchteweise täglich woanders im Gespräch sind, ist auch der geneigte Fan voll dabei. In der Fußball-Bundesliga werden jeden Sommer Hunderte Millionen ausgegeben. Am Ende wird abgerechnet: Welcher Verein hat ein Schnäppchen gemacht und klug gewirtschaftet? Und welcher Club hat hoffnungsvolle Talente offenbar hoffnungslos überbezahlt? Die Deutsche Presse-Agentur zieht Bilanz.

    WELTMEISTER: Vor der Saison wechselten mehrere Nationalspieler innerhalb der Bundesliga die Seiten. Die Bilanz der Weltmeister fällt höchst unterschiedlich aus: Während der 35 Millionen Euro teure Mats Hummels in München gleich einschlug und von Trainer Carlo Ancelotti für "eine fantastische Saison" gelobt wurde, tat sich Mario Götze bei seiner Rückkehr zum BVB schwer. Im März teilte der Verein mit, dass der Siegtorschütze von Rio de Janeiro wegen einer Stoffwechselstörung seine Saison beenden müsse. Auch André Schürrle (BVB) und Christoph Kramer (Gladbach) hatten große Mühe, die in sie investierten Millionen im ersten Jahr zu rechtfertigen.

    AUFSTEIGER-INVESTITIONEN: Mehr als 50 Millionen Euro ausgegeben, null Euro eingenommen. So liest sich die Transferbilanz von Aufsteiger RB Leipzig. Doch die Investitionen haben sich gelohnt: Das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl wurde auf Anhieb Vizemeister und sprang damit in die Champions League. Grund dafür waren auch Top-Verpflichtungen: Mit Naby Keita (15 Millionen Euro) und Timo Werner (10 Millionen Euro) verstärkten die Sachsen ein gefestigtes Zweitliga-Kollektiv mit individueller Extraklasse.

    VOLLTREFFER: Neben RB Leipzig sind auch Borussia Dortmund und Werder Bremen echte Volltreffer gelungen. BVB-Flügelflitzer Ousmane Dembélé (15 Millionen Euro) beeindruckte nicht nur die gegnerischen Defensivreihen, sondern auch die eigene Führungsriege. Man habe sich "große Qualität" hinzugeholt, urteilte Sportdirektor Michael Zorc über den Franzosen, der mit seinem 3:2-Siegtor den FC Bayern aus dem Pokal und Dortmund ins Finale schoss. Für Werder überzeugte Torjäger Max Kruse, der für 7,5 Millionen Euro kam und Bremen mit 14 Saisontoren in die Nähe des Europapokals schoss.

    ENTTÄUSCHUNGEN: Kraftpaket, Europameister und Riesentalent: Von dem 35-Millionen-Zugang Renato Sanches wurde beim FC Bayern viel erwartet. Zurückgeben konnte er indes wenig: In den meisten Partien ließ Carlo Ancelotti ihn nach unzureichendem Saisonauftakt außen vor. Auch die teuer verpflichteten Nationalspieler Kevin Volland und Aleksandar Dragovic konnten ihre hohen Ablösesummen für Bayer Leverkusen selten rechtfertigen. Zu einem Fiasko wurde die Transferpolitik des VfL Wolfsburg: Trotz der VW-Millionen droht am letzten Spieltag ein Absturz auf Relegationsplatz 16.

    SCHNÄPPCHEN: Dass es auch anders geht, bewies in der Winterpause Schalke 04. Manager Christian Heidel verpflichtete Guido Burgstaller vom 1. FC Nürnberg für weniger als zwei Millionen Euro und landete damit ein echtes Schnäppchen. Österreichs Angreifer Burgstaller (neun Rückrundentore) wurde zur Schalker Lebensversicherung und sorgte mit drei Doppelpacks dafür, dass die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl nicht noch in Abstiegsnöte gerät.

    KOSTENLOS, ABER NICHT UMSONST: Noch besser als ein günstiger Transfer ist ein kostenloser Transfer. Dass dieser nicht immer umsonst sein muss, zeigt Hertha BSC: Der ablösefrei verpflichtete Vedad Ibisevic ist mit zwölf Treffern bester Berliner Torjäger und ein Garant für den wahrscheinlichen Einzug in die Europa League. Durch die langfristige Planung der Vereine werden ablösefreie Volltreffer auf dem nationalen und internationalen Markt aber immer seltener./pre/DP/fbr




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