URA-Beurteilung
Neue Anleihen von Golfino und ETERNA mit jeweils einem URA-Haken – 13 Beurteilungen unverändert
Die neue URA-Beruteilung ist da! Laut den Analysten knirscht es bei strittigen Emittenten von Mittelstandsanleihen. In der laufenden Berichtssaison zum Geschäftsjahr 2016 sei es
nämlich vermehrt zur Verschiebung des ursprünglich angekündigten Berichtstermins (z.B. Air Berlin, ALNO, Beate Uhse, Constantin Medien, travel24.com) bzw. zu einer Veröffentlichung mindestens
zwei Wochen später als im Vorjahr (z.B. BDT, SANHA, VEDES) gekommen. Dabei handele es sich bei 7 der 8 Unternehmen um Emittenten, die beim URA Emissions Check keinen „URA-Haken“ haben bzw. an der
Grenze zu keinem „URA-Haken“ liegen (VEDES).
Hinweis: Constantin Medien (3 „URA-Haken“, „watch“) sei ein Sonderfall. Hier verzögert sich die Fertigstellung des Jahresabschlusses wegen der verspäteten Datenzulieferung durch das wichtigste Tochterunternehmen Highlight Communications, bei dem in der Vergangenheit spekuliert worden war, ob es überhaupt voll konsolidiert werden darf.
Neue Beobachtungen durch URA
ETERNA-Anleihe 2017/22 (A2E4XE):
Neu in der URA-Beobachtung ist die zwweite Anleihe der eterna Mode Holding GmbH, ein Anbieter von Hemden und Blusen. Mit dem Emissionserlös von 25 Millionen Euro wurde – zusammen mit einem neuen Schuldscheindarlehen – die erste eterna-Anleihe (Volumen von 55 Millionen Euro) umgetauscht bzw. vorzeitig getilgt. Die eterna-Anleihe 2017/22 erhält 1 „URA-Haken“.
Stärken: etabliertes Geschäftsmodell mit bekanntem Markennamen; mit führend im mittleren Preissegment in Deutschland; positiver Free Cashflow in den letzten 4 Jahren; überdurchschnittlich gläubigerfreundliche Anleihebedingungen (z.B. vollständige Gewinnthesaurierung, Anstieg des Kupons um 0,5%-P. bei Verletzung bestimmter „Financial Covenants“).
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Schwächen: wettbewerbsintensive Modebranche; schwache Bondspezifische Kennzahlen (jedoch verbesserte Zinsdeckung durch die im April erfolgte insgesamt kostengünstigere Refinanzierung der 1. Anleihe zu erwarten); regelmäßig ein negatives Ergebnis nach Steuern und ein negatives bilanzielles Konzern-Eigenkapital (bedingt durch hohe Goodwill-Abschreibungen und Zinsen, aus der Gründung durch einen Leveraged Buyout in 2006 stammend; dafür ein überkompensierendes nachrangiges Gesellschafterdarlehen); Anleihegläubiger strukturell nachrangig gegenüber den Schuldscheingläubigern (Schuldscheine von einer Tochter begeben, mit regelmäßiger Tilgung, kürzerer Laufzeit und umfangreicher Besicherung); Creditreform-Rating nur B+.