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    Analysteninterview zur Übernahme von Innova durch die SYGNIS AG

    „Kaufpreis ist attraktiv und Übernahme bringt SYGNIS weiter nach vorn“

    Aktuell plant die SYGNIS AG mit dem Erwerb der Innova Biosciences Ltd das anorganische Wachstum weiter fortzusetzen. Warum ist die Innova für die SYGNIS AG so interessant?

    Cosmin Filker: Die in Cambridge (UK) ansässige Innova Biosciences Ltd. ist, gemäß eigenen Angaben, ein führender Anbieter von Produkten aus dem Bereich der Proteinmarkierung, einem Verfahren, welches für die Proteinmessung von großer Bedeutung ist. Darüber hinaus ist die Protein- und DNA-Markierung (Labeling) ein wichtiger Bestandteil der einzelnen Prozessschritte des NGS (Next Generation Sequencing) und der Proteinanalyse, woraus die möglichen Synergieeffekte mit der SYGNIS AG ersichtlich werden. Seit der Expedeon- und der C.B.S.-Übernahme deckt die SYGNIS AG, neben dem originären Geschäftsfeld Genomik, auch den Proteomik-Bereich und damit die beiden wesentlichen Märkte der „Life Sciences“ ab.

    Das mehr als 300 Produkte umfassende Portfolio der Innova ist damit als eine vertikale Ergänzung der SYGNIS-Produktpalette zu verstehen und weist unserem Verständnis nach hohe Synergiepotenziale dazu auf. Hier ist insbesondere der Umstand entscheidend, dass die Molekülmarkierung bei nahezu jedem Analyseschritt der DNA- und Proteinanalyse notwendig ist. Mit dem Innova-Erwerb wäre dann eine deutlich größere Abdeckung des Workflows und der Wertschöpfung möglich.

    Sie haben das Stichwort Synergiepotenziale verwendet. Welche weiteren Möglichkeiten zur Hebung dieser Potenziale gibt es?

    Cosmin Filker: Aufgrund des komplementären Produktspektrums der beiden Gesellschaften liegt bei der Kundenbasis erfreulicherweise eine hohe Überschneidung vor. Adressiert werden dabei sowohl Kunden aus der Forschung und dem akademischen Bereich als auch aus dem Industriebereich (Arzneimittelforschung, Biomarker Forschung, Onkologie etc.). Aufgrund des ähnlichen Kundenprofils dürfte die SYGNIS AG in der Lage sein, eine zeitnahe Ausweitung der bestehenden Kundenbeziehungen und damit eine Hebung von Cross-Selling- Potenzialen umzusetzen.

    Darüber hinaus ist aus der geplanten Bündelung der Produktions-, Verwaltungs-, Forschungs- und Vertriebskapazitäten mit hohen Synergien zu rechnen. Die in Cambridge ansässige Innova bietet hohe Synergiepotenziale, so dass auf Kostenseite unseres Erachtens zeitnah Einsparungen realisiert werden könnten. Der SYGNIS-Konzern würde dann über insgesamt fünf Standorte in Europa, Nordamerika und Asien verfügen.

    Welche Auswirkungen wird die geplante Akquisition auf die operative Entwicklung der SYGNIS AG haben?

    Cosmin Filker: Die SYGNIS AG dürfte insbesondere vor dem Hintergrund des forcierten anorganischen und produktbedingten organischen Wachstums in den kommenden Geschäftsjahren dynamische Wachstumsraten aufweisen. Wir rechnen mit einem starken Umsatzwachstum im laufenden Geschäftsjahr 2017 sowie mit dem unterjährigen Erreichen des Break-Even. Erstmalig dürfte der Break-Even auf Gesamtjahresbasis dann im kommenden Geschäftsjahr 2018 erreicht werden.

    Die Innova Biosciences Ltd. weist gemäß SYGNIS-Angaben ein jährliches Umsatzniveau in Höhe von ca. 3,0 Mio. € aus und ist bei hohen Margen mit einem 2 Jahresüberschuss in Höhe von ca. 0,5 Mio. € bereits stark profitabel. Im Geschäftsjahr 2016 dürfte Innova ein Umsatzwachstum von ca. 20 % erzielt haben, was ein Beleg für die dynamische Unternehmensentwicklung ist. Auch weiterhin soll Innova jährlich mindestens um 20 % wachsen und damit einen wichtigen anorganischen Beitrag leisten.

    Die Finanzierung des Innova-Erwerbs soll durch die aktuell laufende Kapitalerhöhung erfolgen. Was sind die Eckdaten für diese Transaktion?

    Cosmin Filker: Der Kaufpreis der Innova liegt gemäß unseren Berechnungen bei ca. 13 Mio. €. Zur Finanzierung ist es geplant, 7,21 Mio. Aktien zu einem Ausgabepreis von 1,38 € auszugeben und damit soll ein Bruttoemissionserlös in Höhe von ca. 10,0 Mio. € eingeworben werden. Hieraus soll der geplante Baranteil für die Innova-Aktionäre in Höhe von 8,0 Mio. € bezahlt werden. Darüber hinaus ist es geplant, im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung, weitere 2,0 Mio. SYGNIS-Aktien an die Innova-Aktionäre auszugeben.

    Ein weiterer Bestandteil dieser Transaktionsstruktur ist ein umsatzbasierter Earn-Out in Höhe von bis zu 1,5 Mio. SYGNIS-Aktien (jeweils 0,75 Mio. SYGNIS-Aktien pro Jahr), welcher den Innova-Altaktionären in den folgenden beiden Jahren nach der Akquisition zugesprochen wird, sofern das Wachstumsziel erreicht wird. Die Bezugsrechtskapitalerhöhung läuft noch bis zum 30.05.2017.

    Ist der Kaufpreis attraktiv?

    Cosmin Filker: Bei einem Kaufpreis von ca. 13,0 Mio. € sowie unter Einbezug der von der SYGNIS AG kommunizierten GuV-Eckdaten ergeben sich ein Umsatz-Multiple von 4,4 und ein Multiple auf Basis des Nachsteuergewinns in Höhe von 25,3. Beide Werte sind gemäß einem von uns aufgestellten Peer-Group- Marktvergleich als günstig anzusehen – damit ist der Kaufpreis auf dieser Basis unseres Erachtens sehr attraktiv. Zumal wir die möglichen Synergieeffekte im Produktions-, Forschungs- und vor allem Vertriebsbereich noch nicht berücksichtigt haben.

    Die Attraktivität des Kaufpreises haben wir flankierend hierzu im Rahmen eines indikativen DCF-Bewertungsmodells der Innova Biosciences Ltd. bewertet. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass uns nur wenige Daten zur Innova zur Verfügung stehen. Unter der Annahme eines nachhaltigen Umsatzwachstums in Höhe von 20,00 %, einer konstanten Umsatzrendite in Höhe von 22,0 % und von Kapitalkosten in Höhe des SYGNIS-Wertes haben wir einen fairen Unternehmenswert (Basis: 2017) in Höhe von 30,00 Mio. € ermittelt, der also deutlich über dem Kaufpreis liegt. Auch auf dieser Bewertungsgrundlage stufen wir den Innova-Kaufpreis als sehr attraktiv ein und sind überzeugt, dass die Übernahme die SYGNIS AG weiter nach vorne bringen wird.


    Bei oben analysiertem Unternehmen ist folgender möglicher Interessenskonflikt gegeben: 4,5a,6a,7,10,11

    Ein Katalog möglicher Interessenskonflikte sowie den Haftungsausschluss finden Sie unter: http://www.gbc-ag.de/de/Disclaimer.htm



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