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     8816  0 Kommentare Rocket Internet: Der Durchbruch rückt näher

    Nach dem Absturz der Aktie hatten viele Beobachter Rocket Internet Ende März schon abgeschrieben und das Geschäftsmodell als gescheitert eingestuft. Seitdem erlebt die Beteiligungsgesellschaft an der Börse ein bemerkenswertes Comeback, der positive Newsflow sorgt für Phantasie.

    Neben den hohen Verlusten, die die Beteiligungen bei der Erschließung ihrer Märkte in Kauf nehmen, war ein Hauptkritikpunkt an Rocket Internet im Frühjahr der fehlende Proof-of-Concept. Das Management konnte bislang keinen großen Exit à la Zalando vorweisen.

    Doch das könnte sich in Kürze ändern. Nach dem Einstieg von Napsters könnte es bei Delivery Hero nun ganz schnell gehen, ein IPO schon im Juli scheint jüngsten Medienberichten zufolge durchaus möglich. Nachdem der Online-Spezialist für Essenslieferungen den Umsatz im ersten Quartal um mehr als 90 Prozent auf 121 Mio. Euro gesteigert hat (allerdings auch dank eines Zukaufs), könnte die Bewertung bei mindestens 3,5 Mrd. Euro liegen – und Rocket Internet substanzielle Exiterlöse verschaffen.

    Und es könnten nicht die einzigen bleiben, denn auch HelloFresh steht in den Startlöchern für den zweiten IPO-Versuch, der im Herbst stattfinden könnte. Das Unternehmen, von dem Rocket Internet mit 53 Prozent sogar die Mehrheit hält, hat den Umsatz im letzten Jahr auf fast 600 Mio. Euro nahezu verdoppelt und dürfte mit mehr als 2 Mrd. Euro bewertet werden.

    Nicht genug der guten Nachrichten, auch die Beteiligung Global Fashion Group erfreute zuletzt mit einem Umsatzwachstum von 34,7 Prozent auf 265,3 Mio. Euro im ersten Quartal und dem Verkauf der Tochter Namshi für 151 Mio. US-Dollar an einen Mall-Betreiber aus Dubai.

    Alles im allem erntet Rocket Internet langsam die Früchte der jahrelangen Aufbauarbeit. Stabile Börsen vorausgesetzt könnten die beiden IPOs durchaus ein Erfolg werden. In diesem Fall hat die Aktie der Beteiligungsgesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit noch reichlich Luft nach oben. Die Kursziele der Analysten liegen jedenfalls größtenteils weit über dem aktuellen Kurs. Ein Restrisiko bleibt das Verhalten des Großaktionärs Kinnevik, der ab Ende Mai die zweite Hälfte seines Aktienpakets verkaufen darf.



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    Holger Steffen
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    Aktien-global hat es sich zur Aufgabe gemacht, über die wichtigsten Themen des globalen Aktienmarktes aus der Sicht eines deutschen Anlegers zu berichten. Das Spektrum reicht von DAX, Dow Jones und Gold über ausgewählte Blue Chips und Emerging Markets bis zu spannenden Nebenwerten. Mehr bei www.aktien-global.de.
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    Verfasst von Holger Steffen
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