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     9155  0 Kommentare Kommt jetzt der Crash?

    Das war schon lange zu erwarten: Die US-Immobilienkrise zieht weite Kreise. Sogar die altehrwürdige Düsseldorfer IKB-Bank, eigentliche eine konservative Bank, die den deutschen Mittelstand mit Krediten versorgen soll, stand am Rande der Pleite und der deutsche Steuerzahlen muss für den Leichtsinn des Managements mit Bruchteilen aufkommen, damit die KfW im Verbund mit den Großbanken kurzer Hand 3,5 Mrd. € einschießen kann.

    So nach und nach kommen jetzt die Eingeständnisse auch von anderen Banken Versicherungen und Pensionskassen mit welchen Volumen sie an den Subprime-Hypotheken in den USA beteiligt sind. Bei den Subprime-Krediten, handelt es sich um Hypothekenkredite minderer Bonität, die im Paket auch an Hedgefonds weiterverkauft wurden. Um es bildlich (und real) auszudrücken: „In Südosteuropa brennen die Häuser und in den USA brennt der US-Immobilienmarkt lichterloh!“ Klar ist jetzt schon, dass einige große Hypothekenbanken wie American Home, dessen Kurs von übrigens erst seit Juli (!) von 25 auf 1,5 USD gefallen ist und die 7000 Mitarbeiter entlassen müssen, und auch einige Hedgefonds wie zwei von der angesehen US-Investmentbank Bear Stearns, dessen Kurs von seit März von 170 auf nunmehr 108 USD kollabiert ist, den Brand nicht überleben werden. Jetzt wird – mehrheitlich hinter den Kulissen – gelöscht, was gelöscht werden kann, um einen Flächenbrand zu verhindern. Auch angeblich sichere Geldmarktfonds müssen in Deutschland wegen zu starker „Kapitalentnahme“ geschlossen werden. Hätte man das nicht vorhersehen können?

    Jeder wusste, dass es in den USA einen „Bubble“ im Immobiliensektor gab, der nun korrigiert wird. Das war absehbar. Das US-Hypothekenvolumen beläuft sich auf etwa 10 Billionen USA, davon sind aber nur etwa 10-12% Subprime-Kredite (also etwa 1 Billion USD), also Kredite minderer Bonität und davon sind wiederum – bisher – „nur“ etwa 10-12% notleidend. Es handelt sich also – selbst nach den Einschätzungen von US-Notenbankchef Bernanke - um ein Volumen von 100 Mrd. USD, was wohl in den Büchern abgeschrieben werden muss. Bernanke hat diese Gefahr zuvor wohl nicht so hoch eingestuft, was sicherlich ein Fehler war. Auch halte ich die Zinspolitik von ihm in Anbetracht der Lage mit Refinanzierungs-Zinsen von 5,25% nicht für angemessen. Die Zinsen müssen jetzt runter. Geschieht dies zu spät oder gar nicht, kann es einen erheblichen Vertrauensschaden in der Finanzwelt geben. In Bernankes Haut möchte ich jetzt nicht stecken! Denn was er auch machen wird, es wird „falsch“ und für viele Finanzinvestoren schmerzlich sein.
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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
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