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     3603  0 Kommentare Hilfe! Wo bleibt das Smart Money?

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    leider sind meine Befürchtungen schneller eingetroffen als mir lieb ist. Es sieht so aus, als wollte schon am Donnerstag die Wall Street gleich ohne Zwischenpause den Durchmarsch in die nächste Kelleretage wählen. Insbesondere die deutschen, aber auch die meisten anderen internationalen Märkte, haben im vorauseilenden Gehorsam schon tagsüber mit heftigen Kursabschlägen reagiert. Obwohl viele Aktien schon weit von ihren Hochs entfernt sind, gab es noch bis zu zweistellige prozentuale Kursabschläge im nachbörslichen Handel. Schaut man sich einige Rohstoffspezialitäten an, werde ich vom Ausmaß an den 2000er Crash erinnert – nur alles viel schneller.

    Ich weiss nicht wie es Ihnen ergangen ist, aber in den letzten Wochen habe ich ein paar „blaue Flecken“ abbekommen. So schmerzlich der ein oder andere zusammengeschmolzene Gewinn bzw. Verlust ist – die blauen Flecken verschwinden wieder. Entscheidend ist, dass genügend Kapital erhalten bleibt. Nach der Korrektur dürfte es lukrative Kaufgelegenheiten mit erheblich verbessertem Chance-/Risikoverhältnis geben. Nur zur Erinnerung: Nach der letzten Baisse sind Aktien von einigen weltbekannten Konzernen in vier Jahren von 10 € auf über 100 € gestiegen. An der Börse ist eben fast nichts unmöglich. Jetzt schon wieder einsteigen als Investor? Das Aktienbarometer mahnt weiterhin zur Vorsicht.

    Bei so manchen Anlegern dürfte die Welt nicht mehr in Ordnung sein nach den erneuten (Beinahe-)Kurseinbrüchen. Viele Anleger dürften sich an die vorangegangenen heftigen Korrekturen im März 2007, Mai 2006 und Herbst 1998 erinnert haben. Damals folgten nach einem vergleichbaren Einbruch neue Rekordstände. Das Bild hat Risse bekommen. Ich hatte im Premiumbereich vor einigen Wochen zu bedenken gegeben, dass sich solche allgemein bekannten Muster nicht in die Zukunft fortschreiben lassen. Was bald jeder vermutet, trifft irgendwann nicht mehr zu. Bisher haben die milliardenschweren Geldspritzen der Notenbanken weltweit Schlimmeres verhindert.


    Tabelle: Seit zwei Monaten fallen in allen Anlagesegmenten die Kurse (hier nicht alle dargestellt). Ein „Novum“ zum letzten Jahr.

    Die gute Nachricht daran ist, dass die mächtigen Institutionen den Markt und das Wirtschaftssystem stützen wollen. Aber das ist gleichzeitig auch die schlechte Botschaft: Wie ernst muss es hinter den Kulissen zugehen, dass solche abgestimmten Aktionen erfolgen? Die Lage ist wesentlich kritischer als man öffentlich zugeben möchte und kann. Es soll auf jeden Fall eine Panik vermieden werden. Mit einer Panik wäre sicherlich keinem gedient, aber es müssen schnellstens die Risiken (US-Kreditkrise) der betroffenen Institute und Investmentgesellschaften genannt werden, damit die Unsicherheit nicht in eine Börsenpanik ausartet. Hinzu kommen die „Verspannungen“ durch die Yen-Carry-Trades. Mit der überraschenden US-Zinssenkung wird dem angeschlagenen Patienten ein weiteres Aufputschmittel verabreicht. Der Zeitpunkt könnte nicht besser gewählt sein.


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    Heiko Aschoff
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    Dreißig Jahre Börsenbegeisterung und professionelle Tätigkeiten im Investmentbereich zeichnen den Diplom-Kaufmann Heiko Aschoff aus. Das spannende Geschehen fordert ihn als Investor und leidenschaftlicher Aktionär täglich auf ein Neues heraus.
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    Verfasst von Heiko Aschoff
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