Marc Faber
Die USA sind pleite
Als Querdenker hat Vermögensverwalter Marc Faber schon viele, Börsencrashs richtig vorausgeahnt. Nun ist er wieder skeptisch. Marc Faber im Interview über die Schuldenkrise der USA, den Wertverfall
des Dollar und worin er jetzt investiert.
Thema: US-Konjunktur
Mr. Faber, die Sorgen um eine Rezession in den USA mehren sich. Wie beurteilen Sie den Markt?
Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass die amerikanische Wirtschaft bereits in einer Rezession steckt. Der eine oder andere Bereich expandiert schon noch. Aber die Mehrheit der Sektoren befindet sich längst in einer Rezession.
Thema: US-Konjunktur
Mr. Faber, die Sorgen um eine Rezession in den USA mehren sich. Wie beurteilen Sie den Markt?
Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass die amerikanische Wirtschaft bereits in einer Rezession steckt. Der eine oder andere Bereich expandiert schon noch. Aber die Mehrheit der Sektoren befindet sich längst in einer Rezession.
Aber der Definition zufolge befinden wir uns erst in einer Rezession, wenn das Bruttoinlandsprodukt zwei Quartale in Folge schrumpft. Und das haben wir noch nicht gesehen.
Wenn wir uns die Anzahl der Container anschauen, die in Amerika ankommen, oder den Güterverkehr auf der Schiene oder den Truckingindex – es ist alles gesunken. Das sind Indikatoren, die ein relativ zuverlässiges Bild geben. Die Ökonomen und Strategen schauen viel zu stark auf zweifelhafte Wirtschaftsdaten. Wenn man sich die Börse anschaut, vor allem den Wohnungsbau- und Finanzsektor, Konsumaktien und Automobilumsätze, dann ist ganz klar, dass sich die Wirtschaft in einer Rezession befindet.
Könnte eine weitere Zinssenkung der Fed, die Nachfrage aus Asien und der schwache Dollar den US-Abschwung abfedern?
Ja natürlich. Durch den schwachen Dollar lässt sich schon ein Teil der Rezession auf andere Länder verschieben. Das Problem des schwachen Dollar ist der Inflationsdruck. Für einen Haushalt steigen die Lebenskosten stärker an als das Einkommen. Daher steckt der typische mittelgroße Haushalt in einer Rezession – nicht unbedingt die Reichen.
Thema: Aktien
Wie sehen Sie den Finanzsektor?
Die Wall Street und das Bankenwesen träumen von einer großen Erholung. Aber an die glaube ich nicht. Wenn eine Blase platzt, ob das nun bei Hightech-Werten im Jahr 2000 oder Japan 1989 der Fall war, dann dauert es sehr lange, bis wir eine Erholung sehen. Die Finanzwirtschaft speist ihre Profite aus der wachsenden Wirtschaft und der damit steigenden Verschuldung. Wenn das zu Ende geht, wird die Finanzbranche in der nächsten Hausse nicht mehr der führende Sektor sein.
Angenommen, Sie müssten heute Aktien kaufen. Welche wären das?
Die großen Blue Chips. Und zwar pharmazeutische Werte oder Einzelhändler wie Wal-Mart, die an einfache Leute verkaufen.
Thema: Rohstoffe
Und welche Rohstoffe sind jetzt interessant?
In diesem Jahr wahrscheinlich Zucker und Baumwolle. Der Zucker- und Baumwollpreis könnte schon um 50 beziehungsweise 30 Prozent steigen. Beim Zucker steigt die Nachfrage, während die Anbaufläche zugunsten von Soja schrumpfen könnte. Bei Baumwolle gibt es Nachholbedarf: Sie ist der einzige Rohstoff, der in den vergangenen Jahren kaum teurer geworden ist.
Wenn wir uns die Anzahl der Container anschauen, die in Amerika ankommen, oder den Güterverkehr auf der Schiene oder den Truckingindex – es ist alles gesunken. Das sind Indikatoren, die ein relativ zuverlässiges Bild geben. Die Ökonomen und Strategen schauen viel zu stark auf zweifelhafte Wirtschaftsdaten. Wenn man sich die Börse anschaut, vor allem den Wohnungsbau- und Finanzsektor, Konsumaktien und Automobilumsätze, dann ist ganz klar, dass sich die Wirtschaft in einer Rezession befindet.
Könnte eine weitere Zinssenkung der Fed, die Nachfrage aus Asien und der schwache Dollar den US-Abschwung abfedern?
Ja natürlich. Durch den schwachen Dollar lässt sich schon ein Teil der Rezession auf andere Länder verschieben. Das Problem des schwachen Dollar ist der Inflationsdruck. Für einen Haushalt steigen die Lebenskosten stärker an als das Einkommen. Daher steckt der typische mittelgroße Haushalt in einer Rezession – nicht unbedingt die Reichen.
Thema: Aktien
Wie sehen Sie den Finanzsektor?
Die Wall Street und das Bankenwesen träumen von einer großen Erholung. Aber an die glaube ich nicht. Wenn eine Blase platzt, ob das nun bei Hightech-Werten im Jahr 2000 oder Japan 1989 der Fall war, dann dauert es sehr lange, bis wir eine Erholung sehen. Die Finanzwirtschaft speist ihre Profite aus der wachsenden Wirtschaft und der damit steigenden Verschuldung. Wenn das zu Ende geht, wird die Finanzbranche in der nächsten Hausse nicht mehr der führende Sektor sein.
Angenommen, Sie müssten heute Aktien kaufen. Welche wären das?
Die großen Blue Chips. Und zwar pharmazeutische Werte oder Einzelhändler wie Wal-Mart, die an einfache Leute verkaufen.
Thema: Rohstoffe
Und welche Rohstoffe sind jetzt interessant?
In diesem Jahr wahrscheinlich Zucker und Baumwolle. Der Zucker- und Baumwollpreis könnte schon um 50 beziehungsweise 30 Prozent steigen. Beim Zucker steigt die Nachfrage, während die Anbaufläche zugunsten von Soja schrumpfen könnte. Bei Baumwolle gibt es Nachholbedarf: Sie ist der einzige Rohstoff, der in den vergangenen Jahren kaum teurer geworden ist.