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    ROUNDUP  434  0 Kommentare Swiss Re schließt Achterbahn-Jahr mit halber Milliarde Gewinn ab

    ZÜRICH - Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re hat die Achterbahnfahrt des Jahres 2009 in der Gewinnzone beendet. Mit dem Überschuss von einer halben Milliarde Franken enttäuschte das Unternehmen allerdings die Erwartungen der Experten. Zugleich schraubte das Management am Donnerstag die mittelfristigen Renditeerwartungen herunter. Die Aktionäre können allerdings mit einer deutlich erhöhten Dividende rechnen.

    Die Swiss-Re-Aktie reagierte am Morgen mit einem leichten Kurszuwachs auf die Nachrichten. Die Aktie legte in den ersten Handelsminuten um 0,49 Prozent auf 46,99 Schweizer Franken zu. Wegen der niedrigeren Zinssätze und der stärker sicherheitsorientierten Anlagepolitik rechnet die Unternehmensspitze mittelfristig mit einer geringeren Eigenkapitalrendite. Statt 14 Prozent werde sie voraussichtlich nur noch 12 Prozent erreichen.

    GEWINN IM SCHLUSSQUARTAL

    Im abgelaufenen Jahr verdiente der Rückversicherer unter dem Strich 506 Millionen Schweizer Franken (345 Mio Euro) und damit deutlich weniger als von Experten erwartet. Vier Fünftel des Gewinns fuhr Swiss Re dieses Mal alleine im letzten Jahresviertel ein, nachdem milliardenschwere Abschreibungen auf Wertpapiere den Überschuss nach einigem Auf und Ab in den ersten neun Monaten weitgehend aufgefressen hatten.

    Allerdings lief es für das Unternehmen damit weit besser als im Jahr 2008: Damals hatte Swiss Re 864 Millionen Franken Verlust geschrieben. Anschließend half der legendäre US-Investor Warren Buffett mit einer milliardenschweren Finanzspritze aus. Mit der Wandelanleihe, die er dazu gezeichnet hat, könnte er seinen Anteil an dem Schweizer Unternehmen auf ein Viertel aufstocken. Zudem ist er mit seiner Holding Berkshire Hathaway selbst im Rückversicherungsgeschäft aktiv und hat sich beim weltgrößten Rückversicherer Munich Re zum größten Aktionär gemausert.

    KAMPF FÜR UNABHÄNGIGKEIT

    Die Swiss Re kämpft unterdessen für ihren Bonitätsstempel und ihre Unabhängigkeit: ´Die Wiedererlangung des AA-Ratings und der Rückkauf der nachrangigen Wandelanleihe haben für uns bekanntermaßen oberste Priorität´, sagte Finanzvorstand George Quinn. In Sachen Rating sieht sich das Management auf einem guten Weg: Das für den AA-Stempel erforderliche Überschusskapital sei auf mehr als 9 Milliarden Franken gewachsen. Das Eigenkapital legte um 28 Prozent auf 26,2 Milliarden Franken zu.

    Von dem Gewinn sollen unterdessen auch die Aktionäre etwas abbekommen. Die Dividende soll mit 1,00 Euro je Aktie zehnmal so hoch ausfallen wie im Verlustjahr 2008. ´Dies ist der erste Schritt zurück zu einer normalen Dividendenpolitik´, kündigte das Management an. An der Rentabilität arbeitet die Swiss-Re-Führung auch weiterhin: Die laufenden Kosten sanken im vergangenen Jahr um 205 Millionen Franken, mehr als doppelt so stark wie ursprünglich angepeilt. Bis Ende 2010 sollen die Einsparungen 400 Millionen Franken erreichen.

    KATASTROPHEN BELASTEN WENIG

    Im operativen Geschäft profitierte die Swiss Re 2009 von der milden Hurrikan-Saison und der auch sonst geringen Belastung durch Naturkatastrophen. Zwar gingen die Prämieneinnahmen in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung zurück, doch der operative Gewinn der Sparte kletterte um 39 Prozent auf 3,8 Milliarden Franken. Die Prämieneinnahmen lagen dabei deutlich über den Aufwendungen für Schäden und Verwaltung: Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich von 97,9 auf 88,3 Prozent. In der Lebens-Rückversicherung steigerte die Swiss Re den operativen Gewinn trotz rückläufiger Prämieneinnahmen um 7 Prozent auf 746 Millionen Franken.

    Bei der Erneuerung ihrer Verträge mit Erstversicherern wie Allianz und Axa setzte die Swiss Re eigenen Angaben zufolge auf Klasse statt Masse. Das Volumen der zum 1. Januar erneuerten Verträge sei um 15 Prozent zurückgefahren worden. Allerdings hat die Swiss Re nach eigener Darstellung bessere Preise durchgesetzt./stw/zb/sk


    dpa-AFX
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