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    Balda  8280  0 Kommentare Bald wieder im SDAX?


    Vor nicht allzu langer Zeit machten wir unsere große Sorgen um die Balda AG (DE0005215107). Gruselige Zahlen und eine dramatische Verschuldung bereiteten der Börse Kopfschmerzen. Das ist allerdings Schnee von gestern. Das Unternehmen hat die finanzielle Restrukturierung beendet und steht wieder auf gesunden Beinen. „Wir haben eine gute Basis geschaffen, um uns wieder auf Wachstum fokussieren zu können“, sagt uns CFO Rainer Mohr im Hintergrundgespräch. Für das Jahr 2010 erwartet der Finanzchef ein niedrig zweistelliges Umsatzplus und ein wiederum positives EBIT. Die Touchscreen-Beteiligung an TPK wird den Nettogewinn beflügeln. „Obwohl wir unsere Beteiligung in 2009 auf rund 19 Prozent halbiert haben, wird das Beteiligungsergebnis in 2010 gegenüber dem Vorjahr stabil bleiben“. Entsprechend dürfte TPK einen Gewinnbeitrag von circa 15 Millionen Euro beisteuern. Nach unseren Schätzungen von etwa 140 Millionen Euro Umsatz im vergangenen Jahr, strebt Balda mittelfristig wieder eine Umsatzgrößenordnung von einer Viertelmilliarde Euro an. „Wir wollen in den nächsten drei Jahren zweistellig wachsen, um dieses Niveau zu erreichen“, so der CFO. Die EBIT-Marge soll sich jährlich verbessern und dürfte in 2011 auf etwa fünf Prozent steigen. Potenzial bei den Margen dürfte Balda bis etwa acht Prozent haben. „Das operative EBIT ohne Sondereffekt TPK erwarten wir in 2009 wie bereits prognostiziert positiv“. Netto dürfte Balda einen hoch zweistelligen Gewinn eingefahren haben dank der Minderheitsbeteiligung TPK sowie Anteilsverkäufen an dieser Gesellschaft. Jahreszahlen will die Gesellschaft wie geplant Mitte März veröffentlichen.

    Drei Säulen sollen zum Erfolg beitragen. Erstens. Das Geschäft rund um Handyschalen, MobileCom, soll wieder auf Kurs gebracht werden. Die Einheit hat in 2009 aufgrund der Krise gelitten. Es herrscht zwar ein Verdrängungswettbewerb mit weiterhin starkem Preisdruck. Um dennoch konkurrenzfähig zu bleiben, wird im chinesischen Bejing aktuell eine neue Produktionsstätte aufgebaut. Bei Vollendung wird die momentane Kapazität knapp verdoppelt. Das Management scheint daher zuversichtlich zu sein, bald wieder neue Kunden zu gewinnen. Kommt dort die Massenfertigung wieder richtig in Schwung, verdient die Einheit ordentlich Geld. Zudem könnten an diesem Standort auch andere Produkte gefertigt werden. Zweitens. Bei Balda Malaysia ist das Segment „Electronic Devices“ angesiedelt. Beispielsweise wird dort eine komplette Canon-Camera produziert, sowie Bluetooth Kopfhörer, Freisprecheinrichtungen und tragbare Lautsprecher. Zudem befinden sich neue Produkte beispielsweise für die Automobilindustrie in der Entwicklung. Ebenfalls arbeitet die Mannschaft mit TPK zusammen. „Wir arbeiten gemeinsam an neuen Produkten. Wobei wir für die Hardware zuständig sind und TPK für das Touchscreen Know-How“, erklärt Mohr. Und Drittens: Die Medizintechnik-Sparte. Das Segment läuft prächtig dank viel versprechender Projekte unter anderem mit dem Pharmakonzern Roche. „Die Entwicklung bei Medical ist ausgezeichnet. Dort haben wir in 2009 sehr gute Ergebnisse erzielt und wollen diese in diesem Jahr mindestens beibehalten“. Das Segment setzt zwischen 30 und 35 Millionen Euro um und wirtschaftet mit guten EBIT-Margen .

    Bilanziell ist Balda wieder voll da. Der Verkauf von TPK-Anteilen in Höhe von knapp 19 Prozent spülte nach unseren Berechnungen rund 100 Millionen Euro in die Kasse. Konsequenz: Die Bankschulden wurden komplett zurückgeführt und Balda dürfte auf einem Barbestand von circa 20 Millionen Euro sitzen. Einzig eine Wandelanleihe in Höhe von 34 Millionen Euro steht noch aus, die aber erst in drei Jahren fällig wird.

    Aktuell wird das Unternehmen mit 175 Millionen Euro kapitalisiert. TPK soll in der zweiten Jahreshälfte 2010 in Taiwan an die Börse gebracht werden. TPK kann sich vor Aufträgen kaum retten. Ein Großteil der Erlöse wird nach unseren Einschätzungen über die Touch-Nachfrage von Produkten wie iPod-Touch, iPhone und voraussichtlich auch den erwarteten Tablet-PC von Apple erzielt. Weitere Kunden sind Samsung und Blackberry-RIM. TPK könnte zum Börsengang mit bis zu einer Milliarde Euro bewertet werden, wenn ein EBIT von 100 Millionen Euro für 2010 unterstellt wird. Der TPK-Anteil von Balda könnte sodann mehr als 150 Millionen Euro wert sein und einen Großteil der Kapitalisierung unterfüttern. Das profitable Medizintechnik-Geschäft, die Aktivitäten in Asien rund um den Mobile-Bereich gibt es fast geschenkt.

    Balda feiert Comeback! Nicht nur operativ, sondern auch am Aktienmarkt. Das Papier hat sich im vergangenen Jahr vervielfacht und dürfte in Kürze wieder in den SDAX aufsteigen. Die aktuelle Konsolidierung raten wir zum Einstieg in Tranchen zu nutzen. Kurse in der Region zwischen 3,10 und 3,30 können zum Ausbau genutzt werden.

    Viele Grüße

    www.tradecentre.de




    Verfasst von 2TradeCentre
    Balda Bald wieder im SDAX? Vor nicht allzu langer Zeit machten wir unsere große Sorgen um die Balda AG (DE0005215107). Gruselige Zahlen und eine dramatische Verschuldung bereiteten der Börse Kopfschmerzen. Das ist allerdings Schnee von gestern. Das Unternehmen hat die …