Die Adler-Aktie ist mittlerweile auf 17 Cent abgerutscht, obwohl doch angeblich die Finanzierung für 2024 gesichert ist und alles wie geplant läuft. 🤔
Schaut man sich einmal das Markumfeld an und die realen Zahlen, kann man das gut verstehen. Seit der Ankündigung im letzten August, dass der gesamte Immobilien- und Projekt-Bestand mit einem Buchwert von 6 Mrd € verkauft werden soll, gab es bisher afaik Netto-Erlöse von gut 200 Mio € - als nahezu nichts, auch gemessen an den Kosten der Umschuldung, wo allein die 21% Zinsen p.a. diese Einnahmen auffressen.
Dazu kommt, dass die Projekte trotz mehrfacher Ankündigung keine Käufer finden, denn diese spekulieren alle schon auf eine Adler-Insolvenz
https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/duesseldorf-adler-brachen-warten-auf-neue-kaeufer_aid-108876101
Aktuelle Nachfragen stimmen nicht wirklich optimistisch … „Das sind sehr komplexe Gespräche“ … Die Gespräche ziehen sich auch, weil Käufer darauf setzen, dass Adler schlapp macht und die Grundstücke dann preiswerter zu haben sind.
Und im Markt für günstige Mehrfamilienhäuser geht es aktuell recht wild zu, wie nicht nur das Beispiel Vonovia zeigt.
https://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/immobilien-so-treibt-albtraum-investor-whitefield-immobilienfirmen-in-den-ruin-02/100021770.html
https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/wirtschaft/immobilien-omega-mieter-insolvenz-e447787/
Aydin Tasci ist Eigentümer einer Unternehmensgruppe namens Whitefield. Im Markt kennt die Firma kaum jemand, trotzdem will sie Omega [mit 5.500 Wohnungen] und ihre gigantischen Schulden übernehmen. Tasci wurde bereits Anfang 2023 vom Amtsgericht Leipzig rechtskräftig wegen vorsätzlicher Insolvenzverschleppung verurteilt. Whitefield kauft für einen symbolischen Euro 89,9 Prozent der Omega AG. Dass sie nicht gleich 100 Prozent übernimmt, ist üblich bei solchen Geschäften: Man spart sich die Grunderwerbsteuer.
Auch sonst geht Tasci die Sache ziemlich hemdsärmelig an. … Als die Mitarbeiter Tasci fragen, wie man all die aufgelaufenen Rechnungen begleichen solle, habe der nur gesagt: Sie sollten die „türkische Ablage“ machen, alles einfach wegwerfen, am besten schreddern, und von vorn anfangen. Auf verunsicherte Nachfragen habe Tasci dann klargemacht, dass er das völlig ernst meint.
Letztendlich ist das Problem für alle Unternehmen die nicht vorhandene Nachfrage:
Wechselten 2021 noch Wohnungsportfolios für mehr als 50 Milliarden Euro die Besitzer, lag das Volumen im vergangenen Jahr bei nur noch gut fünf Milliarden Euro. Wo aber keine Nachfrage ist, da fallen die Preise: Um gut zehn Prozent wurden Mehrfamilienhäuser zwischen Mitte 2022 und Ende 2023 billiger.
Da muss man sich fragen, wie lange Adler das noch durchhalten kann, ohne signifikante Verkäufe und mit operativem Verlust im letzten Quartal.