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    Kaptialmarkt inside  10711  1 Kommentar EZB lädt "Whatever-It-Takes-Bazooka" durch: Worauf Anleger sich jetzt vorbereiten sollten

    Wohin geht die Reise für Anleger, wenn die EZB – wie von den meisten Experten im September erwartet – ihre ultralockere Geldpolitik noch weiter ausdehnen wird? Eine Anlageklasse spielt bei den Antworten der Kapitalmarkt-Profis anscheinend die erste Geige. Aber auch diese ist mit mehr Vorsicht zu genießen.

    Laut den meisten von der wallstreet:online-Redaktion befragten Kapitalmarktexperten dürfte es recht sicher sein, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im September den Einlagezinssatz senken und weitere umfangreiche Ankaufprogramme starten wird. Die Schätzungen für die Senkung des Einlagezinssatz reichen von "zehn Basispunkten im September" (Pictet Wealth Management), über "jeweils zehn Basispunkte im September und Oktober" (Deutsche Bank und UBS) bis "25 Basispunkte“ (Union Investment).

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    Die Wiederaufnahme von Anleiheankäufen durch die EZB scheint laut der vorherrschenden Expertenmeinung ebenfalls ausgemachte Sache zu sein. Hierbei reichen die Schätzungen für das Volumen des Ankaufsprogramms von 30 Milliarden Euro pro Monat für Staats- und Unternehmensanleihen über einen Zeitraum von neun Monaten (Deutsche Bank), über 30 Milliarden Euro pro Monat für Staats- und Unternehmensanleihen ab Jahreswechsel ohne zeitliche Befristung (Helaba) und "Nettokäufen von 40 Milliarden Euro pro Monat über ein Dreivierteljahr hinweg" (Commerzbank) und schließlich bis hin zu "monatlichen Käufen von 50 Milliarden Euro für Staats- und Unternehmensanleihen über einen Zeitraum von zwölf Monaten" (Pictet Wealth Management).

    "Das bedeutet, dass die EZB erneut als Kreditgeber im Markt auftritt. Mit einem erneuten CSPP-Programm (Corporate Sector Purchase Programm) 2.0 werden nach meiner Einschätzung die EZB und andere Notenbanken den Markt für Staats- und Unternehmensanleihen weiter verzerren", meinte Hans-Jürgen Friedrich, Vorstandsvorsitzender der KFM Deutsche Mittelstand AG, im Gespräch mit der wallstreet:online-Redaktion.

    "Dabei hat die Zentralbank das letzte QE erst zum Jahreswechsel beendet. Die geldpolitische Wende in Europa ist vorbei, bevor sie richtig angefangen hat", kommentiert Mauricio Vargas, Senior Global Economist bei Union Investment.

    Bleibt die Frage, wie private und institutionelle Anleger dem Anlagedruck in den nächsten Monaten begegnen sollen? Wohin mit dem Anleger-Geld?

    Laut der wallstreet:online-Stichprobe unter den Kapitalmarkt-Experten sollen vor allem Dividenden-Aktien die Nase vorn haben: "Ein geringes Zinsniveau verringert den Diskontfaktor für die Aktienbewertung und kann die Bewertungen auf dem Aktienmarkt stützen. Wenn Anleihen anhaltend niedrige Renditen liefern, sind Aktien auch als alternative Anlageform interessanter. Ehemalige Rentenanleger schätzen zudem die Dividendenzahlungen der Unternehmen", so Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank.

    Maximilian Kunkel, Chefanlagestratege im deutschen UBS Chief Investment Office, empfiehlt ebenfalls Dividenden-Strategien: "Aufgrund von bereits lockeren Finanzierungsbedingungen in der Eurozone wird der Impuls für das Wirtschaftswachstum durch diese EZB-Maßnahmen höchstwahrscheinlich gering sein. Für Aktienanleger sind nachhaltige Dividendenstrategien in der Eurozone eine Möglichkeit, sich in diesem Umfeld von niedrigem Wachstum und weiterhin niedrigen Zinsen zu positionieren", so Kunkel.

    Zu den Chancen am Gesamt-Aktienmarkt im Umfeld der ultralockeren Geldpolitik bezieht Axel Cron, Chief Investment Officer bei HSBC Global Asset Management in Deutschland, Stellung: "Die Geldpolitik bleibt langfristig expansiv, womit auch Aktien langfristig attraktiv bleiben".

    Dabei darf nicht vergessen werden, dass der breite Aktienmarkt nur dann Chancen bietet, wenn die Unternehmen genügend Gewinne einfahren: "Aktien werden von der Liquiditätsschwemme profitieren. Die Aktienmärkte funktionieren dabei wie ein Ventil. Gegen eine massive Outperformance von Aktien stehen aber die derzeit hohen Rezessionsrisiken", so Christoph Kutt, Leiter Zinsstrategie und Staatsanleihen bei der DZ Bank.

    Auch für Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, ist die Gretchenfrage für Aktienanleger, die nach der Konjunktur: "Hier kommt es nur auf die Konjunktur an. Hält diese, dann kann der Wirtschaftsausblick zusammen mit den geldpolitischen Maßnahmen wieder zu Höheflügen an den Aktienmärkten führen".

    Der Konjunktur stehen zurzeit der Handelskonflikt und die langsamere globale Wirtschaftsentwicklung gegenüber: "Noch schlägt das Pendel gegen die Rentenmärkte aus. Doch je länger der Zollkonflikt andauert und die globale Wirtschaft belastet, desto kritischer werden auch die Aktienmärkte gesehen, egal was Draghis ‚what ever it takes‘ noch alles implizieren mag", meint Otmar Lang, Chefvolkswirt der Targobank.

    Bestehen in der Tiefstzinsen-Phase bleibt aber auf jeden Fall eine der wichtigsten Disziplinen der Anleger, auf die Jens Hillers, Fondsmanager bei CM-Equity, hinweist: "Die langfristigen Folgen dieser EZB-Politik sind unkalkulierbar, Fehlallokation von Kapital, stetig steigende öffentliche Haftung und die fortgesetzte Entwertung von Buchgeld. Ein funktionierendes Risiko-Management wird damit der zentrale Faktor im Portfolio-Management".

    Autor: Christoph Morisse





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