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     22697  0 Kommentare Robuste Werte für mehr Rendite im Sommer

    Das Sprichwort "Sell in May" ist eine der bekanntesten Börsenweisheiten. Doch statt vermeintlichen Verlusten in den Sommermonaten durch Verkäufe vorzubeugen, sollten Anleger lieber breit diversifizieren.

    Etwa mit Titeln, die unabhängiger von der Konjunktur performen und damit auch in den eher schwächeren Sommermonaten Rendite bringen können.

    Mit Börsenweisheiten verhält es sich ähnlich wie mit Bauernregeln: Entstanden durch langjährige Beobachtungen, funktionierten sie lange Zeit ziemlich verlässlich und bescherten gute Erträge. Mittlerweile stoßen sie jedoch an ihre Grenzen. Warum? Während Wetterkapriolen bedingt durch den Klimawandel bewährte Bauernregeln brechen, macht die Digitalisierung viele bekannte Börsenweisheiten obsolet. Darunter auch eine der bekanntesten Weisheiten, das Sprichwort "Sell in May and go away, but remember to come back in September" – das sich noch immer hartnäckig in den Köpfen vieler Anleger hält.

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    Früher, also zu analogen Zeiten, machte das Sprichwort Sinn, immerhin gab es lediglich die Präsenzbörsen, in denen der Wertpapierhandel nur zu festen Zeiten stattfinden konnte. Da auch Börsenmakler, Bankiers und Investoren in den heißen Sommermonaten verreisten, sank entsprechend die Nachfrage an der Börse, was wiederum die Aktienkurse einbrechen ließ. Nach der Feriensaison im September nahm mit zunehmender Nachfrage auch der Markt wieder an Fahrt auf. Heute dagegen kann der Handel mit Wertpapieren dank Onlinebanking und Onlinebörsen überall und jederzeit stattfinden. Zwar lassen sich hin und wieder sinkende Investmentaktivitäten in den Sommermonaten beobachten, allerdings fallen diese in der Regel schwach aus, sodass sie kaum ins Gewicht fallen dürften.

    Wichtiger, als vermeintliche Verluste in den Sommermonaten vorzubeugen, ist es also, das Portfolio insgesamt zu diversifizieren und damit für Konjunkturschwankungen zu wappnen. Während sich die meisten Aktien prozyklisch, also entsprechend der Konjunktur entwickeln und ihre Gewinne in kurzen Zeiträumen stark schwanken können, verhalten sich antizyklische Aktien genau gegenteilig: Ihre Unternehmensergebnisse werden kaum von Konjunkturzyklen beeinflusst, entsprechend gut kommen sie durch wirtschaftlich schwierige Zeiten. Beispiele für antizyklische Unternehmen sind Versorger, Nahrungsmittel- und Getränkehersteller, Pharmaunternehmen und Versicherer.

    Merck: Widerstandskraft als Wettbewerbsvorteil

    So konnte der führende Pharma- und Technologiekonzern Merck KGaA mit Sitz in Darmstadt trotz des schwierigen Marktumfeldes im Verlauf des Jahres 2022 profitables Wachstum erzielen. Der Umsatz des Unternehmens stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 13 Prozent auf rund 22.000 Millionen Euro. Auch das EBITDA, also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, lag zweistellig im Plus.

    "Die gute Entwicklung des Kerngeschäfts von Life Science hat den erwarteten Rückgang der Covid-19-bedingten Nachfrage mehr als kompensiert. Die neuen Healthcare-Produkte und unsere Geschäftseinheit Semiconductor Solutions als strategische Wachstumstreiber haben sich im Geschäftsjahr 2022 ebenfalls positiv entwickelt", sagt Belén Garijo, Vorsitzende der Geschäftsleitung von Merck.

    Dennoch betont Garijo, dass sich das Unternehmen weiterhin auf zahlreiche Herausforderungen und Unwägbarkeiten weltweit einstellen müsse.

    "Unsere Widerstandskraft war jedoch schon immer ein Wettbewerbsvorteil, der uns in die Lage versetzt hat, Wandel zu antizipieren, uns kontinuierlich weiterzuentwickeln und auch in schwierigen Zeiten erfolgreich zu sein", schreibt sie in ihrem Brief an die Aktionäre.

    Auf Jahressicht unterliegt die Merck-Aktie zwar deutlichen Schwankungen – im Juni 2022 erreicht sie mit 155,50 Euro ihren Tiefstkurs, im Januar 2023 dann mit rund 202 Euro ihren Höchstkurs. Aktuell notiert das Papier bei 160 Euro. Doch Analysten sehen das Kursziel deutlich höher – zwischen 188 und 250 Euro. So stuft Analyst Richard Vosser der US-Bank JPMorgan das Unternehmen auf "Overweight" mit dem Kursziel von 250 Euro und schreibt: Die Aktien des Spezialchemie- und Pharmakonzerns seien weiterhin deutlich unterbewertet. Nach dem Aussetzen der Aufnahme neuer Patienten für eine Therapie mit dem Multiple-Sklerose-Mittel Evobrutinib werde nun das in der Testphase befindliche Mittel Xevinapant zur Behandlung einer bestimmten Form von Kopf-Hals-Tumoren wichtiger.

    Krones will langfristig profitabel wachsen

    Unter den antizyklischen Unternehmen sticht auch Krones hervor. Der deutsche Konzern mit Hauptsitz in Neutraubling plant, entwickelt und fertigt Maschinen und komplette Anlagen für die Bereiche Prozess-, Abfüll-, und Verpackungstechnik. Darüber hinaus ergänzen Informationstechnologie sowie Fabrikplanung Krones Produktportfolio. Damit scheint das Unternehmen robust aufgestellt – das belegen auch die Zahlen. Im herausforderndem Jahr 2022 ist Krones kräftig gewachsen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr prozentual im zweistelligen Bereich auf 4.209,3 Millionen Euro.

    Auch das EBITDA verbesserte sich: Am Jahresende lag es bei rund 373 Millionen Euro. Zufrieden zurücklehnen will sich der Konzern dennoch nicht. Der Konzern habe sich mit dem Claim "Solutions beyond tomorrow" bewusst anspruchsvolle Ziele gesetzt, heißt es im aktuellen Aktionärsbrief. "Mit unserem neuen Zielbild haben wir den Weg für langfristig profitables Wachstum vorgezeichnet", ergänzt Finanzchefin Uta Anders. 

    Mehrheitlich positiv blicken auch Finanzanalysten auf die Krone-Aktie, die aktuell bei 118,20 Euro notiert. Aktuell hat das Analysehaus Warburg Research das Kursziel für Krones von 148 auf 156 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Das erste Quartal des Maschinenbauers dürfte stark verlaufen sein, meint Analyst Stefan Augustin. Das Unternehmen befinde sich auf einem guten Weg, die mittelfristigen Schätzungen zu erreichen.

    Auch Deutsche Bank Research hat das Kursziel des Konzerns nach vorläufigen Jahreszahlen von 120 auf 130 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Der Abfüll- und Verpackungsanlagen-Hersteller habe die eigenen Ziele klar übertroffen und einen vielversprechenden Ausblick auf 2023 gegeben, schrieb Analyst Lars Vom-Cleff. Er traut Krones zudem mittelfristig eine weitere Verbesserung der Ergebnismargen (EBITDA) in Richtung der Ziele für 2025 zu.

    Munich Re: Steht ein Premium-Jahrgang bevor?

    Eine weitere Krisengewinnerin ist die Munich Re. Die Versicherung zählt zu den größten Rückversicherungskonzernen der Welt. Ihre gebuchten Bruttoprämien verteilen sich auf verschiedene Geschäftsbereiche, darunter Rückversicherungen sowie Lebens- und Krankenrückversicherungen. Die geopolitischen und makroökonomischen Turbulenzen des vergangenen Jahres konnten dem Konzern wenig anhaben: Im Laufe des Jahres erzielte die Munich Re einen Gewinn von 3,4 Milliarden Euro und übertraf damit leicht ihr Ergebnisziel in Höhe von 3,3 Milliarden Euro.

    Das Unternehmen habe sich damit einmal mehr als gesellschaftlich relevant und ökonomisch resilient erwiesen, schreibt Joachim Wenning, Vorstandsvorsitzender der Munich Re, im Aktionärsbrief. Er verweist zudem auf die Performance der Aktie. Der Titel habe im schwierigen Börsenumfeld 2022 mit einem Kursplus im zweistelligen Bereich abgeschlossen. Nur einem Dax-40-Unternehmen sei ein größerer Zuwachs gelungen, so Wenning.

    Aktuell notiert der Titel der Munich Re bei knapp 334 Euro. Analysten sehen hier jedoch noch deutlich Luft nach oben. So erteilt die Privatbank Berenberg eine klare Kaufempfehlung und legt das Kursziel der Aktie auf 365 Euro. Es dämmere ein neuer Rückversicherungszyklus, schreibt Analyst Tryfonas Spyrou.

    Höhere Zinsen, eine zunehmende Anzahl auch schwererer Naturkatastrophen und anhaltender Inflationsdruck sorgten zumindest für eine Stabilisierung der Preise auf hohem Niveau. Ähnlich wertet es Analyst Thorsten Wenzel der DZ Bank, der den fairen Wert für Munich Re von 345 auf 360 Euro anhebt und seine Kaufempfehlung bekräftigt.

    Er argumentiert: "Dass der Rückversicherer in einem durch Inflation, Hurrikan Ian, auslaufende Pandemie und Ukraine-Krieg geprägten Umfeld das ursprüngliche Gewinnziel übertroffen habe, könne man als einen Beleg für Anpassungsfähigkeit werten". Die in Aussicht gestellte Verbesserung der Schaden-Kosten-Quote und die angepeilte Gewinnsteigerung signalisierten, dass das Jahr 2023 für den Konzern ein Premium-Jahrgang werden sollte, prognostiziert der Experte.


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    Verfasst vonNicolas Ebert
    Robuste Werte für mehr Rendite im Sommer Das Sprichwort "Sell in May" ist eine der bekanntesten Börsenweisheiten. Doch statt vermeintlichen Verlusten in den Sommermonaten durch Verkäufe vorzubeugen, sollten Anleger lieber breit diversifizieren.

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