Wir sehen das typische Bild eines intakten Bullenmarktes - Seite 2
Doch ein schwarzer Schwan ist sehr selten und daher möchte ich nicht darauf wetten. Vielmehr können wir erneut, wie auch in den Wochen zuvor, feststellen, dass das Risiko auf der Oberseite zu sehen ist: Anleger sind besser vorbereitet auf fallende Kurse als auf steigende Kurse. Daher dürften Kursrückschläge, wie schon in der abgelaufenen Woche gesehen, begrenzt bleiben, während Kurssteigerungen das Potential haben, weitere Käufe nach sich zu ziehen, was dann einen Lauf auf neue Hochs zur Folge hätte.
Nur wenige Unternehmen ziehen die Indizes nach oben
Die "Marktbreite" ist stets ein Indikator, der von Markttechnikern gerne herangezogen wird. Eine Rallye ist nur dann nachhaltig, wenn sie von der Breite des Marktes getragen wird. Soll heißen, wenn
nur einige wenige große Unternehmen für die Steigerungen im Index verantwortlich sind, dann ist das gefährlich und die Rallye könnte bald enden.
Tatsächlich sehen wir im S&P 500, dass die Mega-Konzerne Microsoft (+7%) und Meta (Facebook, +11%) für einen großen Teil der Indexperformance in der letzten Woche verantwortlich sind. Viele
große Unternehmen haben die Woche mit einem kleinen Minus abgeschlossen: Visa, Amazon, Tesla, Walmart, Coca-Cola, UPS, Abbvie, Home Depot, Texas
Instruments, ...
Eigentlich müssten wir dies also als Warnung auffassen. Ich möchte dennoch auch eine andere Interpretation anbieten: Der breite Aktienmarkt befindet sich derzeit noch gar nicht im Bullenmarkt,
sondern diese Woche haben einzelne Unternehmen durch positive Q-Zahlen für Kurssprünge gesorgt. Die breite Masse an Unternehmen, zu denen es keine Neuigkeiten gab, haben diese Woche eher Federn
gelassen.
Damit erklärt sich auch die nur verhalten positive Stimmungslage unserer Sentimentumfrage: die wenigsten partizipieren an der
Rallye, die nur von wenigen Einzelunternehmen getragen wird. Die meisten Anleger haben letzte Woche ein paar Federn lassen müssen.
Der Umstand, dass nur noch wenige Aktien den Index nach oben ziehen, ist nicht dem mangelnden Interesse an anderen Aktien geschuldet, sondern ist letzte Woche eine Sondersituation in Folge der
vielen Quartalsberichte gewesen. Das sollte sich in den kommenden Wochen schon wieder ändern.
Unser Heibel-Ticker Portfolio ist nach wie vor hoch investiert, wir haben nur 3,9% Cash. Bis Ende Mai möchte ich weiterhin die Cashposition in Richtung 20% bewegen, da ich von weiter steigenden
Kursen ausgehe. Die Marken von 15.600 bis 16.000 als Begrenzung der aktuellen Schwankungsbreite werde ich im Auge behalten.
Zukunftsunternehmen - die neuen Google, Amazon & Co.
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Weiterhin bin ich auf der Suche nach Aktien, die in der Welt von Morgen eine große Rolle spielen werden: Nvidia, Tesla, Palo Alto, Linde, AirBnB, etc. fallen mir da ad hoc ein. Viele dieser Aktien
sind exorbitant hoch bewertet. Aber auch Amazon war immer extrem hoch bewertet, ist jedoch stets in diese Bewertung hinein gewachsen. Wer nach Bewertungskennziffern geht, riskiert, einige Giganten
der Zukunft zu übersehen. Wer jedoch zu idealistisch sucht, wird häufig auf die Nase fallen.
Auf dem Weg nach der richtigen Mischung dieser beiden Denkansätze komme ich Schritt für Schritt voran. Ende dieser Woche werde ich wieder einen detaillierteren Einblick in meine Überlegungen geben
und eine kurze Liste von Kandidaten vorstellen.