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    Konjunktur  281  0 Kommentare China kehrt zurück

    Das Wirtschaftswachstum der Welt war in den letzten 20 Jahren vor allem durch die hohen, anfangs sogar zweistelligen - Wachstumsraten in China geprägt.

    Die Gründe für eine mögliche strukturelle Wachstumsschwäche sind in der Tat mannigfaltig: Sie reichen von demografischen Faktoren (Chinas Bevölkerung altert schnell, was zu einem Rückgang der Erwerbsbevölkerung führt) bis hin zu Handelskonflikten, die die Exporte beeinträchtigen.

    Auch die hohe Umweltverschmutzung könnte sich langfristig negativ auf das Wachstumspotential auswirken. Auch wenn jedes dieser Argumente seine Berechtigung hat, so darf man nicht übersehen, dass China trotz aller Herausforderungen auch in absehbarer Zukunft höhere Wachstumsraten als die westlichen Nationen aufweisen könnte.

    Die chinesische Regierung strebt bereits für 2023 das Ziel einer Wachstumsrate von ca. fünf Prozent an. Der Regierung ist bewusst, dass wirtschaftlicher Wohlstand wichtig für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft ist. Das wird auch daran deutlich, dass Präsident Xi Jinping erst kürzlich in einem Artikel im Qiushi Journal, einer Vorzeigezeitschrift des Zentralkomitees der KPCh, betont hat, wie bedeutend die Ausweitung des privaten Verbrauchs für eine stabile Wirtschaft sei.

    Der Artikel betont neben den Bemühungen die Binnennachfrage auszuweiten auch die Notwendigkeit das Wachstum durch staatliche Investitionen und politische Anreize zu fördern. China setzt somit weiterhin auf eine starke staatliche Lenkung und Kontrolle der Wirtschaftstätigkeit. Dies wird besonders deutlich an dem bekannten hukou System, welches aufgrund der Notwendigkeit einer Registrierung die freie Migration der Wanderarbeiter in die Städte einschränkt.

    Gerade das große verfügbare Potential von Arbeitern in den Regionen außerhalb der Städte bedeutet auch, dass das Problem der Alterung der Bevölkerung durch kontrollierten Zugang der Landbevölkerung in die urbanen Zentren zumindest in absehbarer Zukunft die Wirtschaftskraft nicht beeinträchtigen wird. Auch der Handelskonflikt sollte in den Hintergrund treten und China wird weiterhin Anstrengungen unternehmen seine Exporte zu stärken. Bereits im März haben sich die Exporte allein für konventionelle Kraftfahrzeuge mehr als verdoppelt. Bei batteriebetriebenen Fahrzeugen betrug der Anstieg sogar 207,4 Prozent.

    Setzt China seinen Wachstumspfad wie geplant fort, wäre das auch für den Halbleitersektor eine gute Nachricht, denn zuletzt sanken die Umsätze von Halbleitern um 16 Prozent. Insgesamt erwarten wir daher für das Weltwirtschaftswachstum aus China positive Impulse, auch wenn gerade der deutsche Automobilsektor mit verschärfter Konkurrenz rechnen muss. 

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    Uwe Eilers
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    Uwe Eilers ist Vorstand und Mitgründer der FV Frankfurter Vermögen AG in Königstein im Taunus. Davor war er 10 Jahre lang als Vorstand der Geneon Vermögensmanagement AG tätig. Der gelernte Bankkaufmann und DVFA/CEFA Investmentanalyst kann auf mehr als 25 Jahre Börsenerfahrung in weltweit gehandelten Aktien und Anleihen sowie deren Derivate zurückgreifen. Er war unter anderem bei Lehman Brothers im Eigenhandel tätig und Sales-Trader für institutionelle Kunden, unter anderem bei Cantor Fitzgerald in Frankfurt und London. Weitere Informationen unter www.frankfurter-vermoegen.com.
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    Verfasst von Uwe Eilers
    Konjunktur China kehrt zurück Das Wirtschaftswachstum der Welt war in den letzten 20 Jahren vor allem durch die hohen, anfangs sogar zweistelligen - Wachstumsraten in China geprägt. Während der Pandemie und der Lockdowns in vielen Städten sank die Wachstumsrate stark und die Investoren verloren China als Wachstumslokomotive für das Weltwirtschaftswachstum aus dem Blick. Im Gegenteil: die Analysten fanden immer mehr Argumente für eine anhaltende Wachstumsschwäche auch nach dem Ende der Pandemie.

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