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    Aktien  425  0 Kommentare „Sell in May and go away, but…“ - Seite 2

    Die Kapitalmärkte sind viel zu effizient

    Für professionelle Investoren haben solche Regeln sowieso nur unterhaltenden Charakter. Die Logik verbietet den Glauben an den Kalendereffekt. Denn die Kapitalmärkte sind viel zu effizient, um sich daran zu halten. Sobald nämlich die Mehrheit der Anleger versteht, dass man Geld verdienen kann, wenn die Sell-in-May-Regel stimmt, werden sie versuchen daraus Profit zu schlagen. Dadurch, dass es alle machen, würde jedoch in der Theorie dieses Kalendermuster über die Zeit langsam verschwinden. Im letzten Jahr hätte die Regel auch heißen können: „Sell in January and go away“. Allerdings reimt sich dieser Spruch nicht so schön und wird sich allein deshalb nicht durchsetzen.

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    Die Effizienztheorie

    An der Effizienztheorie der Kapitalmärkte scheitert auch eine andere Kategorie von Börsenregeln. Viele Börsensprüche zielen darauf ab, einen jeweiligen Trend zu nutzen. „Greife nie in ein fallendes Messer“ oder „the trend is your friend“ sind gern zitierte Botschaften. Dahinter steht die simple Idee, dass Börsenkurse zumindest eine Zeitlang einem klar erkennbaren Trend folgen und dass man diesen Trend erkennen und entsprechend ausnutzen kann. Wenn die Kurse einmal fallen, dann fallen sie auch weiter, und wenn sie steigen, dann steigen sie auch weiter. Dabei ist es unbestritten, dass es an den Kapitalmärkten immer wieder Trends gibt. Allerdings weiß man im Vorhinein leider nicht, wann sie beginnen und wann sie enden. Man kann sich also als Anleger nie sicher sein, ob man zu früh oder zu spät ein- oder aussteigt. Denn „an der Börse wird nicht geklingelt, weder zum Einstieg noch zum Ausstieg“. Eine wirkliche Hilfestellung für Anleger bieten sie nicht.

    Kursbewegungen an der Börse sind unerklärlich

    Für Anhänger des Nobelpreisträgers Eugen Fama und seiner Theorie der effizienten Märkte sind feste Börsenregeln unmöglich, da die Kursbewegungen an der Börse unerklärlich und nicht vorherzusagen sind. Denn Börsenkurse und Preise umfassen alle verfügbaren Informationen, selbst die, die nur wenige Investoren haben. Sobald Investoren eine Information haben, können sie entsprechend handeln. Wer weiß, dass die Preise zu niedrig sind, der kauft, also trägt er zur Preissteigerung bei. Wenn aber dank diesem Mechanismus alle verfügbaren Informationen schon in den Preisen stecken, dann kann niemand eine Information darüber haben, wie sich die Preise künftig entwickeln. Die Preise entwickeln sich dann auf der Grundlage der nächsten Informationen, die jetzt noch niemand hat. Also sind auch die Börsenkurse unberechenbar. Wie es weitergeht, ist komplett zufällig. André Kostolany, legendärer Investor und Autor von vielen Börsenweisheiten hat es auch hierzu sehr treffend auf den Punkt gebracht. „Wenn die Börsenspekulation leicht wäre, gäbe es keine Bergarbeiter, Holzfäller und andere Schwerarbeiter. Jeder wäre Spekulant.“

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    Markus Richert
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    Seit 2010 ist Markus Richert als Vermögensverwalter und Finanzplaner bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln beschäftigt. Bereits während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre in den USA und an der Universität Bielefeld, arbeitet er freiberuflich als Finanzmakler. Nach dem Abschluss als Diplom Kaufmann 1996 arbeitete er einige Jahre bei einem großen deutschen Finanzdienstleister. Von 2003 bis 2004 studierte er Finanzökonomie an der European Business School (EBS) und ist seit 2004 als certified financial planner (cfp) zertifiziert. Neben der Finanzplanung und der Kundenbetreuung in der Vermögensverwaltung verantwortet er seit 2011 als Autor eine wöchentliche Finanzkolumne. Weitere Informationen finden Sie unter www.portfolio-concept.de.
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    Verfasst von Markus Richert
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