Die Aktien-Rallye ist aktuell ziemlich gesund
Unsere Sentimentanalyse deutet darauf hin, dass die Rallye ziemlich gesund ist. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Rallye noch eine Weile anhält, während Rücksetzer weiterhin Kaufgelegenheiten darstellen.
- Die Sentimentanalyse deutet darauf hin, dass die Rallye gesund ist und noch eine Weile anhalten könnte.
- In Deutschland sorgt die Skepsis der Anleger für ein stabiles Sicherheitsnetz, während in den USA gute Laune herrscht.
- Der DAX erreichte ein neues Allzeithoch, das auf die gute Konjunkturverfassung der USA zurückzuführen ist.
- Die Stimmung der Anleger ist ein Kontra-Indikator, und die große Skepsis in Deutschland könnte den DAX vor einem Ausverkauf bewahren. In den USA gibt es genug Gründe für die gute Performance der Aktienmärkte.
Sollten Sie derzeit am Strand in der Sonne sitzen, dann lehnen Sie sich gerne wieder zurück und genießen Sie Ihren Urlaub. Von den Aktienmärkten gibt es nicht viel Spannendes zu berichten, außer dass der DAX ein Allzeithoch nach dem anderen schreibt.
Unsere Sentimentanalyse deutet darauf hin, dass die Rallye ziemlich gesund ist: In Deutschland sorgt die große Skepsis unter Anlegern für ein stabiles Sicherheitsnetz, in den USA gibt es durchaus Gründe für die gute Laune.
Der DAX ist in der abgelaufenen Woche kräftig weitergestiegen und erreichte zum Wochenschluss ein neues Allzeithoch. Heimische Anleger können gemäß unserer Sentiment-Analyse der beiden Vorwochen nicht die Treiber der Rallye sein. Vielmehr schwappt die gute Konjunkturverfassung der USA offensichtlich auf den deutschen Aktienmarkt über.
Die genauen Details unserer Auswertung finden Sie in unserer aktuellen Heibel-Ticker Ausgabe in Kapitel 3 - Sentiment: Hohe Skepsis heimischer Anleger wirkt wie Sicherheitsnetz -> https://www.heibel-ticker.de/heibel_tickers/2110#ch3
Nachfolgend erhalten Sie meine Interpretation der Daten:
Unterschiedlicher könnte das Bild zwischen den USA und Deutschland nicht sein: Während hierzulande das neue Allzeithoch mit großer Skepsis und Ungläubigkeit dazu genutzt wird, sich auf schlechte
Zeiten vorzubereiten, gehen die US-Anleger jetzt erst so richtig in die Vollen und spekulieren auf weiter steigende Kurse. Die unterschiedliche Konjunkturentwicklung mag ein Hinweis auf die
unterschiedliche Stimmungslage sein, doch die Aktienmärkte laufen dennoch weitgehend parallel.
Die Stimmung der Anleger ist im Sinne der Sentiment-Theorie ein Kontra-Indikator. Die große Skepsis in Deutschland, gepaart mit der großen Absicherungsneigung dürfte den DAX vor einem heftigen
Ausverkauf bewahren. Unserer animusX-Umfrage entnehme ist sogar, dass die Kaufabsicht der Anleger derzeit so niedrig ist wie erst neunmal in den vergangenen sechzehn Jahren. In den sechs Monaten,
die jeweils auf eine so niedrige Kaufabsicht folgten, ist der DAX in der Vergangenheit um durchschnittlich 10,3% angestiegen.
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Abbildung 1: animusX Kaufabsicht
Ganz anders sieht es für die USA aus. Als vor anderthalb Jahren, also im November 2021, vergleichbar bullische Werte gemessen wurden, begann der Bärenmarkt, der uns im Jahr 2022 die Laune verdarb.
In den USA kann man fast schon von Euphorie sprechen, wenn man sich die Berichterstattung der US-Finanzmedien anschaut.
Doch allein bullische Sentiment-Daten sind kein ausreichendes Kriterium für einen bevorstehenden Abschwung. Vielmehr kann eine so gute Marktverfassung länger anhalten, als die meisten Anleger sich
das vorstellen können. Natürlich endet jede Rallye in Euphorie, doch bevor die Kurse letztlich fallen, kann sich die Euphorie mitunter sehr lange halten.
In den USA gibt es Grund genug für die gute Performance an den Aktienmärkten. Die Geldpolitik scheint dort die Inflation in den Griff zu bekommen, ohne das Konjunkturwachstum zu stark zu belasten.
Globale Konzerne verzeichnen zweitstellige Wachstumsraten und heben in diesen Tagen ihren Ausblick an. Die Berichtssaison hat schon eine ganze Reihe positiver Überraschungen hervor gebracht.
Somit bleibt durchaus die Möglichkeit bestehen, dass die Rallye noch eine Weile anhält, während Rücksetzer weiterhin Kaufgelegenheiten darstellen.
In Kapitel 2 habe ich dargelegt, wie die Aktienmärkte in den USA und in Deutschland auf die Notenbanksitzungen letzte Woche reagierten: https://www.heibel-ticker.de/heibel_tickers/2110#ch2
Unser Heibel-Ticker Portfolio partizipiert an der Rallye, einige Aktien der zweiten Reihe haben in der vergangenen Woche gut aufgeholt. Im PLUS Kapitel 4 zeige ich auf, was ich für die kommenden Wochen erwarte: https://www.heibel-ticker.de/heibel_tickers/2110#ch4
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