checkAd

    Grüner Fisher  321  0 Kommentare "Keine goldenen Zeiten"

    Als der Goldpreis im Mai 2023 kurz davorstand, seine Rekordmarke in US-Dollar zu knacken, war das gelbe Edelmetall in aller Munde.

    Ruhe statt Rekorde

    Als der Goldpreis im Mai 2023 kurz davorstand, seine Rekordmarke in US-Dollar zu knacken, war das gelbe Edelmetall in aller Munde. Zahlreiche Experten priesen einmal mehr die Fähigkeit von Gold an, eine wirkungsvolle Absicherung gegen alle möglichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Probleme darzustellen.

    Es ist ganz normal, dass die „Vorzüge“ von Gold in den Medien genau dann umfangreich thematisiert werden, nachdem der Goldpreis eine Phase mit relativer Stärke absolviert hat. Ebenso schnell kehrt allerdings auch wieder Ruhe ein, wenn Gold eben doch keine nachhaltige Rekordjagd eröffnet und der Goldpreis wieder fällt. So geschehen in den letzten Monaten, mittlerweile ist der aktuelle Kurs in US-Dollar wieder mehr als zehn Prozent vom Zwischenhoch dieses Jahres entfernt. Diesen Moment der Ruhe gilt es zu nutzen, um sich klarzumachen, dass Gold nichts Besonderes ist – nur ein Rohstoff, der Schwankungen unterliegt und dabei stark von der Marktstimmung beeinflusst wird.

    Stimmung entscheidend

    Wie alle Rohstoffpreise bewegt sich der Goldpreis aufgrund von Angebot und Nachfrage. Auf der Angebotsseite verlaufen die Veränderungen bei Gold eher schleppend: Neue Minen erfordern viel Vorarbeit und Investitionen, so dass die neue Produktion nur langsam anläuft. Wenn die Minen erst einmal in Betrieb sind, werden die Produzenten ihre Produktion selbst bei fallenden Preisen nur ungern zurückfahren - da sie die hohen Explorations- und Abbaukosten wieder hereinholen müssen, ganz zu schweigen von den teuren laufenden Wartungsarbeiten. Das Angebot reagiert also tendenziell langsam auf Preisbewegungen, und die reale Nachfrage ist begrenzt. Es gibt nur wenige industrielle Verwendungszwecke für Gold, lediglich die Schmuckherstellung übt einen nennenswerten Einfluss auf die physische Verwendung aus. Somit wird die Anlegerstimmung zum gewichtigen Einflussfaktor für die Preisbildung.

    Viele Höhen und Tiefen

    Von der Stimmung getrieben hat der Goldpreis in der Historie einige erstaunliche Höhenflüge und harte Durststrecken erlebt. Zwischen August 1976 und Januar 1980 erlebte Gold einen gewaltigen Anstieg um 721 Prozent in US-Dollar – um dann bis Ende Mai 1985 fast zwei Drittel zu seinem Spitzenwert zu verlieren. Es dauerte bis ins neue Jahrtausend hinein, um das vorangegangene Hoch des Jahres 1980 nachhaltig zu überflügeln. Im neuen Jahrtausend erarbeitete sich Gold einen guten Ruf, als der Goldpreis angesichts der „ausufernden Schuldenkrise“ bis in den Bereich von 1.900 US-Dollar pro Feinunze im September 2011 anstieg. Weniger ruhmreich gestaltete sich der anschließende Rückgang um 44,6 Prozent bis Mitte Dezember 2015. Insgesamt lässt sich feststellen: Gold hat in der gesamten Historie durchaus Chancen zu dynamischen Kursgewinnen angeboten – allerdings waren diese Chancen in hohem Maße an „geglücktes Timing“ gebunden, gerade in den außerordentlich langwierigen Seitwärtsphasen.

    Fazit

    Für Anleger, die langfristiges Wachstum für ihren Ruhestand anstreben, sind „wiederholbare Renditen“ ein wichtiges Kriterium. Gold macht es den Anlegern hierbei nicht einfacher, sondern tendenziell sogar schwerer – der Goldpreis entwickelt sich volatiler als der Aktienmarkt, die langfristigen historischen Renditen sind geringer, ein wirksamer Schutz vor Inflation oder Bärenmärkten ist nicht vorhanden. Gerade wenn es also um das Erreichen langfristiger Anlageziele geht, gelingt dies aus unserer Sicht mit Anlageklassen besser, die stärker an die fundamentalen Bedingungen der realen Welt gebunden sind - wie Aktien und Anleihen.

    Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern.

    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte

    Thomas Grüner
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Thomas Grüner ist Gründer und Vice Chairman der Vermögensverwaltung „Grüner Fisher Investments“ mit Sitz in Rodenbach bei Kaiserslautern. Grüner Fisher Investments arbeitet eng mit „Fisher Investments“, einem der größten amerikanischen Vermögensverwalter zusammen. Weitere Informationen unter: www.gruener-fisher.de. Bitte beachten Sie den dort hinterlegten Disclaimer sowie die Nutzungsbedingungen.

    Mehr anzeigen

    Weitere Artikel des Autors



    Anzeige


    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    Anzeige



    Verfasst von Thomas Grüner
    Grüner Fisher "Keine goldenen Zeiten" Als der Goldpreis im Mai 2023 kurz davorstand, seine Rekordmarke in US-Dollar zu knacken, war das gelbe Edelmetall in aller Munde. Zahlreiche Experten priesen einmal mehr die Fähigkeit von Gold an, eine wirkungsvolle Absicherung gegen alle möglichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Probleme darzustellen.