Das sagen die Analysten
Covestro trotz schwacher Zahlen gefragt – hat die Aktie weiteres Potenzial?
Die Covestro-Aktie zählt am Freitag zu den stärksten Titeln im DAX, auch wenn der Chemiekonzern keine berauschenden Zahlen vorgelegt hat. Wie schätzen Analysten die Aktie jetzt ein?
- Covestro senkt Gewinnziel für 2023 auf unteres Ende der Spanne.
- Prognose für 2024 abhängig von verbessertem Marktumfeld.
- Aktien steigen um 2,2%, seit Jahresbeginn um 30% verteuert.
Der deutsche Chemiekonzern Covestro hat am frühen Freitag sein Gewinnziel für das Gesamtjahr auf das untere Ende der bisherigen Spanne gesenkt, aber angesichts der Übernahmegespräche mit der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) auf eine mögliche Verbesserung im nächsten Jahr hingewiesen.
Das Unternehmen, zu dessen Hauptprodukten Schaumstoffchemikalien gehören, die in Matratzen, Autositzen und Gebäudeisolierungen verwendet werden, prognostizierte für 2023 einen Kerngewinn (EBITDA) von rund 1,1 Milliarden Euro, was am unteren Ende der bisherigen Spanne von 1,1 bis 1,6 Milliarden Euro liegt. Für 2024 rechnet das Unternehmen mit einem Mark-to-Market-EBITDA von rund 1,4 Milliarden Euro, sofern sich das Marktumfeld verbessert.
"Die Dinge werden im nächsten Jahr tendenziell etwas besser laufen, insbesondere unterstützt durch China und die Automobilindustrie", sagte Finanzvorstand Christian Baier gegenüber Reuters und fügte hinzu, dass die Erholung wahrscheinlich in der zweiten Jahreshälfte eintreten werde.
Die Aktien des Unternehmens stiegen zuletzt um 2,2 Prozent auf 49,84 Euro. Seit Jahresbeginn haben sich die Titel um rund 30 Prozent verteuert.
Im September hatte Covestro unbefristete Gespräche mit ADNOC über eine mögliche Übernahme aufgenommen. Das Angebot, das die Aktien des Unternehmens seit der ersten Meldung im Juni um 35 Prozent in die Höhe getrieben hat, würde Covestro mit rund 11,6 Milliarden Euro bewerten.
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Covestro nach Zahlen zum dritten Quartal auf "Neutral" mit einem Kursziel von 38 Euro belassen. Der Kunststoffkonzern habe weitgehend im Rahmen der Markterwartungen abgeschnitten, erklärte Analyst Chetan Udeshi. Der freie Barmittelzufluss sei deutlich besser ausgefallen als von ihm prognostiziert, während die Prognose für das Schlussquartal enttäuscht habe.
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Deutlich positiver fällt das Urteil des Analysehauses Jefferies aus, das dazu rät, die Aktie zu kaufen und ein Kursziel von 60 Euro gesetzt hat. Das operative Ergebnis (Ebitda) des Kunststoffkonzerns sei klar besser ausgefallen als von ihm erwartet, liege aber etwas unter den Marktschätzungen, begründete Analyst Chris Counihan.
Etwas vorsichtiger ist die Baader Bank und belässt ihre Einstufung auf "Add" mit einem Kursziel von 53 Euro. Der Kunststoffkonzern könne zwar die Markterwartungen für dieses Jahr noch erreichen, schrieb Analyst Konstantin Wiechert, echte Verbesserungen aber dürften wohl nicht vor dem zweiten Quartal nächsten Jahres eintreten.
Autor: Ingo Kolf für wallstreetONLINE Zentralredaktion
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