Grüner Fisher
"Unternehmensgewinne im Aufwind"
Bis zum zweiten Quartal 2023 sanken die Gewinne der US-Unternehmen im marktbreiten S&P 500 Index auf Jahressicht in drei aufeinanderfolgenden Quartalen, wodurch die Diskussionen...
Die Vorgeschichte
Bis zum zweiten Quartal 2023 sanken die Gewinne der US-Unternehmen im marktbreiten S&P 500
Index auf Jahressicht in drei aufeinanderfolgenden Quartalen, wodurch die Diskussionen um eine „Gewinnrezession“ immer wieder befeuert wurden. Die Aktienmärkte preisten diese Rückgänge wie immer
frühzeitig ein, passend zur negativen Entwicklung im vorangegangenen Börsenjahr. Sobald sie jedoch das Ausmaß des wahrscheinlichen Schadens erkannt hatten, verlagerten die Märkte ihren Horizont
wieder weiter in die Zukunft und antizipierten eine Erholung – lange bevor wieder ein „offizieller“ Gewinnanstieg festgestellt werden konnte.
Aufatmen im dritten Quartal
Aktuellen Schätzungen zufolge sind die Gewinne im S&P 500 auf Jahressicht um 4,1 Prozent gestiegen, 82 Prozent der Unternehmen vermeldeten bisher eine positive Überraschung. Vor dem
Hintergrund, dass die Unternehmen aus den Sektoren Energie und Grundstoffe aufgrund des Basiseffekts starke Gewinnrückgänge verzeichneten und darüber hinaus nur der Gesundheitssektor negativ war,
ist die Stärke in den restlichen Sektoren noch respektabler. In fünf Sektoren legten die Gewinne auf Jahressicht zweistellig zu, bei Kommunikationsdienstleistungen und zyklischen Konsumgütern sogar
über 40 Prozent.
Das Umsatzwachstum war ebenfalls positiv und breit gefächert, wenn auch mit 2,1 Prozent im Jahresvergleich langsamer als im zweiten Quartal 2023. Hier waren die Sektoren Energie, Grundstoffe und
Versorger negativ. Dies zeigt, dass der Gewinnrückgang im Gesundheitssektor eher dem Kostendruck als einer Umsatzschwäche geschuldet ist, während die sinkenden Umsätze und steigenden Gewinne der
Versorgungsunternehmen wahrscheinlich größtenteils auf die sinkenden Preise für Öl und andere Energierohstoffe zurückzuführen sind. Ansonsten blieb das
Umsatzwachstum meist hinter dem Gewinnwachstum zurück, was zeigt, dass die US-Unternehmen endlich die Kostensteigerungen überwinden, die die Rentabilität beeinträchtigt haben, und zudem der
Inflationsschub das System weitgehend durchdrungen hat.
Zukunftsorientierte Märkte
Aktienmärkte blicken nach vorne, während in der Berichtssaison die Vergangenheit aufgearbeitet wird – diese Tatsache sorgt immer wieder für Verwirrung unter Marktbeobachtern. Per heute sind wir
davon überzeugt, dass im Oktober 2022 ein neuer Bullenmarkt gestartet ist. Es folgte allerdings die angesprochene Phase mit fallenden Unternehmensgewinnen.
Steigende Aktienmärkte bei gleichzeitig fallenden Gewinnen? Für viele Marktbeobachter ein Widerspruch, allerdings sind diese Situationen typisch für eine frühe Bullenmarktphase. Tendenziell ist die
Stimmung in diesen Phasen sehr skeptisch, in der viele Experten befürchten, der Markt könne eine Überbewertung ausbilden, die der Realität nicht standhält. Dabei liegen Aktienmärkte eben nicht
„falsch“, sie sind lediglich ein paar Schritte voraus.
Fazit
Frühe Bullenmarktphasen gehen mit einer sehr skeptischen Stimmung einher, weshalb typische Rücksetzer – wie zuletzt erlebt – die Stimmung sehr schnell angreifen. Aus unserer Sicht ist der
grundlegende Aufwärtstrend jedoch intakt, und im Übrigen fällt die Prognose der Analysten für das zukünftige Gewinnwachstum recht positiv aus. Natürlich könnten sie mit ihren Prognosen wieder
einmal daneben liegen – wichtig ist allerdings, dass wir uns nach wie vor in einem Umfeld befinden, in dem positive Überraschungen mit hoher Wahrscheinlichkeit auftreten
können. Wertvoller Treibstoff für den Bullenmarkt, der nur allzu gern an der
Mauer der Angst emporklettert!
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