Grüner Industrie-Wasserstoff
Mega-Wasserstoff-Allianz geplant: Bayer, Eon und Co.
In einer ambitionierten Zusammenarbeit planen Bayer und Eon, ein Wasserstoff-Cluster zu entwickeln, das grünen Wasserstoff aus Ammoniak erzeugen soll.
- Bayer und Eon planen Wasserstoff-Cluster mit grünem Wasserstoff aus Ammoniak.
- Bayer Industriepark könnte von grünem Wasserstoff profitieren.
- Ressourcenbündelung der Unternehmen für Ammoniak-Beschaffung und Wasserstoff-Transport.
Bayer plant in Zusammenarbeit mit drei Energieunternehmen die Herstellung von grünem Wasserstoff aus Ammoniak. Dieser Wasserstoff könnte im Bayer Industriepark genutzt werden.
Bayer, Eon, Iqony und Westenergie denken über ein gemeinsames Wasserstoffprojekt nach. Wie die Unternehmen am Montag mitteilten, prüfen sie den Aufbau eines Wasserstoff-Clusters im nordrhein-westfälischen Bergkamen. Im Mittelpunkt steht die Produktion von grünem Wasserstoff auf der Basis von importiertem Ammoniak.
Ammoniak als eine Art Wasserstoffderivat zeichnet sich durch seine hervorragende Transportfähigkeit aus. Mögliche Abnehmer könnten von Bayer im Industriepark Bergkamen mit Wasserstoff versorgt werden. Bis Ende Juni sollen technische und wirtschaftliche Aspekte geklärt und über die Fortführung des Projekts entschieden werden.
Den Plänen zufolge könnten die beteiligten Unternehmen ihre Ressourcen bündeln. Der Energiekonzern Eon würde die Beschaffung des Ammoniaks, die Logistik und den Vertrieb des Wasserstoffs übernehmen. Die zur Steag-Gruppe gehörende Iqony wäre für die Lagerung des Ammoniaks zuständig. Auch der Bau einer Pipeline zum Transport des erzeugten Wasserstoffs in den Bayer Industriepark wird geprüft. Die Eon-Tochter Westnetz prüft die Machbarkeit dieses Pipeline-Projekts.
"Die zukünftig benötigten Wasserstoffkapazitäten zur Dekarbonisierung unserer Wirtschaft werden so groß sein, dass es schlichtweg nicht möglich sein wird, diese Mengen allein aus heimischer Produktion auf Basis erneuerbarer Energien bereitzustellen", sagte Andreas Reichel, Geschäftsführer von Iqony. Um den benötigten Wasserstoff in Zukunft sicher und zuverlässig bereitstellen zu können, seien Importe und eine effiziente Importinfrastruktur unerlässlich.
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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