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     269  0 Kommentare „Anleihen bleiben auch im Jahr 2024 eine sehr interessante Anlageklasse“ – Interview mit Dirk Schneider, Walter Ludwig GmbH Wertpapierhandelsbank


    Es sind herausfordernde, volatile und sehr aufregende Zeiten an den Kapitalmärkten. Zinsen und Inflation bestimmen nach wie vor das Marktgeschehen und haben die Börsen und allen voran den Anleihehandel fest im Griff. Dirk Schneider, Geschäftsführer der Walter Ludwig GmbH Wertpapierhandelsbank, hat mit uns über den Jahresstart am Bondmarkt, die Auswirkungen der Zinspolitik und die Chancen bei Anleihen im aktuellen Marktumfeld gesprochen. Zudem wagt er einen dezenten Ausblick auf das „spannende“ Jahr 2024.

    Anleihen Finder: Herr Schneider, wie hat das aktuelle Börsenjahr auf den Handelsplätzen begonnen und was prognostizieren Sie angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen für das Anleihen-Jahr 2024?  

    Dirk Schneider: Der Übergang vom Jahr 2023 zu 2024 war eher geräuschlos und die Umsätze sind nahezu gleichbleibend auf erhöhtem Niveau gegenüber den 0-Zinsjahren in der jüngeren Vergangenheit. Die Volatilität ist weiterhin sehr hoch und diese Gemengelage macht die Situation teilweise sehr komplex. Die Bekämpfung der Inflation durch die Notenbanken, die Rezessionsängste diverser Wirtschaftszonen und die turbulenten Bewegungen an den Bondmärkten insgesamt werden Anleihen höchstwahrscheinlich auch im Jahr 2024 zu einer sehr interessanten Anlageklasse machen.

    Eine präzise Prognose zu treffen, wohin der Weg in der Zukunft führt ist allerdings nahezu unmöglich. Zu viele unvorhersehbare externe Ereignisse können das Bild massiv verändern. Neben den global abflauenden Wirtschaften und massiven geopolitischen Spannungen, deren weitere Entwicklungen nicht absehbar sind, stehen zudem in diesem Jahr weltweit viele weitreichende Wahlentscheidungen an – all dies kann dazu führen, dass die Ausgangslage urplötzlich verändert wird.

    Anleihen Finder: Was erwarten Sie hinsichtlich der Zinsentwicklung in 2024? Wo sehen Sie neben der Zinsentwicklung weitere wichtige Einflussfaktoren auf die Anleihenmärkte in diesem Jahr?

    „Die straffe Geldpolitik der EZB zeigt Wirkung. Weitere Zinserhöhungen sollten daher zunächst vom Tisch sein“

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    Dirk Schneider: Die extrem straffe Geldpolitik der EZB zeigt zunehmend Wirkung. Die Gesamtinflation in der Eurozone ist deutlich zurückgegangen. Waren es 2023 zu Beginn noch rund 8,6% konnte die Inflation bis hin zum November auf 2,4 % abgeschwächt werden. Damit liegt die Eurozone zwar immer noch leicht über dem kolportierten 2%-Ziel, aber es lässt sich doch eine deutliche Wirkung erkennen. Weitere Zinserhöhungen sollten daher zunächst vom Tisch sein. Insgesamt wäre es ratsam, wenn zukünftig wieder sehr zurückhaltend mit kurzfristigen Zinsveränderungen umgegangen wird. Jeder weitere Schritt nach oben oder unten wird die Märkte kurzzeitig wieder in größere Schwankungen bringen. Ein Hauptrisiko liegt bei den Langzeitfolgen von Zinsentscheidungen, die jetzt noch nicht absehbar sind. Für diese massive Geschwindigkeit der Eingriffe der letzten 20 Monate gibt es historisch gesehen kein adäquates Beispiel. Der Wirkungsgrad für Staaten, die Wirtschaft, ganze Industrien aber auch jeden einzelnen Bürger ist wirklich eklatant.

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